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Mikrowellenschäden – Schon vor 30 Jahren bestens bekannt

Mikrowellenschäden – Schon vor 30 Jahren bestens bekannt

Leitartikel vom Herausgeber der „Medical Research Engineering“, Dr. Carl Berkley, Great Noch, N.J. vom 15. Juli 1976, Band 12, Nr.3, Seiten 3-7.

EINE NEUE BERUFSKRANKHEIT ? — BEI DIPLOMATEN.

In einer etwas gekürzten Fassung und Uebersetzung von Walter Madliger.
Anmerkungen vom Uebersetzer in Klammern.

Es sind nicht nur die schmutzigen Beschäftigungen, in welchen die Arbeitsbedingungen Berufskrankheiten hervorrufen, sondern auch in den sog. Weisskragen-und aristokratischen Berufen. Kardiovaskuläre Erkrankungen von stressgeplagten, meist sitzenden, wohlhabenden Geschäftsleuten sind hinlänglich bekannt und diese stammen nicht nur vom zu üppigen Essen. Aehnlichen Gefahren sind auch Diplomaten ausgesetzt, die oft von den reichgedeckten Buffets bei Empfängen zu den offiziellen Essen eilen müssen. Eine epidemiologische Studie dieses Milieus könnte neue gesundheitliche Gefahren aufzeigen.

Eine neue Gefahr für das diplomatische-und Botschaftspersonal war im Februar 1976 durch eine Indiskretion an die Presse aufgetaucht 2): Die Amerikanische Botschaft an der Tschaikowskystrasse in Moskau war ungesunder Mikrowellenstrahlung ausgesetzt worden. Diese geheime Information an den Botschafter sickerte bald an das nun beunruhigte, gesamte Personal durch. Viele Erkrankungen,von Psoriasis bis teratogene und neoplastische Veränderungen und krankhaften emotionellen Zuständen wurden der Mikrowellenbestrahlung zugeschrieben, es wurden Blutuntersuchungen für alle angeordnet. Schon 1963 war in dieser Zeitschrift geäussert worden , dass Mikrowellen für die kontaktlose Uebertragung von Botschaftsgesprächen dienen könnten. 4). Auch andere Botschaften wurden von dieser Angst ergriffen, was die Russen jedoch mit Vehemenz dementierten and es als Störversuch zur Verhinderung der Entspannung abtaten. Aber es sieht nun so aus, dass die Entschädigungsansprüche von Diplomaten neu überdacht und neu geregelt werden müssen.

GESCHICHTE
1956 waren die ersten Endoradiosonden entwickelt worden und schon 1959 eine internationale Konferenz darüber in Paris abgehalten worden. Die“ Olive im Martini „wurde zum Prototyp dieser druckempfindlichen Sender, die nahe am Zwerchfell liegend, Konversationen übertragen konnten. Ab 1960 kamen die passiven Uebertragungsgeräte (Transponders) in Mode, d.h. deren Energiereserven konnten mittels Mikrowellen stets berührungslos von aussen aufgeladen werden. Diese medizinischen Entwicklungen fanden stets unter der Aegide und dem Antrieb des Militärs statt. Kleine Geschenke unter den Diplomaten waren nun plötzlich allesamt suspekt und nur zu oft erwies sich dieser Verdacht als berechtigt, ebenso wie heutzutage nun die diesbezüglichen Erkundungsmöglichkeiten mittels Weltraumsatelliten.

