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Elektrosensibilität in Schweden

Elektrosensibilität ist in Schweden eine offiziell anerkannte Behinderung



Von dipl. Ing. Peter Schlegel, Bürgerwelle Schweiz, 7.7.2010

http://www.buergerwelle-schweiz.org/

 

Der schwedische Forscher Dr. Olle Johansson hielt bereits am 10. September 2008 am Institute of Physics (IOP) in London den Vortrag

Aspekte aus Studien über Elektrohypersensitivität als funktionelle Behinderung

Darin fasste er die bisherige Forschung seines Teams an der menschlichen Haut im Zusammenhang mit Elektrosensibilität zusammen. Er hat herausgefunden, dass sich die Haut von Elektrosensiblen von „normaler“ Haut in charakteristischer Weise unterscheidet. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die sogenannten Mastzellen, die im Zusammenhang mit Allergien eine Bedeutung haben. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Elektrosensibilität eine physiologische Tatsache ist. Die verhängnisvolle Psychiatrisierung der Elektrosensiblen, wie sie vor allem auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO betrieben wird, hat keinerlei wissenschaftliche Grundlage und sollte entschieden bekämpft werden.




Olle_Johansson.jpg<<<Bild links, Dr. Olle Johansson sagt:

Die verhängnisvolle Psychiatrisierung der Elektrosensiblen, wie sie vor allem auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO betrieben wird, hat keinerlei wissenschaftliche Grundlage und sollte entschieden bekämpft werden.

 

Behörden und Ärzte müssen nun lernen, die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.

In seinem Vortrag hielt Olle Johansson auch ein engagiertes Plädoyer dafür, dass die elektrosensiblen Menschen in ihrer Behinderung, die sie täglich in vielen Dingen erleben müssen, ernst genommen werden. Die staatliche Anerkennung der Elektrosensiblen als Behinderte muss jetzt in der Praxis in eine gelebte Gleichberechtigung umgesetzt werden. Noch fehlt es hierfür an Ausführungsbeschlüssen und Informationsarbeit. Allzu oft müssen sich die Betroffenen die Beachtung ihrer Rechte mühsam zu erkämpfen versuchen. Behörden und Ärzte müssen nun lernen, die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. In der ganzen Bevölkerung muss ein Bewusstseinsprozess ausgelöst und gefördert werden.

 

Forschung muss von der Industrie unabhängig werden

Außerdem forderte er die Finanzierung von der Industrie gänzlich unabhängiger Forschungsprojekte, um die Auswirkungen der elektromagnetischen Felder auf die öffentliche Gesundheit vor allem beim empfindlichen Bevölkerungsteil zu erkunden. Zu diesem Thema folgt ein Auszug aus einem Interview von Leif Södergren mit Prof. Olle Johansson von 2001, veröffentlicht unter www.feb.se/ARTICLES/OlleJ.html:

 

Olle Johansson sagt: Im Fall des Schutzes vor elektromagnetischen Feldern ist das Handeln unter dem Gesichtspunkt des Vermeidens und des Vorsorgeprinzips vorrangig. Alles andere wäre hoch riskant! Vollkommene Transparenz bezüglich Informationen ist hier das Schlüsselwort. Ich glaube, die Benutzer haben genug davon, dass sie die volle Wahrheit immer erst Jahre nach der bereits eingetretenen Katastrophe erfahren. Seien wir uns bewusst, dass der heute empfohlene Richtwert für Mobiltelefone, der SAR-Wert, bloß eine Empfehlung ist, kein Sicherheits-Grenzwert. Da Wissenschaftler biologische Effekte bereits bei Strahlungswerten von 20 Mikrowatt/kg beobachten, wie kann es dann unschädlich sein, Menschen mit 2 Watt/kg (also 100’000-mal stärker!) zu bestrahlen, wie es jene Empfehlung zulässt? Außerdem ist es doch äußerst sonderbar, dass hoch relevante wissenschaftliche Informationen in verschiedenen offiziellen Dokumenten immer wieder heruntergespielt oder sogar ganz weggelassen werden, und dies bis auf Regierungsebene. Das hilft den Benutzern überhaupt nichts. Dennoch lautet die inoffizielle Begründung der Experten und Politiker sehr oft: „Wenn wir (= die Experten) alles an die Öffentlichkeit hinaus ließen, dann würde das die Leute sehr erschrecken, und sie bekämen Panik.“ – Ich persönlich habe allerdings nie gesehen, dass das vorgekommen wäre. Was ich aber sehr oft gesehen habe, ist eine große Enttäuschung von Bürgern, die hinterher entdeckt haben, dass sie von ihren eigenen Experten und Politikern getäuscht wurden…

 

Ein weiteres Missverständnis ist es, wissenschaftliche Studien zu gewichten und gegeneinander aufzurechnen (wie es die Tabakindustrie während vieler Jahre tat). Aber NIEMALS kann eine Studie, die keinen gesundheitsschädlichen Effekt zeigt, eine Studie aufwiegen, die einen solchen Effekt gefunden hat! Dies ist ein Missverständnis, das von Repräsentanten der Industrie und von Behörden leider sehr oft benutzt wird. Die Allgemeinheit kann mit einer solchen Argumentationsart natürlich leicht getäuscht werden. Aber wenn man von einer giftigen Schlange gebissen wird, was helfen dann alle harmlosen Schlangen rundum, und wären es Millionen?

 

Übersetzung des Interview-Auszuges: Bürgerwelle Schweiz, Juli 2010

 

Deutsche Übersetzung der Originalpublikation von O. Johansson

Englische Originalversion der Publikation von O. Johansson

bei Bürgerwelle Schweiz abrufbar http://www.buergerwelle-schweiz.org/

Von Hans-U. Jakob

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