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Geheime Arbeitsgruppe zu 5G

Die Lobhudeleien zur Verabschiedung der auf Jahresende zurücktretenden Umwelt- und Energieministerin riefen wohl bei vielen Elektrosmog-Betroffenen die Jahrhunderte alte Weisheit in Erinnerung, dass nirgendwo schlimmer gelogen wird, als bei einer Abdankungsfeier. Ihr hinterlistiger Fahrplan in eine strahlende Zukunft spricht dazu Bände.

Von Hans-U. Jakob (Präsident von Gigaherz.ch)
Schwarzenburg, 20.12.2018

Aus der Hinterlassenschaft der Doris Leuthard:
Frau Bundesrätin Doris Leuthard, (Bild links) bis Jahresende 2018 noch im Amt, teilte uns auf Anfrage hin Folgendes mit:

Zitat: Der Bundesrat will das im Umweltschutzgesetz verankerten Vorsorgeprinzip weiterhin respektieren. Gleichzeitig will er aber auch die Digitalisierung der Gesellschaft und Wirtschaft vorantreiben und erachtet dafür leistungsfähige Mobilfunknetze nach dem 5G Standard
als unverzichtbar. Daher habe ich im September 2018 eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundesamtes für Umwelt eingesetzt.

Die Arbeitsgruppe wird die Bedürfnisse und Risiken für die nähere und weitere Zukunft von Mobilfunk und Strahlenbelastung, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung von 5G, analysieren. Vorgesehen ist, dass die Arbeitsgruppe Mitte 2019 einen Bericht mit Empfehlungen für das weitere Vorgehen vorlegt.

Zur Mitwirkung in der Arbeitsgruppe wurden in erster Linie die direkt betroffenen Kreise eingeladen. Dazu gehören einerseits die Mobilfunkanbieter und die Ärzteschaft. Andererseits sind auf Behördenseite diejenigen Bundesämter beteiligt, die bei allfälligen späteren Entscheiden über die Anpassung der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) massgeblich mitwirken werden, sowie die Städte und Kantone, welche im Rahmen der Bewilligungsverfahren die NIS-Beurteilung für die Standorte vornehmen werden. Ende Zitat

Da Frau Bundesrätin Leuthard in erster Linie von direkt betroffenen Kreisen spricht, die sie in der Arbeitsgruppe haben möchte, erlaubten wir uns am 21.November, die von ihr beauftragte Direktion des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) anzufragen, wieso wir, das heisst der Verein Gigaherz.ch, als die mit Abstand grösste und älteste Betroffenen-Organisation der Schweiz, bis heute noch keine Einladung zur Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe erhalten hätten.
Im Gegensatz zum mehrfach rechtskräftig verurteilten Mobbing- und Rufmordbeauftragten der europäischen Mobilfunkbetreiber in München, der sich beim BAFU jeweils hochstaplerisch als Journalist ausgibt und dessen Anfragen immer innert 48 Stunden beantwortet werden, erhielten wir von Gigaherz.ch bis heute 19.Dezember von der Direktion des BAFU keine Antwort. Um das zu ändern stehen uns dazu verschiedene Wege offen.

Inoffizielle Arbeitsgruppe bereitet 36mal stärkere Mobilfunksender vor
An einer Einsprache-Verhandlung vom 27.November 18 auf dem Regierungsstatthalteramt in Frutigen, mussten wir aus dem Munde der Swisscom-Anwälte erfahren, dass es nebst der offiziellen Arbeitsgruppe welche bis Mitte 2019 die Bedürfnisse und Risiken für die nähere und weitere Zukunft von Mobilfunk und Strahlenbelastung, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung von 5G, analysieren soll, um dem Bundesrat einen Bericht mit Empfehlungen für das weitere Vorgehen vorzulegen, noch eine weitere inoffizielle Arbeitsgruppe gibt.
Diese weitere, offensichtlich geheime Arbeitsgruppe aus Vertretern der Mobilfunkbranche soll dem Bundesrat Vorschläge zur sofortigen Anpassung der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung erarbeiten, welche für die Einführung von 5G zwingend notwendig ist. Diese Anpassung solle bis Ende Februar 2019, das heisst spätestens bis zur Versteigerung neuer zusätzlicher Frequenzbänder abgeschlossen und in Kraft sein und in etwa folgende Punkte umfassen:
Erhöhung des Anlage-Grenzwertes von 5 auf 10V/m (Volt pro Meter) sowie das Heranziehen von zeitlich und räumlich erfassten Mittelwerten statt wie bisher Spitzenwerten. Was nichts mehr und nichts weniger bedeutet, als 36mal stärkere Mobilfunksender als bisher.
Nähere technische Erklärungen dazu finden Sie unter:
https://www.gigaherz.ch/grenzwerterhoehung-die-wahnsinnsidee-einiger-motionaere/

Kurz gefasst heisst das: Durch die neuerdings vorgesehenen Massnahmen würden die erlaubten Spitzenwerte auf 30V/m, also um das 6-Fache der heutigen Werte ansteigen. In Watt/m2 umgerechnet wäre dies das 36-Fache. Ebenso im Bezug auf die Sendeleistungen. Man stelle sich das einmal vor: 30V/m in unseren Schlaf- und Wohnzimmern. Oder gar in Schul- und Krankenzimmern! Absoluter Wahnsinn!
Und offensichtlich soll dieser Coup diesmal am Parlament vorbeigeschmuggelt werden, da dort eine Lockerung der Grenzwerte bereits zwei mal abgelehnt wurde.
https://www.gigaherz.ch/wirtschaft-verliert-2221-gegen-gesundheit/

36 mal stärkere Sender wären für die Einführung von 5G eine absolute Notwendigkeit denn nach Angabe der Firma ERICSSON, welche für Swisscom die 5G-Antennen liefert, erzeugt der Antennentyp AIR6488B42Dxxx in einem 120° Sektor in einer Entfernung von 25m eine E-Feldstärke von 61V/m, was zurückgerechnet einer Sendeleistung von 48’000Watt ERP entspricht. Dies gegenüber einer bisherigen durchschnittlichen Leistung einer Sektorantenne von 1500Watt ERP.
Vergleiche mit: https://www.gigaherz.ch/dringende-warnung-vor-5g/
Es besteht die grosse Gefahr dass dem nicht fach- und sachkundigen Bundesrat von funktechnischen Schlitzohren so etwas mit Leichtigkeit untergejubelt wird. Siehe:
http://www.mobilejoe.ch/neu/news/wlan_info_news_kaiserschmarren.html bitte bis zum Film hinunterscrollen.
Aber auch das wird sich mit der neuen Departementsvorsteherin noch gewaltig ändern. Siehe auch
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20184147

Von Hans-U. Jakob

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