MEDIZINISCHE AUSWIRKUNGEN VON RADIOWELLEN
1976 wurde ein Grossteil aller Erkrankungen seit den letzten 15 Jahren auf die Mikrowellenbestrahlung zurückgeführt, welche u.a. Kopfschmerzen , Migräne, Gesichts -und Nervenzuckungen, Menorrhöe,und Krebs verursachten. Beide letzten Botschafter waren an Krebs verstorben und der derzeitige leidet jetzt unter okularer Diathese. Das US Aussenministerium liess verlauten, dass der Grad der Mikrowellenbestrahlung der US Botschaft unterhalb der in den USA akzeptierten Werten läge. Es war aber schon unbestreitbar, dass Radiowellen, mit verschiedenen Wellenlängen, chromosomale Abnormalitäten verursachten, die nicht durch thermische Effekte wegdiskutiert werden konnten 17 ff) Die ganze Angelegenheit war jedoch als höchst empfindliche ( höchst geheime) Affäre eingestuft worden und die Regierung weigerte sich, darüber weitere Erklärungen abzugeben. Die Art der Antennen, die von der UDSSR zur EM-Wellenbestrahlung benutzt wurden, wiesen auf Radio- und FM Sendeanlagen hin, wobei teileise auch schon bekannt war, dass durch Kodierungs-und geheime Zusatzausrüstungen zumindest Telephongespräche auf diese Art und Weise dechiffriert werden konnten30). Die Entklassifizierung älterer US Patente warf ein Licht auf weitere Erklärungsmöglichkeiten. Zweifellos gibt es schon jetzt noch hochentwickeltere und anspruchsvollere Abhörmöglichkeiten. Das ausgeprägte Interesse der Russen für Pavlow´sche – und Verhaltensveränderungstechniken weist auf die bewusste Erzeugung von neurasthenischen ( psychovegetatives Syndrom bei Aktualneurosen, nervöse Erschöpfung, Nervenschwäche) und asthenopischen ( okular bedingte Störungen des Sehens und Allgemeinbefindens, hebetudo visas) Auswirkungen hin, wie das auch Puharich und Lawrence durch Mikrowellen-Hören aufzuzeigen versuchten. 35). Wenn es das Ziel der Bestrahlung ist, eine Interferenz mit der menschlichen Biomasse, insbesondere des Gehirns, herzustellen, ist es wahrscheinlich, dass eine Vielfalt und ein weites Feld von Frequenzen benutzt wird, und dass diese Frequenzen moduliert und gepulst werden, damit Auswirkungen auf die Gesundheit und das Verhalten entstehen. Diese Effekte sind bis jetzt noch nicht gut studiert. Der Artikel in dieser Ausgabe über die Erregung des Gehirns durch Mikrowellen ist daher von besonderem Interesse. Besorgniserregender ist der Artikel mit der Annahme von Zaret in dieser Ausgabe, dass der „plötzliche Tod“ durch Mikrowellen erzeugt werden kann. Diese multiple Problematik betrifft nicht nur die USA oder die UDSSR, sondern alle Länder der Welt.

AUSWIRKUNGEN DER RADIOFREQUENZEN
Die Ostblockländer sind absolut an der Spitze der Forschungen der Auswirkungen von Mikrowellen auf das Gehirn. Doch Kholodov meinte in seiner klassischen Monographie “ Die Auswirkungen von elektromagnetischen und magnetischen Feldern auf das Zentrale Nervensystem „dass man nur 6 derartige Untersuchungen kenne, die vor 1960 datierten.37). Was die Arbeitsplatzhygiene und die Grenzwerte nicht-ionisierender Strahlung betrifft, so waren diese in der UDSSR stets besser, viel niedriger als in den USA. Dies sollte ein wichtiges Thema für die politische Debatte und ein Thema für viele Gruppen à la Ralph Naider sein.
Schon N. Krustchow soll jedoch J.F. Kennedy vorgeschlagen haben, nicht mehr viele Energien auf die geheime Informationsbeschaffung zu vergeuden und einen Informationsaustausch auf diesem Gebiet vorzunehmen. Die beiden Protagonisten verstarben jedoch vor der Realisierung dieser Pläne und natürlich folgten die sturen Administrationen solchen Gedankengängen später nicht. Die allmächtige Nationale Sicherheits- Agentur, NSA, folgte auch nicht der Meinung von Präs. W. Wilson : „Gentlemen öffnen und lesen die Post anderer Leute nicht“sondern forcierte den politischen, sozialen, ökomomischen,militärischen, wissenschaftlichen und anderen Nachrichtendienst mit allen Mitteln.

