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Der neue BAFU-Bericht über elektromagnetische Hypersensibiliät EHS

Ein untauglicher Versuch einer ethnischen Säuberung

Vorwort des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)

Im vorliegenden Synthesebericht wird der wissenschaftliche Kenntnisstand per Ende 2011 über die elektromagnetische Hypersensibilität (EHS) von Menschen beschrieben. Berücksichtigt sind wissenschaftlich publizierte experimentelle und epidemiologische Untersuchungen sowie Einzelfallberichte, die die Anforderungen an eine umweltmedizinische Kasuistik erfüllen. Als elektrosensibel (EHS) bezeichnen sich Menschen, die in ihrer Gesundheit oder ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt sind und dies auf elektromagnetische Felder in ihrem Alltag zurückführen. Anerkannte medizinische Diagnosekriterien existieren bislang nicht.

Ende Vorwort.

Ein Kommentar von Hans-U. Jakob, 31.5.2012

Hintergrund des 103 Seiten starken Syntheseberichtes

Ende Februar dieses Jahres erkauften sich die Schweizer Mobilfunkbetreiber eine sogenannte Rechtssicherheit für die nächsten 16 Jahre, indem sie eine Milliarde Franken, das sind 1000Millionen, in Form von Konzessionsgebühren in die Staatskasse ablieferten.

Diese Rechtssicherheit beinhaltet zweifellos, dass vom Staat weder Strahlungsgrenzwerte verschärft, noch andere einschränkende Massnahmen gegen die flächendeckende Verdichtung von Strahlungsquellen ergriffen werden.

/halleluja-eine-milliarde-/ und /die-gekaufte-rechtssicherheit/

Diesem Ansinnen stehen die tausenden von EHS-Menschen gegenüber, welche diese Strahlung gesundheitlich nicht vertragen.

Es war eine schon seit Langem erklärte Forderung und ein Ziel der vereinigten Mobilfunkbetreiber, dass diese „geschäftsschädigende“ Bevölkerungsgruppe und deren Schutzorganisationen bis spätestens Ende 2010 von der Bildfläche verschwunden sein müssen. Was indessen nicht im Entferntesten erreicht wurde, sondern geradezu ins Gegenteil umschlug.




Nocebo.jpg<<<Bild links: Einem EHS-Patienten wird mit einem sehr starken Elektromagneten, welcher verdeckt gar nicht am Strom angeschlossen ist, am Kopf herumgestrichen, nur um diesem Angst einzujagen. Damit soll bewiesen werden, dass nicht elektromagnetische Felder krank machen, sondern nur die Angst davor…… Die Wissenschaftler nennen das Nocebo-Studien. Wir sagen diesen Studien „Verarscher oder Verseckler-Studien.“ (Bild aus dem Deutschen Mobilfunkforschungsprogramm)

Während in Deutschland zur Zeit eine von den Mobilfunkbetreibern gesteuerte Schlammschlacht gegen EHS-Menschen und deren Schutzorganisationen tobt, an welcher sich kein geringerer als der Vorsitzende des Ausschusses für nichtionisierende Strahlung der Deutschen Strahlenschutzkommission, Prof. Alexander Lerchl, persönlich auf eine höchst dreckige Art und Weise beteiligt, versucht die Schweiz andere Wege einzuschlagen um die EHS zum Schweigen zu bringen.

/alexander-its-time-to-say-good-by/

Der vorliegenden Synthesebericht enthält im Gegensatz zu Deutschland keinen einzigen verbalen Angriff auf EHS, sondern versucht in einem wahren Wissenschaftschinesisch zu erklären, dass es wohl EHS-Personen gebe, aber deren Beschwerden, nicht auf elektromagnetische Strahlung zurückzuführen seien. So umschreibt man auf diplomatische Art: „Die spinnen alle und gehören in die Psychiatrie.“

Wahrend in Deutschland offen im Nazi-Jargon gegen EHS gehetzt wird, macht man das in der Schweiz auf Wissenschaftschinesisch, welches ausser den Autoren kaum jemand begreift. Kein Politiker wird es sich antun, die 100Seiten zu lesen, geschweige denn verstehen zu wollen. Ausser vielleicht der Zusammenfassung. Am wenigsten die verantwortlichen Bundesräte. Die ganze Politik wird wiederum alles ihren Vorbetern aus der Wirtschaft nachplappern.

Im Synthesebericht werden insgesamt 86 wissenschaftliche Arbeiten beleuchtet. Eine etwas magere Ausbeute, wenn man bedenkt, dass die vereinigten Mobilfunkbetreiber in ihren Propagandaschriften und ihren Eingaben an die Gerichtshöfe von 30‘000 Studien reden, welche die vollkommene Unschädlichkeit von Mobilfunkstrahlung nachweise. In den jüngsten Eingaben (ab April 2012) wurde allerdings auf 13‘000 reduziert. Das hat vielleicht etwas damit zu tun, dass kürzlich einer ihrer Vorbeter in jungen Jahren an Krebs verstorben ist?

