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Das geht uns alle an!

Das geht uns alle an!

Gastbeitrag von Klaus Zumkehr, 18.11.02

Wie viele bereits wissen, hat die Coop-Immobilien AG, Schweiz die Gebäude der Coop-Filialen in der gesamten Schweiz der Mobilfunkbetreiberfirma Orange SA als Standorte für Mobilfunksendeanlagen vermietet. Das heisst nicht, dass jetzt auf jede Coop-Filiale automatisch ein Mobilfunksendemast aufgestellt wird. Nein, die Orange SA.- ist hier weiterhin an das gängige kantonale Bewilligungsverfahren und Einhaltung der NIS-Verordnung etc. gebunden. Doch was diese wert sind, weiss jeder/s von Euch. Nicht mal das Schwarze, mit dem sie gedruckt sind.

Es gibt viele Möglichkeiten, aufschlussreiche Informationen über die Mobilfunkindustrie zu erfahren. Eine davon sind die wöchentlichen Stellenanzeigen in den Tageszeitungen. Jetzt wird sich der Eine oder die Andere sicher fragen, was in Gottes Namen kann man in den Stellenanzeigen der Tageszeitungen an Internas über die Mobilfunkindustrie erfahren?
Eine ganze Menge. In der letzten Zeit erschienen dort Anzeigen in denen Standortakquisiteure von irgendwelchen entsprechenden neugegründeten Firmen gesucht wurden, die im Auftrag der grossen Mobilfunkbetreiber eben Standorte für mögliche Mobilfunksendeanlagen zu akquirieren hätten. Wenn man diese Anzeigen zwischen den Zeilen lass, konnte man sehr schnell erfahren, was dort auf einen zukommen wird, dass die Akquisition kein Zuckerschlecken sein würde, im Gegenteil. In den letzten derartigen Stellenanzeigen wurden diese Stellen dann noch nicht einmal mehr als Festanstellung inseriert, sondern im
Auftragsverhältnis, sprich auf reiner Erfolgsbasis.

Was heisst das nun zum Thema Coop-Rahmenvertrag mit der Orange SA?
Wenn Mobilfunkbetreiber heute externe Firmen gründen oder beauftragen für sie Standorte für Mobilfunksendeanlagen zu akquirieren, dann gibt es hierfür vordergründig zwei
Erklärungen:
Der Ruf der Mobilfunkbetreiber ist inzwischen in der Öffentlichkeit so schlecht, dass ihnen allein deshalb schon in den meisten Fällen die Türe vor der Nase zugeschlagen wurde, bevor sie auch nur mehr als „Guten Tag“ haben sagen können.
Woraus Grund 2 folgt, nämlich der Kosten und der Anonymität (kein direkter Bezug zu irgendeinem Mobilfunkbetreiber über den Namen). Teure Mitarbeiter laufend, ohne entsprechenden Erfolg tagein tagaus durch die gesamte Schweiz fahren zu lassen,
können sich auch die Mobilfunkfirmen mit ihren eh schon leeren Kassen nicht mehr erlauben. Dass heute bereits die nachgeschalteten Standortakquisitionsfirmen Mitarbeiter nur noch im Auftragsverhältnis beschäftigen, spricht dafür, dass sich die v. e. Entwicklung inzwischen auch auf diese künstlich (und unehrlich) vorgeschobene Szene ausgewirkt hat.

Das heisst, zurück zum konkreten Anlass, dass es für die Mobilfunkfirmen aufgrund der immensen Pionier-Arbeit des The World Foundation for Natural Science, der Gruppe Jakob und der Bürgerwelle heute fast unmöglich geworden ist, auf ehrliche Weise und in einem gesunden Kosten/Nutzenverhältnis stehend, Standorte für ihre strahlenden Türme zu erwerben. Deshalb gehen sie heute auf die ebenfalls finanziell darbenden Kirchen los und finden dort immer wieder geldgierige Geldwechsler und Pharisäer- oder aber jetzt mit der Coop.