Zwei Kinder der Botschaft in Moskau mussten infolge unklaren hämatologischer Uebel nach Hause geschickt werden. Ein Professor der Med.Fakultät der George Washington Universität, Wash. DC, erklärte, dass diese Erkrankungen wahrscheinlich nicht von Mikrowellenbestrahlungen herrühren ( DC: Standort der NIH, NIMH, und des berühmten Bethesda, d.h. staatlicher Institute). Hämatologische Auswirkungen auf das Knochenmark sind in der Literatur gut dokumentiert 57-59). Die Russen erklärten sich aber dazu bereit, die Strahlungsdosis auf 2microWatt/cm2 zu reduzieren und später im Juli 1975 auf „wenige Zehntel eines Mikrowatt/cm2.“ Die Amerikaner bauten derweil besondere Blenden und Schutzwände für ihre Fenster auf,vibrationsfreie Fenster und besondere „abhörsichere“ Räume, beauftragten aber trotzdem die renommierte John Hopkins Universität mit einer retrospektiven epidemiologischen Studie über das Botschaftspersonal 29).

BEDENKEN DES UMWELTSCHUTZES
Die dramatische Zunahme von Mikrowellen und anderen EM- Frequenzen haben Umweltschützer und medizinische Wissenschaftler auf den Plan gerufen. Das Amerikanische Nationale Institut für Standardisierung ( ANSI, obwohl verantwortlich für die sehr hohen NIS Grenzwerte und der Abrede von biologischen nichtthermischen Wirkungen) hat verlauten lassen, dass ein Hauptgewicht der Forschung auf die Auswirkungen auf das Zentralnervensystem und v. a. im UHF Bereich gelegt werden soll 36). Ein Mitglied und Prüfungsexperte des ANSI Kommitees, der bekannte Dr. S. Michaelson, vertrat jedoch die Ansicht, „dass nach seiner Meinung es keine Beweise für irgendwelche Auswirkungen durch die dauernde Bestrahlung mit EM-Wellen mit einer Energiedichte von 0,85 mikroWatt/cm2 gäbe.“. M. Zaret jedoch bezeugte, dass er sehr ernsthafte Zweifel an den ANSI Standardwerten habe, da Russische Berichte von „Mikrowellen -Krankheit „sprechen , nach einer dauernden Bestrahlung mit EM-Energiedichten von nur einigen Hundersteln eines Milliwatts/cm2. Der Prüfungsexperte jedoch verwarf diese medizinischen Beobachtungen und wissenschaftlichen Untersuchungen kurzerhand.

EIN ZUNEHMENDES RISIKO
Viele würden zustimmen, dass Megawatt-Bestrahlungen gefährlich sind, jedoch nur wenige, dass auch wenige Milliwatt gefährlich sein können. Die zusammengezählte Umweltbelastung durch lizensierte Mikrowellen und andere EM strahlende Quellen ergibt jedoch eine Leistung von mehreren Megawatt. Verteilt auf das gesamte Gebiet der USA ergibt sich jedoch wieder eine kleine Leistung pro Flächeneinheit. Hunderte von Applikationen/Anwendungen der Mikrowellentechnologie kommen jedes Jahr neu auf den Markt und dies oft in Millionen von Stückzahlen. Die schon vorhandene Technologie , so auch der CB-Funk, dehnen sich zudem immer mehr aus und die Mikrowellenkommunikation soll sich auf den Autobahnen z. B. noch mehr ausdehnen und die Lastwagenfahrer noch mehr belasten. Kürzlich hat RCA Global Communications einen 100 Milliwatt kontinuirliche X-Band Wellensender lanciert, der jeden Wegweiser entlang der Autobahn beleuchten sollte.Jeder Wegweiser wirkt als Transponder und wirft ein Signal zurück an den Lastwagen oder an irgend einen zentralen Big Brother. Die Möglichkeiten derartiger Installationen zwecks totaler Ueberwachung und Kontrolle der Bevölkerung sollten nicht ausser Acht gelassen werden33, 39).