Der Auftrag zur Erstellung des Syntheseberichts wurde dem Schweizerischen Tropen- und Volksgesundheitsinstitut der UNI Basel erteilt, auf deren Internetseite folgendes Zitat steht:

Die Universität Basel bietet Wirtschaft und Industrie attraktive Kooperationen an. Zahlreiche Forschungsprojekte in verschiedenen Wissensgebieten konzentrieren sich nicht nur auf Grundlagenforschung, sondern befassen sich auch mit der praktischen Anwendung. Die Technologietransfer-Stelle steht als Kontakt- und Servicestelle für die Ausgestaltung von Vereinbarungen zwischen der Universität und Dritten zur Verfügung. Sie befasst sich ausserdem mit dem Schutz des geistigen Eigentums sowie mit der aktiven Vermarktung von neuen Technologien und Know-How sowie mit Firmengründungen. Ende Zitat

/leider-keine-verschwoerungstheorie/

Der Synthesebericht muss deshalb wohl als aktive Vermarktung neuer Technologien unter attraktiver Kooperation mit der Industrie verstanden werden.

Der Synthesebericht stützt sich auf:

4 Laborstudien auf physiologische Parameter Niederfrequenz

8 Laborstudien auf physiologische Parameter Hochfrequenz (durch Handys)

8 Laborstudien auf physiologische Parameter Hochfrequenz (durch Basisstationen)

9 Laborstudien auf unspezifische Symptome von Niederfrequenz

8 Laborstudien auf unspezifische Symptome von Hochfrequenz (Handys)

6 Laborstudien auf unspezifische Symptome von Hochfrequenz (Basisstationen)

4 Laborstudien zur Wahrnehmung niederfrequenter Felder

14 Laborstudien zur Wahrnehmung hochfrequenter Felder

8 Studien zum Nocebo-Effekt (Verseckler-Studien)

11 beobachtende Studien zu physiologischen und psychologischen Parametern ohne Befeldung.

6 Experimentelle Studien zu physiologischen und psychologischen Parametern ohne Befeldung.

Zu den Experimentellen Laborstudien schreiben die Verfasser:

Aus ethischen Gründen können keine Effekte untersucht werden, die gesundheitsschädlich oder gefährlich sein könnten.

Dieses Zitat zieht sich denn auch wie ein roter Faden durch alle bewerteten experimentellen Studien. Die Studiendesigns sind fast durchwegs so angelegt, dass gar keine Effekte auftreten konnten. Sei es wegen viel zu schwacher oder viel zu kurzer Befeldung im Minutenberich oder mit falschen Frequenzen gefahrenen Experimenten. Etwa als mobilfunkähnliche Frequenz bezeichnet.

Bei den wenigen Experimenten in welchen Effekte auftraten, war zu lesen, dass diese bei Personen, die sich als nicht-EHS bezeichneten, häufiger auftraten als bei Personen, die sich selbst als EHS bezeichneten. Und dass somit kein Effekt zur Elektrosensibilität zu beobachten gewesen sei.  Ein von uns (Gigaherz) zugezogener Arbeitspsychologe sagt dazu, das sei völliger Unsinn. Das Gegenteil treffe zu. Wenn sogar bei Leuten Effekte auftreten, die sich selbst als nicht-EHS deklarieren, sei höchste Alarmstufe angesagt.

So auch bei den Schlafstudien, wo die Teilnehmer vor dem Schlafengehen 2x3Stunden stark bestrahlt wurden und dann sowohl EHS wie nicht-EHS gleich schlecht schliefen und deshalb als Null-Effekt gewertet wurden. Abgesehen davon, dass bei Schlafstudien die Bestrahlung zudem noch während der Schlafenszeit aufrecht erhalten bleiben müsste. Genauso wie beim Handysender auf dem Nachbardach, welcher morgens zwischen 2 und 3 Uhr immer noch mit der halben Intensität von typisch 1500Watt ERP, strahlt.

Ebenfalls bei den kognitiven Tests, wo Reaktionsfähigkeit und Fehler im Kurzgedächtnis keine Unterschiede zwischen EHS und solchen die sich als nicht EHS bezeichneten, ergeben haben.

Oder auch kein Unterschied bei Hautrötungen, Jukreiz, Wärmegefühl, Kopfschmerz, Schwindel, Uebelkeit, Brennen und Augenschmerzen.

Kein Unterschied=Null Effekt? Aber Hallo liebe Freunde!

Die Studien zum Nocebo-Effekt (sogenannte Verarscher-Studien)

Die Teilnehmer entwickeln angeblich nur Angstsymptome, wenn ihnen die Feldstärken bekanntgegeben werden, mit welchen sie zur Zeit gerade bestrahlt werden. Bestrahlungsdauer je 15min mit null, mit 1V/m und mit 10V/m. Ganz klar, dass ungute Gefühle parallel mit der Strahlungsstärke ansteigen. Andere Empfindungen wären schlicht nicht menschlich.