Die Coop ist der grösste Lebensmittelverteiler in der Schweiz, mit Aktionen wie Natura-Plan und Bio-Knospe Produkten. Nicht zu vergessen den wunderbaren Naturfilm, „Das Geheimnis der Zugvögel“, den Coop mit initiiert und finanziert hat.
Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen! Ohne Standorte gibt es keine Bewilligungsanträge und erst recht keine Bewilligungsverfahren. Es brauchen sich auch keine Bürgerinitativen zu bilden, die dann mit viel Eigeninitative und finanziellem
Aufwand gebildet werden und antreten müssen, diesen Antrag durch die Gerichtsinstanzen „den Bach runter zu schicken“! Auch braucht es keine, von der Mobilfunkindustrie gesponserten Ombudsstellen für Mobilfunkfragen, deren Leiterinnen für
diese Arbeit so qualifiziert sind, wie ein ausgetretener, alter Turnschuh für einen Marathon-Lauf.

Die Haltung von Coop, vertreten durch ihren Konsumentendienst, Frau Diana Liechti auf meine Briefe in dieser Angelegenheit an Sie ist: das die Mobilfunkfirma zur Aufstellung an die geltenden Vorschriften und Auflagen sowie an die Einhaltung der Grenzwerte gebunden sei, man selbst nur einen Aufstellort dafür bereit stelle und man die Verrträge nach besten Wissen und Gewissen geprüft und abgeschlossen hätte (für die eigene Kasse? — Anm. d. Verf.).

Diese Aussagen lassen darauf schliessen, dass Coop im Augenblick keine Notwendigkeit sieht, aufgrund der von vielen vorgebrachten stichhaltigen Argumente, den Vertrag noch einmal zu überdenken und zu kündigen.
Unter diesem Gesichtspunkt müssen wir uns darüber im klaren sein, dass jeder weitere Einkauf bei Coop dieses schändliche Vorgehen, dieser Tritt ins Angeicht von Mutter Erde, nur fördert und unterstützt.
Solange Coop an dieser Haltung festhält, setzen wir keinen Fuss mehr über die Schwelle eines Coop-Laden um dort noch etwas zu kaufen. Auch die Coop-Zeitung geht zwischenzeitlich mit dem Vermerk „Annahme verweigert“ wieder per Post zu Lasten von Coop an Coop zurück.

Shell hätte vor Jahren nicht im Traum daran gedacht, seine Ölplattform Brent Spark teuer an Land zu entsorgen, anstatt sie wie geplant einfach im Meer zu versenken. Der volksweite Boykott von Shell-Tankstellen in Deutschland, das damit verbundene oder besser erzwungene Eintreten der Medien und der auf dem Spiel stehende Ruf neben den Umsatzeinbrüchen haben Shell dann bewogen, die Öl-Plattform an Land zu entsorgen. Die Kaufkraft der Bürger ist eines der wichtigsten und mächtigsten Instrumente, die uns die sogenannte freie Marktwirtschaft an die Hand gibt. Nutzen wir sie!

Noch eins dazu. Laut der Migro-Zeitung „Brückenbauer Nr. 46 vom 12.11.2002 sind jetzt auch an Tankstellen in der Schweiz immer häufiger Verbotsschilder für Natels/Handys (adäquat dem Rauchverbot) an den Zapfanlagen angebracht.
Erboste Natelbenutzer hätten diese schon als diskriminierend abgerissen, so der Artikel. Doch hinter diesem Verbot steckt -wie auch in Flugzeugen oder Krankenhäusern- keine Schikane, sondern berechtigte Sicherheitsaspekte. Die elektrischen Impulse der Natels/Handys können in der Luft befindliche Benzindämpfe entzünden! Die Folge: Explosion und Brandausbruch.
Diverse noch relativ glimpflich abgelaufene Vorfälle (Wagen- und Zapfsäulenbrand, Verbrennungen von Extremitäten) werden im Artikel detailliert beschrieben. Coop-Filialen in der Schweiz liegen zudem vielfach im Ortszentrum und in unmittelbarer
Nachbarschaft zu Tankstellen. Auch hat Coop ein eigenes Tankstellen-Filalnetz mit Lebensmittelangebot. Dies sind Gefahren mit einer äusserst unmittelbaren Charakteristik sprich Auswirkung bzw. Schadenspotential für Leib und Seele.

Wer die Gefahren des Mobilfunks ernst nimmt, kann eigentlich aufgrund der genannten Fakten zur Zeit nicht mehr bei Coop einkaufen. Ungeachtet irgendwelcher Mehraufwände durch einen etwaigen weiteren Weg. Denn Unternehmen wie Coop verstehen anscheinend nur eine Sprache, die des Geldes. Also lasst uns mit ihnen in der Sprache sprechen, die sie verstehen.

Von Hans-U. Jakob

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