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Das grosse Dilemma der ICNIRP

Nach einem Bericht von Prof. Dariuz Leszczynski und Prof. Franz Adlkofer von der Science and Wireless Konferenz 2016 in Melbourne zu schliessen, gerät die ICNIRP in ein arges Dilemma. Will doch da ein Genie von einem der geladenen Referenten herausgefunden haben, dass sich mit Mobilfunkstrahlung Alzheimer gut therapieren lasse. Und zwar mit einer Strahlungs-Intensität die eindeutig im nicht-thermischen Bereich liegt.

Von Hans-U. Jakob
Schwarzenburg, 29.März 2017

Einerseits streitet die ICNIRP, welche sich Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung nennt, jedoch keine Behörde, sondern ein simpler Verein aus 14 höchst industriefreundlichen Köpfen ist und nicht nur die WHO, sondern auch noch fast alle Regierungen der Welt unterwandert, alle nicht-thermischen Wirkungen von Mobilfunkstrahlung vehement ab.

Und andererseits jetzt dieses verlockende Angebot. Alzheimer heilen mit Handystrahlung! Ein Totschläger-Argument gegen alle Warner und Zweifler. Aber oh je, halt im nicht-thermischen Bereich. Etwas, was es nach den ICNIRP-Doktrien unter keinen Umständen geben darf. Weder im positiven noch im negativen Sinn.

Adlkofer schreibt, Zitat: Wenn ICNIRP anerkennen würde,  dass es  athermische Wirkungen gibt, bedeutete dies, dass alle geltenden Grenzwerte und Sicherheitsrichtlinien einer gründlichen Neubewertung unterzogen werden müssten. Um es klar zu sagen, die Anerkennung der Existenz athermischer Wirkungen der Hochfrequenzstrahlung setzte die von WHO, ICNIRP und ICES/IEEE empfohlenen geltenden Grenzwerte außer Kraft. Ende Zitat.

Zweifel an diesem positiven Aspekt sind angebracht.
Bediente sich doch der Referent Gary W. Andras bei seinen Experimenten mit Mäusen einer veralteten mit 217Hz gepulsten Strahlung von 900MHz. Einer Strahlung, die aus der Zeit der GSM-Technologie (2G) stammt, und heute nur noch selten in der Luft ist. Wer in der Schweiz mit dem Spektrum Analysator unterwegs ist, findet zu 90% UMTS (3G) und LTE (4G) in vollkommen anderer Pulsierung.

Adlkofer schreibt dazu: Zitat: Die Expositionsanordnung war auf einer der Folien dargestellt. Beim Erscheinen der Publikation zur ersten Alzheimer-Studie von Arendash gab es geradezu einen Aufstand innerhalb der bioelektromagnetischen Forschungsgemeinde. Die Expositionsanordnung wurde als zu grob angesehen und kritisiert wurde, dass man keinerlei Kenntnis von der tatsächlichen Strahlung hätte, der die Mäuse ausgesetzt gewesen seien. Bei der Science & Wireless 2016 beanstandete niemand die Expositionsanordnung; weder die Vertreter von ICNIRP noch die Industrie. Ende Zitat.

Des Weiteren gibt Adlkofer zu bedenken: Zitat: Beim Betrachten der Folien von Gary W. Arendash sollten sich die Leser seines Interessenskonflikts bewusst sein.  Es handelt sich nicht um den Vortrag eines ausschließlich akademischen Forschers, sondern um den Vortrag  eines Geschäftsmannes, der sein Produkt präsentiert, es annonciert und dafür wirbt. Ende Zitat

Der gesamte Artikel von Leszczynski und Adlkofer kann hier eingesehen werden: http://www.stiftung-pandora.eu/downloads/pandora_science-wireless-2016.pdf

Weiteres Interessantes von der Science and Wireless Konferenz:

Erstmals gibt es verlässliche Angaben zu der nächsten Handy-Generation in 5G-Technolgie.
Diese soll angeblich im Frequenzbereich von 6Gigahertz bis 100Gigahertz angesiedelt werden. Das heisst mit Wellenlängen von 5cm bis 3mm. Haben schon die UMTS-Sender (3G) im 2150MHz-Bereich mit Wellenlängen von 14cm Mühe Hauswände zu durchdringen und müssen mit 3-Fach höherer Leistung betrieben werden als Sender im 800 und 900MHz-Bereich, so graut es einem beim Gedanken, was da wohl für gigantische Leistungen, sprich Strahlungsstärken für 3mm-Wellen erforderlich sein werden.

ICNIRP weiss immer Rat:
Zwecks Erhöhung (Lockerung) der an und für sich schon viel zu hohen ICNIRP-Empfehlungen plant man bei ICNIRP diese mittels folgendem Trick zu erhöhen: Es soll der Mensch in wichtige und weniger wichtige Organe aufgeteilt werden. Und weil die menschliche Haut 3mm-Wellen kaum mehr durchlässt, sondern absorbiert und reflektiert, teilt man bei der ICNIRP die Haut in die Kategorie weniger wichtige Organe ein, auf welche man getrost wesentlich stärkere Strahlungen loslassen könne.

Adlkofes Meinung hiezu: Zitat: Im Entwurf der ICNIRP ist Haut (Dermis und Epidermis) in der Gruppe der Gliedmaßen aufgelistet, also den weniger wichtigen Körperteilen, die stärkerer Strahlung ausgesetzt werden können. Die Sicherheitsrichtlinien werden erstellt für den Bereich bis 300 GHz, was die  5G-Technologie einschließt, die mit 6 GHz bis 100 GHz arbeitet. Es ist bekannt, dass beim 5G-Spektrum die gesamte  Strahlungsenergie allein von der Haut aufgenommen wird. Die Haut in derselben Weise wie die Gliedmaßen einzuordnen bedeutet, dass ICNIRP erwägt,  bei 5G-Geräten eine stärkere Exposition zu erlauben, weil diese  Geräte nur auf die Haut ausstrahlen.
Man sollte ICNIRP daran erinnern, dass die Haut das größte Organ des menschlichen Körpers ist und bei der Steuerung einer Reihe von Prozessen beteiligt ist, sei es lokal oder systemisch, wie z. B. der Immunregulation.
Gegenwärtig liegen keinerlei Forschungsergebnisse darüber vor, wie die Haut auf eine 5GExposition reagiert.
Deshalb sollte bei der 5G-Technologie die Haut (Dermis und Epidermis) zu den wichtigen  Körperteilen gezählt und so gering wie möglich bestrahlt werden.
Ende Zitat.

Schlussbemerkung von Hans-U. Jakob
Obschon also im Frequenzbereich 6Gigahertz bis 100Gigahertz so gut wie keine Forschungsergebnisse in Bezug auf die Gesundheit von Mensch und Tier, Flora und Fauna, vorliegen, soll die Entwicklung von 5G so stark gefördert werden, dass mit deren Einführung im Jahr 2020 zu rechnen ist. Die Holländer wollen die ersten in der Strahlenhölle sein.

Von Hans-U. Jakob

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