Oder was viel betrügerischer ist, den Teilnehmenden wird nur vorgegaukelt, dass sie zur Zeit gerade bestrahlt werden und sich die „Forscher“ dabei amüsieren, EHS-Personen die von der Technik keine Ahnung haben, gewaltig zu erschrecken.

Zum Beispiel mit einer Handy-Attrappe im Computer-Tomograph(CT). Hierbei soll das Angst-Zentrum im Hirn jeweils aufgeleuchtet haben, wenn das Leucht-Zeichen „Achtung Handy“ erschien. Das ist ein richtig gemeiner Schwindel, weil jedes echte Handy im CT durch die starken NF-Magnetfelder des CT sofort zerstört würde.

Oder den EHS Personen wird mit starken Magneten am Kopf herumgestrichen, die jedoch verdeckt nicht am Strom angeschlossen sind.

Dass dies gleiche Angstreaktionen auslösen kann, wie vor einem Gangster, der einem mit geladener Pistole vor dem Gesicht herumfuchtelt, dürfte jedem normal Denkenden mit einem Rest von gesundem Menschenverstand, klar sein. Dazu braucht es keine „wissenschaftlichen Studien“

Oder dass EHS besser schlafen, wenn sie mit einer Abschirmung ausgestattet werden, die hinterher gar nicht aus Abschirmmaterial bestanden hat. Ja wenn das Vorhandensein einer Abschirmung nicht auf jede/n beruhigend wirkt. Ja was dann?

Solche Nocebo-Studien, die nur darauf ausgerichtet sind, die Teilnehmer nach Noten zu verarschen und hinterher zu verlachen, veranlassen uns (Gigaherz) immer wieder, EHS-Personen dringend von der Teilnahme an „wissenschaftlichen Studien“ abzuraten.

Es wurden auch andere höchst fragwürdige Studien ausgewertet. Etwa solche mit Flimmerlicht, statt elektromagnetischer Strahlung oder diejenige mit einem Zahnarztstuhl als Strahlungsquelle.  Auch die 2 Studien die nur an einer einzigen Person durchgeführt wurden, wären besser nicht berücksichtigt worden.

Was ist wissenschaftlich?

Laut Aussagen der Verfasser wurden im vorliegenden Synthesebericht nur Studien berücksichtigt, die vorgängig in einer anerkannten wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht worden sind. (peer-review) was wie oben beschrieben, nicht vor irgendwelchem Unsinn schützt.

Absolut unberücksichtigt blieben auch Referate und Kongressbeiträge. Ja wo kämen wir denn da hin, wenn die Referenten der letzten 8 Gigaherz-Kongresse hätten angehört werden müssen?

Ebenfalls unberücksichtigt wurden Berichte die ohne wissenschaftliche Qualitätssicherung im Internet verfügbar sind.

Was wissenschaftlich ist und was nicht, hängt offensichtlich von der Meinung der Verfasser des Syntheseberichts ab.

Der Studienleiter Dr. Martin Röösli weiss natürlich nur zu gut was wissenschaftlich ist. Es steht ja auf der Homepage seiner UNI. Nämlich aktive Vermarktung neuer Technologien unter attraktiver Kooperation mit der Industrie.

Was seiner wissenschaftlichen Reputation auch sehr förderlich ist, ist sein kürzliches Zusammenspannen mit der Welt Nr. 1 im Mobbig gegen EHS-Personen und deren Schutzorganisationen, dem deutschen Professor Alexander Lerchl, welcher den Verein Gigaherz als Terrororganisation bezeichnet und EHS-Personen, die sich öffentlich zur Wehr setzen, charakterlich dem norwegischen Massenmörder Anders Breivig gleichsetzt. Lerchls Hetzmethoden sind Methoden, wie sie schliesslich zum Balkan-Krieg geführt haben oder noch weiter zurück, zum 2. Weltkrieg mit all den Verfolgungen und Eliminierungen von ethnischen Minderheiten. All das hat den Studienleiter Röösli nicht daran gehindert, mit Lerchl zusammen eine Art Anti-IARC zu gründen.  Eine Seilschaft, von wirtschaftsfreundlichen „Wissenschaftlern“ die gegen die internationale Krebsagentur IARC vorgeht, weil diese im März dieses Jahres hochfrequente elektromagnetische Einflüsse (wie Mobilfunkstrahlung) mit „Krebserzeugung möglich“ das heisst auf Stufe 2B eingestuft hat.

/die-anti-iarc/

FAZIT: Der vorliegende Synthesebericht ist ein untauglicher Versuch der Landesregierung (Bundesrat), sich mit Hilfe eines industrieabhängigen Universitätsinstitutes, den elektrosensiblen Teil der Bevölkerung vom Hals zu schaffen. Oder nobler ausgedrückt, ein untauglicher Versuch den Mobilfunkbetreibern gegen Bezahlung einer Milliarde, Rechtssicherheit für die nächsten 16 Jahre zu verschaffen.

Der vollständige Synthesebericht kann hier heruntergeladen werden:

http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01669/index.html?lang=de

Von Hans-U. Jakob

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