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Energiesparlampen – Bundesrat buchstabiert von A nach E rückwärts

Die verschmähte Glühlampe hat noch lange nicht ausgedient und wird mit grossen Verbesserungen wieder zu Ehren gezogen.  Migros hat gleich die gesamte 3-Monatsproduktion aufgekauft.

Hans-U. Jakob, 24.10.08

 

Auszüge aus der Pressemitteilung des Bundesamtes für Energie vom 22.10.08:


Zitat:

Anfang 2008 hat der Bundesrat den Aktionsplan für mehr Energieeffizienz verabschiedet. Zur Umsetzung eines Teils der darin enthaltenen Massnahmen, hat der Bundesrat heute ein Revisionspaket in die Vernehmlassung geschickt. Dieses umfasst eine Revision des Energiegesetzes zur Einführung eines nationalen Gebäudeenergieausweises und zur Stärkung der kantonalen Förderprogramme sowie eine Revision der Energieverordnung, die erstmals Verbrauchsvorschriften für Haushaltgeräte und elektronische Geräte bringt. Zusätzlich schlägt der Bundesrat eine Verordnungsrevision zur Beschleunigung der Bewilligungsverfahren bei Hochspannungsleitungen vor. Das Vernehmlassungsverfahren dauert bis zum 31. Januar 2009.


Bereits im März 2008 hat der Bundesrat erste Vorschriften für Haushaltlampen beschlossen, die per 1. Januar 2009 in Kraft treten. Ab dann dürfen mit gewissen Ausnahmen nur noch Lampen der Effizienzklassen A bis E verkauft werden.  Die vorliegende Revision der Energieverordnung enthält deshalb keine weiteren Vorschriften für Haushaltslampen.

Ende Zitat

Klasse E bedeutet nichts anderes als ganz gewöhnliche, nicht durchsichtige (Mattglas) Glühlampen:

 

Was hat den Bundesrat zu dieser Kehrtwende veranlasst?  Hiess es doch Anfangs des Jahres 08 noch: „Ab Neujahr 09 dürfen nur noch Energiesparlampen der Klasse A, mit 80% Stromersparnis verkauft und in Betrieb genommen werden.

Man darf davon ausgehen, dass sich die Schweizer Hausfrauen und Hausmänner kein X für ein U vormachen liessen und Warnungen der auf Elektrosmog spezialisierten Umweltorganisationen wie Bürgerwelle und Gigaherz gehört haben.


Energiespar1.JPG



Bild: Aufgesägte „Energiesparlampe“.  Gut zu erkennen der mit einem Quecksilberfilm überzogene Elektronik-Schrott im Lampensockel.

Sei dem wie es wolle.  Die Schweizerinnen und Schweizer demonstrierten auf eindrückliche Weise, dass sie in Form von sogenannten Energiesparlampen weder Sondermüll noch Miniatur-Langwellensender im 45kHz-Bereich in ihre Lampenfassungen zu schrauben gedachten.

Das Unbehagen ging nicht nur von dem kalten agressiven Licht der sogenannten Energiesparlampen aus.

Die Tatsache dass das Entsorgungsproblem nicht im Entferntesten gelöst ist und eine Endlagerung in Fässern unter Tag sowie das Ueberlassen des quecksilberverseuchten Elektronik-Schrottes an die nächsten Generationen, den meisten Schweizer Konsumenten als unverantwortbar schien, mag auch dazu beigetragen haben.

Jedenfalls setzte ein wahrer Run auf die guten alten Glühlampen ein.

Heute, nach den Hamsterkäufen, darf man annehmen, dass praktisch in jedem zweiten Schweizer Haushalt Glühlampen für  mindestens 5 Jahre eingelagert sind.

 

Dem Bundesrat blieb praktisch nur die Wahl zwischen einer Glühlampen-Polizeitruppe oder einem Rückwärtsbuchstabieren.

„Die vorliegende Revision der Energieverordnung enthält deshalb keine weiteren Vorschriften für Haushaltslampen.“

heisst es in der Pressemitteilung des Bundesamtes für Energie vom 22.10.08:


Und wie lauten die bisherigen Vorschriften?

