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Der Steinwurf von Muttenz

Steinwurf von MuttenzIn der Basler Zeitung BaZ vom 5.11.15 und im Anschluss daran auch im Radio DRS, dann im Tages-Anzeiger, im 20-Minuten und zahlreichen Lokalblättern wird lauthals kolportiert, dass mit einem brutalen Akt (Einwerfen einer Fensterscheibe beim Haus eines Gemeinderates von Muttenz, und völlig geschockter Familie) eine Schweizer Gemeinde bei einem Antennenstandort zum Aufgeben gezwungen wurde.  Antennengegner hätten sozusagen mit neuen, äusserst militanten Mitteln obsiegt.
So ein Vorgehen scheint hierzulande doch völlig unbekannt zu sein, sind doch tausende Anwohner von geplanten Mobilfunksendern landauf- und landab viel eher als treue Kunden von Anwälten und Gerichten daran, mit absolut legalen Mitteln gegen die Wucherung dieser gesundheitsschädigenden Installationen zu kämpfen.

von Hans-U. Jakob
3.12. 2015

Nun, an der Geschichte scheint – ausser dem Steinwurf! – einmal mehr überhaupt nichts wahr zu sein.

Die Fakten sind:

Über 40 korrekte Einsprachen.
Gegen die geplante Antenne auf dem gemeindeeigenen Hallenbad waren über 40 Einsprachen eingegangen.
Der Gemeinderat, der nicht mit diesem grossen Widerstand gerechnet hatte, versprach den Einsprechenden in verschiedenen inofiziellen Gesprächen, den Entscheid, den Mobilfunkbetreibern gemeindeeigene Liegenschaften als Antennenstandorte zur Verfügung zu stellen, erneut auf die Traktandenliste der nächsten Gemeinderatssitzung zu setzen und Möglichkeiten der Vertragsauflösung zu diskutieren

Am Vorabend dieser Gemeinderatssitzung flog dann der Stein mit aufgemalter Mobilfunkantenne durch die Glastüre von Gemeinderat Jordans Haus. Die Muttenzer Antennengegner hatten demnach nicht das geringste Motiv zu diesem Steinwurf, die Antennenbefürworter und Hassprediger gegen Elektrosensible dagegen schon.
Nach Würdigung der Faktenlage scheint es sonnenklar, wer ein Motiv hatte, das Einvernehmen zwischen Gemeinderat und Einsprechenden zu stören.

Die Behauptung der Basler Zeitung und anderer Medien im Anschluss dazu, der Gemeinderat habe die Meinung auf Grund des Steinwurfs geändert, ist eine klare Lüge. Diese eventuelle Meinungsänderung des Gemeinderates stand schon vorher im Raum und musste dringend mittels einer Rufmord-Aktion an den Einsprechenden verhindert werden. Denn dass es um eine Rufmord-Kampagne an Einsprechenden geht, ist schon aus der Wortwahl der Basler Zeitung erkennbar, die ohne jegliche Beweise titelte:

„Ein radikaler Mobilfunkhasser hat beim Muttenzer Gemeinderat Thomi Jordan mit einem Steinwurf die Scheibe eingeschlagen. Nun knickt der Gemeinderat ein und verzichtet auf den Bau der umstrittenen Antenne.“

Eine Berichterstattung auf dieser falsch dargestellten Faktenlage ist nicht nur als tendenziös, sondern als bewusster Rufmord an den über 40 Einsprechenden zu qualifizieren . Bevor die Polizei weder den Steinwerfer, noch dessen Motiv eruiert hat, dürfen keine Schuldzuweisungen wie „Mobilfunkhasser“ gemacht werden.
Falls die Polizei den Vorfall ernsthaft auf der richtigen Seite zu untersuchen gedenkt, kann Gigaherz gerne sachdienliche Hinweise liefern, wo die Hassprediger, gegen Elektrosensible und deren Schutzorganisationen zu finden sind.und von wo aus solche Aktionen gesteuert werden.

Von Hans-U. Jakob

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