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Mobilfunk-Bewilligungen: Nur nicht genau hinschauen!

Stimmt das Zeugs eigentlich, das sich hinter den vielen Zahlen der Standortdatenblätter versteckt ?
Werden die Fehler durch das wachsame Amt entdeckt und sicher korrigiert ?

Ein Bericht aus Langenthal
von André Masson
Publiziert bei Gigaherz.ch am 24-11-25

«Alles wird ganz genau geprüft» – so heisst es immer. Nur stimmt’s eben nicht. Bei einer Antenne in Langenthal habe ich Einsprache erhoben, weil es um sehr Grundsätzliches ging. Bei hohen Prognose-Werten müsste eine Abnahme-Messung gemacht werden, wie es vom Bund her vorgesehen ist, denn die Reflexionen von Nachbarhäusern, von Strassen, Lamellenstoren usw. zählen sich zum direkten und berechneten Strahl noch hinzu.

Der Kanton Bern möchte seit einigen Jahren diese Abnahmemessungen (fast) nicht mehr machen, denn er ist überzeugt: 4.95 oder sogar 4.99 V/m plus die Reflexionen werden zusammen ganz sicher unterhalb 5 V/m bleiben. Das ist abenteuerlich, unhaltbar und willkürlich. Übersetzt heisst das: Der Unterschied zwischen legal und illegal interessiert uns nicht mehr. Die Antenne muss strahlen, fertig – Stempel drauf und bewilligt! Zwar sagt das Bundesgericht bei Steffisburg, die Reflexionen kommen ja bei der Messung aus, aber der Kanton Bern hat verstopfte Ohren und will die Messungen (fast) nicht mehr.

Reflektionen werden erst gar nicht diskutiert!
Nach erster Instanz (Stadt) und zweiter Instanz (Baudirektion) ist die Frage der Reflexionen nicht ein einziges Mal diskutiert, angegangen oder geklärt worden. Ich habe dann aufgehört – denn auch bei der dritten Instanz (Verwaltungsgericht) führt schon wieder dieselbe Stelle das Zepter. Die Juristen verstehen das nicht mehr und müssen sich fachlich an das Urteil der kantonalen Fachstelle halten.  Die Forderung nach einer anderen Expertise hat die Baudirektion klar abgelehnt – sonst gibt es kein Verfahren.


Bild oben: In 8m Höhe über diesen Baumaschinen und unter freiem Himmel wird ein «Ort mit empfindlicher Nutzung» erkannt – und dort präzis gerechnet. Dann auch noch einer vor dem BLS-Billet-Automaten und über einem Vordach, wo auch nur Luft ist.

Zusammenfassung der wichtigsten Fehler
24 Schriften wurden im Verfahren ausgetauscht, inkl. drei mit dem BAFU, das thematisch natürlich dabei ist, aber im Verfahren nichts zu sagen hat. Das Verfahren war etwas kompliziert, weil ein erstes Standortdatenblatt furchtbar viele Fehler hatte, und es deswegen einen zweiten Anlauf brauchte. KADI ist die Firma, auf deren Silo die Antennen stehen. Porzi ist die ehemalige Porzellan-Fabrik gleich daneben.

Den vollständigen Bericht finden Sie unter https://www.gigaherz.ch/wp-content/uploads/2025/11/Die-Langenthaler-Story.pdf
8 Seiten als PDF-Datei.

Von Hans-U. Jakob

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