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Bundesamt für Gesundheit setzt auf Voodoozauber

Bei der Verleugnung von Gesundheitsschäden durch elektromagnetische Strahlung setzt das Bundesamt für Gesundheit neuerdings auf Voodoozauber und Kaffeesatzlesen und verneint den Nutzen der Baubiologie und von Abschirmungen.

Hans-U. Jakob, 12.8.09



Im Interview mit der Sonntagszeitung vom 9.Aug.09 kommt die Strahlendoktorin Marjana Moser-Antic vom BAG erneut zum Schluss dass es so etwas wie Elektrosensibilität gar nicht gebe. Frau Dr. Moser hat weder eine Ausbildung in Medizin noch in Biologie, sondern hat an der UNI Zagreb in Teilchenphysik promoviert.

Da verwundert es einem kaum, dass sie in der Sonntagszeitung erneut von sich gibt, die Schweizer Behörden würden von der Elektrobiologie abraten. Die Bundesämter für Gesundheit und Umwelt sowie das Bundesgericht sähen «keinen Nachweis für einen objektiven Kausalzusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und den von elektrosensiblen Personen beklagten Symptomen.»

Frau Dr. Moser-Antic im Interview wörtlich

„Eine Abschirmung ist nicht möglich, wenn wir die Strahlung nutzen möchten. Das BAG setzt sich für maximalen Nutzen bei minimaler Strahlung ein. So geben wir Tipps, wie Strahlung reduziert werden kann. Die strengeren, elektrobiologischen Massnahmen können wir nicht empfehlen. Denn es fehlt klar ein Nachweis für ein Gesundheitsrisiko. Die Elektrosnsibilität konnte bis heute nicht objektiv nachgewiesen werden.“



Und auf den Vorwurf, die Behörden würden die Gefahren des Elektrosmogs nicht ernst nehmen meint Frau Dr. Moser:



„Das stimmt nicht. Wir haben mögliche Gesundheitsrisiken mittels wissenschaftlicher Literatur und die stärksten Geräte durch eigene Messungen untersucht. Unsere Empfehlungen basieren also auf harten Fakten. Zudem laufen zurzeit mehrere vom Bund finanzierte Forschungsprojekte zur besseren Abschätzung der gesundheitlichen Risiken.“



Gigaherz hat bereits vor Jahresfrist aufgedeckt auf welcher Art von Fakten und Messungen das BAG seine „sorgfältig“ recherchierten Empfehlungen abgibt.

Sehen Sie dazu unter /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-1/ nach.

Lobend erwähnt hier Frau Dr. Moser-Antic unter anderem höheren technischen und medizinischen Unsinn auch eine Studie des psychiatrischen Bezirksklinikums Regensburg. Die Doktoren und Doktorinnen Ulrich Frick, Michael Landgrebe, Simone Hauser, Göran Hajak und Peter Eichhammer steckten 15 elektrosensible und 15 nicht elektrosensible Probanden kurzerhand in einen Computer-Tomographen, welcher an und für sich im Innern ein Magnetfeld von 3 Tesla erzeugt. 3 Tesla entspricht einem Magnetfeld von 2’388’000A/m und ist rund 16 Millionen mal höher als das Feld, welches ein Handy unter Worst-Case-Bedingungen am Kopf eines Menschen erzeugt. Wie hätten die Probanden da noch ein Handy mit seinen 0.150A/m erkennen sollen?

  


Hirnleuchten.jpgDa in einem solch gigantischen Magnetfeld jedes Handy den Geist aufgibt, arbeiteten die Weisskittel nur mit dem Placebo-Effekt und gaukelten den Probanden nur vor, sie würden jetzt zusätzlich abwechslungsweise noch mit oder ohne einem Handy bestrahlt.

<<<Bild links: Nur anhand der Aufnahmen aus dem Tomographen wollten die Scharlatane in Weiss herausgefunden haben, dass jedesmal, wenn das Handysymbol aufleuchtete, die Elektrosensiblen mit Angst reagiert hätten, indem angeblich das „Angstzentrum im Gehirn aufgeleuchtet habe. Und es in der Folge nur die Angst und nicht der Elektrosmog sei, welcher die Leute erkranken liessen.