Energieverordnung Anhang 2.3 Art.2 lautet:

Lampen nach Ziffer 1.1 dürfen in Verkehr gebracht werden, wenn sie mindestens der Energieeffizienzklasse E entsprechen…………………….

und die Energieettikettierung von Haushaltlampen erfüllen.

Klasse E ist jedoch, wie das untenstehende Bild der Energieettikettierung zeigt, nichts anderes als eine altbekannte Mattglas-Glühlampe.

Energiespar3.JPG


Bild: Die Energieetikettierung bringt es an den Tag. Die Energieklasse E (links) ist nichts anderes als eine gewöhnliche Glühlampe mit dem bisher bekannten Mattglas. Und die neue Halogen Energy-Saver (rechts) mit 30% Stromeinsparung sieht aus wie eine Glühlampe, kostet das Doppelte, lebt dafür 2 mal länger und produziert erst noch keine hochfrequenten EM-Felder

Also was soll das jetzt?

War das ganze Theater um die sehr teure Energiesparlampe nichts anderes als ein Reklamegag zu Gunsten der Glühlampen-Konzerne?

Der Glühlampenkonzerne die da glaubten, rasch ein Milliardengeschäft landen zu können, indem grosse Umweltorganisationen (wie der WWF) entsprechend unterlaufen, indoktriniert und gesponsert wurden?

Der Schweizer Grossverteiler Migros hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und setzt neu auf eine andere Art Energiesparlampen, die auf jegliche Sondermüllproduktion und Hochfrequenz-Abstrahlung verzichtet.

Migros hat die gesamte 3-Monatsproduktion der Halogen-Energy-Saver Glühlampen aufgekauft und in einer Blitzaktion in ihre Verkaufsgestelle gebracht.

Auszug aus der technischen Beschreibung der Hersteller

Das Energy-Saver-Prinzip.

OSRAM Energy-Saver-Lampen erreichen eine Energieersparnis von bis zu 30 %.

Dies wird durch zwei unterschiedliche technische Prinzipien erreicht:

Reduzierung der Verluste durch die Wärmestrahlung (IRC): Durch eine spezielle Kolbengeometrie und einer aufwendigen Beschichtung des Lampenkolbens, welche die Wärmestrahlung (Infrarot) reflektiert, wird die abgestrahlte Wärme von der Wendel wieder zu dieser zurück gelenkt.

Dadurch wird die Wendel zusätzlich aufgeheizt. Somit muss der Wendel weniger elektrische Energie zugeführt werden.

Reduzierung der Wärmeverluste über das Füllgas (Xenon): Mit zunehmender Größe (Masse und Durchmesser) der Gasatome sinkt die Wärmeleitfähigkeit des Füllgases. Durch eine entsprechende Wahl des Lampenfüllgases kann der Wärmeverlust der Wolframwendel über das Gas reduziert werden. Durch diesen Effekt wird weniger elektrische Energie zum Aufheizen der Wendel benötigt.  Ende der technischen Beschreibung.

Die Halogen Energie Saver von Osram entsprechen der Klasse C, sind also um 2 Klassen besser als es das neue Gesetz vorschreibt.

Wir haben diese Hochvolt-Halogen-Lampen (230V) getestet und sie halten was versprochen wird.

30% Einsparung ohne jegliche Hochfrequenz-Abstrahlung im 45kHz-Bereich, wie die sogenannten 80%-Energiesparlampen der Klasse A und ohne jegliche Verwendung von giftigem Elektronik-Schrott. Entsorgung im Haushaltkehricht erlaubt.  Das niederfrequente Magnetfeld entspricht demjenigen der guten alten Glühbirne.

Das ist unseres Erachtens der bisher beste Kompromiss zwischen dem Stromsparen und der Sondermüllproduktion. 

Energiespar2.JPG


Bild: Anstelle der Drahtwendel, wie bei herkömmlichen Glühlampen ist in der Energy-Saver ein Hochvolt Halogen-Einsatz eingebaut.  Auf jeglichen Elektronik-Schrott konnte verzichtet werden.  Dadurch entfällt auch das hochfrequente Magnetfeld im Langwellenbereich, wie bei den „Energiesparlampen“ der Klasse A

Die Vorgeschichte mit interessanten Details finden Sie unter /verbot-fuer-energiesparlampen-/

Von Hans-U. Jakob

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