Wahlen im Kanton Zürich
Folgende 4 Fragen schickte unser Zürcher Korrespondent den 10 grössten Parteien des Kantons:
publiziert bei Gigaherz am 29.3.2011
1)Moratorium des Funkantennenausbaus bis deren Gefahren von unabhängigen Forschern untersucht sind
2) Anerkennung der Elektrosensibilität als Krankheit
3) Schutz der Kinder vor Elektrosmog
3a). Verbot von Handys während des Unterrichts
3b). Verbot von WLAN in Schulhäusern, Kindergarten und Hort
4) Arbeitsplatz und öffentliche Orte: Obligatorische Kennzeichnung der Inhouse-Sender (Handynetz im Haus) und WLAN-Router damit sich Elektrosensible orientieren können.
geantwortet haben:
Grüne, EVP, CVP und SP. Den Andern sind elektrosensible Mitmenschen gleichgültig.
Die Grünen Stadt Zürich
Wir haben zusammen mit weiteren Organisationen wie z.B. ÄrztInnen für Umweltschutz bereits vor vier Jahren die Petition «Risiko Mobilfunk» an den Stadtrat eingereicht. Hier finden Sie dazu die Informationen.
http://www.gruenezuerich.ch/inhalte/initiativenpetitionen/risiko-mobilfunk/
Zu Ihren Fragen:
1. Wir unterstützen ein solches Moratorium grundsätzlich. Wir sind jedoch der Meinung, dass es bereits genug unabhängige Untersuchungen gibt, die die Gefahren bestätigen. Unser Ziel ist es, dass Mobilfunk, WLan etc. möglichst emissionsarm sein müssen und deshalb der Ausbau nicht dem freien Markt überlassen sein kann. Der Staat oder die Gemeinden sollen dafür Richtlinien ausarbeiten (wie z.B. die gemeinsame Nutzung des Funknetzes durch alle Anbieter) und die Baugenehmigungen dementsprechend anpassen.
2. Ja
3a. Ja
3b. Verbot von WLAN in der Nähe von Orten, wo sich Kinder über längere Zeit aufhalten, wie z.B. Liegen, Spiel- und Leseecken etc. Konkret fordern wir: «Der Stadtrat soll die Bevölkerung und besonders die Schülerinnen und Schüler aktiv über gesundheitliche Risiken und Präventionsmöglichkeiten beim Benutzen der Mobilkommunikation informieren und aufklären.»
4. Können wir uns vorstellen
Mit besten Grüssen, Kathy Steiner, Geschäftsführerin
EVP Kanton Zürich
Ihre Fragen sind sehr technisch und können deshalb nicht entsprechend detailliert sondern nur grundsätzlich beantwortet werden. Die Antworten sind ihren Fragen eingefügt.
Mit freundlichen Grüssen
Peter Reinhard
1. Moratorium des Funkantennenausbaus bis deren Gefahren von unabhängigen Forschern untersucht sind.
Ein Moratorium ist in der CH kaum denkbar. Die Vorschriften insbesondere im Kanton Zürich sind durch Messungen auch bei überdurchschnittlichen Benutzungen (Zürich Stadtfeste mit hoher Nutzung von Handys) nie über oder nahe an die gültigen Grenzwerte gekommen. Hingegen befürworten wir eine Koordination des Funkantennenausbaus aller Anbieter.
2. Anerkennung Elektrosensibilität als Krankheit
Wenn dies wissenschaftlich anerkannt nachgewiesen ist, befürworten wir das sonst. Anders können wir das nicht beurteilen.
3. Schutz der Kinder vor Elektrosmog
3a. Verbot von Handys während des Unterrichts
Die EVP hat einen Vorstoss mit genau dieser Forderung im Kantonsrat eingereicht. Wir unterstützen das Anliegen.
3b. Verbot von WLAN in Schulhäusern, Kindergarten und Hort
Auch hier sind durch WLAN keine wissenschaftlichen Schäden bekannt. Aber die EVP ist der Meinung, dass in Schulhäusern eine Verkabelung vorgenommen werden sollte.
4. Arbeitsplatz und öffentliche Orte:
4a. Obligatorische Kennzeichnung der Inhouse-Sender (Handynetz im Haus) und WLAN-Router damit sich Elektrosensible orientieren können
Diese Frage können wir mangels Fachwissen nicht beantworten.
CVP Kanton Zürich
Ich antworte in meinem Namen und kurz.
1. Nicht Moratorium, dafür äusserste Zurückhaltung.
Mehr Transparenz, frühzeitiger Einbezug der Bevölkerung,
nicht in Wohnquartier, nicht neben Schulen.
2. Nein. Kaum nachweisbar, ähnlich wie bei Schleudertrauma.
Noch höhere Prämien.
3a: Ja, auch aus pädagogischen Gründen
3b: nur in Kindergärten verbieten in der Schule äusserste Zurückhaltung anstelle von langen Leitungen (auch etwas Elektrosmog)
4. Kennzeichnung ja, aber nicht aufdringlich.
Freundliche Grüsse
W. Germann, Kantonsrat, Mitglied der Kommission Energie, Umwelt, Verkehr
Sozialdemokratische Partei Kanton Zürich
Besten Dank für Ihre Anfrage. Es handelt sich dabei um spezifische Fragen, zu denen es im Regelfall keine offiziellen Parteibeschlüsse gibt.
Selbstverständlich ist es aber so, dass sich Politikerinnen und Politiker der SP mit diesen Fragen befassen und diese in der einen oder anderen Form diskutiert werden.
Diese Haltung teile ich Ihnen gerne mit: Grundsätzlich ist es so, dass die SP das Problem des Elektrosmogs anerkennt. Dem Funkantennenausbau steht die SP kritisch gegenüber. Dass Kinder (und Erwachsene) soweit möglich vor Elektrosmog geschützt werden sollen, unterstützt die SP. Eine möglichst grosse Transparenz am Arbeitspatz sowie an öffentlichen Orten finden wir
ebenfalls richtig.
Freundliche Grüsse
Daniel Frei
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