Kommentar von Frau Dr. Moser-Antic über diese Studien im DMF-Programmes

-sehr gute Studiendesignes, manchmal sehr orginell

-passende Methoden in guter Qualität



Dem „Kronjuwel“ im Deutschen Mobilfunkforschungsprogramm den Garaus gemacht

hat jetzt die kritische Wochenzeitschrift „der Beobachter“ in seiner Ausgabe Nr.15 vom 24. Juli 09. Im Artikel „Der Computer wird Psychiater“ schreibt die Verfasserin Daniela Kuhn:



Psychische Prozesse lassen sich damit nicht interpretieren und das Wesen von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie erst recht nicht

 

Die Bilder welche die funktionelle Magnetresonanztomographie liefert, zeigen bloss wie hoch die Konzentration des im Blut gelösten Sauerstoffes ist. Daraus lässt sich auf die Aktivität der jeweiligen Nervenzellengruppen bestimmter Hirnregionen schliessen.  Hohe Aktivität ist auf den Bildern rot eingefärbt, niedrige blau.

 

Neugierig gemacht fragte Gigaherz bei der Autorin nach der Quelle dieser Erkenntnis. Da taten sich wahre Abgründe auf. In der seriösen Wissenschaft spricht man nämlich von solchen Experimenten die Teil des deutschen Mobilfunkforschungsprogrammes waren, und von Frau Dr. Moser vom BAG als -sehr gute Studiendesignes, manchmal sehr orginell und passende Methoden in guter Qualität gepriesen wurden, von Voodoozauber und Kaffeesatzleserei.

Hier ein kurzer Auszug aus dem Artikel „Jeder will auf den Neurozug aufspringen“ aus der NZZ vom 13. Mai 2009, NZZ-Forschung und Technik.

Der Verfasser heisst Lutz Jäncke und ist Professor für Neuropsychologie an der Universität Zürich.

 

Das Problem ist auch, dass man anhand der Orte gesteigerter Bold-Signale nicht auf die zugrundeliegenden psychischen Prozesse schliessen kann…….

 

Viele, die völlig fasziniert von den Hirnbildern sind, verfallen oft in einen fundamentalen Interpretationsfehler. Sie interpretieren die gemessenen Signale als Indikatoren für das Vorhandensein von bestimmten psychischen Prozessen. Doch eigentlich handelt es sich dabei nur um statistische Kennwerte, die etwas über die Konzentration des im Blut gelösten Sauerstoffs – das sogenannte Bold-Signal (Blood Oxigenation Level Dependency) – aussagen. Das Signal lässt nur indirekte Rückschlüsse auf die Aktivität von Nervenzellgruppen zu und ist räumlich zwar sehr genau, aber zeitlich sehr ungenau. Das Problem ist auch, dass man anhand der Orte gesteigerter Bold-Signale nicht auf die zugrundeliegenden psychischen Prozesse schliessen kann. Das hat viele Gründe, unter anderem methodische (Sauerstoffverbrauch ist nicht zwangsläufig Hirnaktivierung) und wissenschaftstheoretische. So sagt eine Korrelation zwischen dem Bold-Signal und einem psychischen Prozess nichts über den kausalen Zusammenhang aus.

 

Im Grunde genommen ist das wilde Spekulation und Kaffeesatzleserei…….

Im Grunde misst man bestenfalls die Aktivität von Nervenzellen, mehr auch nicht. Je mehr Nervenzellen aktiv sind, desto grösser ist das Bold-Signal. Es fliessen aber immer auch grundlegende Hirnaktivierungen in das Signal mit ein, die nicht spezifisch für eine bestimmte Aufgabe sind. Die Zahl der aktivierten Nervenzellen ist für viele Denk- und Wahrnehmungsleistungen auch nicht unbedingt entscheidend, sondern vielmehr das Zusammenspiel verschiedener, eng beieinanderliegender oder weit entfernter Nervenzellverbände. So können bereits kleine Aktivitätsänderungen einiger weniger Nervenzellen enorme Folgen haben. Denn unser Gehirn arbeitet als Netzwerk, und demzufolge sind die einzelnen Hirngebiete bis auf wenige Ausnahmen in die Kontrolle verschiedener psychischer Funktionen eingebunden. Insofern kann man nicht einfach von der Aktivität in einem Areal darauf schliessen, was die Versuchsperson gerade denkt und fühlt. Im Grunde genommen ist das wilde Spekulation und Kaffeesatzleserei.

Der komplette Artikel kann hier heruntergeladen werden:

http://www.nzz.ch/nachrichten/forschung_und_technik/jeder_will_auf_den_neuro-zug_aufspringen_1.2545514.html

Von Hans-U. Jakob

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