DIE ALARMGLOCKEN LÄUTEN LASSEN
Wie gerade jetzt im Fall der Zulassung von CB-Funkausrüstungen kann sich jeder darauf berufen, dass die Regierung schliesslich diese lizensiert und homologiert hat, wenn jemand Einsprache dagegen erhebt Für jedes einzelne Zulassungsgesuch trifft dies wahrscheinlich zu, aber wer ist der Verantwortliche, der wissen muss, wann er die Alarmglocken für die Bevölkerung insgesamt läuten muss?
Um zu der offenbar unvermeidlichen Berufskrankheit der Diplomaten und des militärischen Mikrowellenbedienungspersonals zurückzukehren, so wäre es doch äusserst bedauernswert, wenn diese gefährlichen Strahlungsbelastungen und die sich daraus ergebenden Erkrankungen auch die ganze Zivilbevölkerung treffen würden. Diese spezielle Erkrankung kann vielleicht durch eine begrenzte Entspannung verhindert werden. Der Fall der Diplomaten sollte alle alarmieren, die sich mit den Umweltgefahren und den Risiken für die Bevölkerung befassen müssen.

Carl Berkley – Great Noch N.J. – July 15, 1976

Es folgt eine lange Liste von Referenzen naturwissenschaftlicher Literatur, insegesamt 89, von denen hier nur einige wenige angeführt werden:
4) BERKLEY, C., „Possibilities of Noncontacting Transducers“ Am. J. Med. Electron., Vol.2 (3), Oct-Dec 1963, pp 291-293
19) CLEARY, S.E., „Biological Effects and Health Implications of Microwave Radiations“, Symp. Proc. Richmond, VA., Sept 17-19, 1969, Clearinghouse, NSB PB 193 898 , pp 269
21) FREY, A.H., „Some Effects on Human Subjects of Ultra- High Frequency Radiation “ Am. J. Med. Electron. Vol. 2, (1) Jan-Mar 1963, pp 28-31
28) GRUBER, G., News Release: „Conference on the Biological Effects of Non-ionizing Radiation“, N.Y. Acad. Sci. , N.Y., N.Y., Feb.5, 1972
29) FUNSETH, R.L., „Extracts from State Dep. Daily Briefing“, July 7, 1976, 1. p.
30) TERMAN, F.E., „Secrecy (Privacy) Equipment“, Radio Engineers Handbook, 1st Ed. McGrawHill, N.Y. 1943, pp 627-628
33) WHITMAN, A., „Is Big Brother Taping you?“Tape Recording, Feb 1965, pp 11-12
35) INTELECTRON CORP. „Electrtro-Stimulation Techniques of Hearing“, Technical Documentary Report, Griffiss AFB, N.Y. , Dec . 1964
36) JOHNSON, C.C., “ Research Needs for Establishing a Radio Frequency Electromagnetic Radiation Safety Standard“, J. Microwave Power, Edmonton, Ca, Aug. 3-4, 1973, pp 367-388.
37) KHOLODOV, YU.A., „Vliyaniye Elektromagnitniykh i Magnitnykh Poley na Tsentral nuyu Sistemu“, Tzdatel´stvo Nauka (Moskva) 1966, – NASA, tt F-465 (Wash. DC) 1967, pp 250
39) ZARET, M.M., “ Blindness, Deafness and Vestibular Dysfunction in a Microwave Worker“, Eye Ear Nose and Throat Monthly, Vol .54, July 1975, pp 49-52
57) MICHAELSON, S. M. ,et al , „“The Hematologic Effects of Microwave Exposure“ , Aerospace Med. Vol. 35, (9) Sept, 1964, pp 624-29
59) CZERSKI, P., „et al, „Microwave Irradiation and the Circadian Rhytm of Bone Marrow Cell Mitosis“ J. Microwave Power, Vol 9, 1974, p. 31
67) ZARET, M. M., “ Clinical Aspects of Non-Ionizing Radiation“ Reprinted from IEEE Trans. on Biomed. Engineering, Vol BME 19, (4) July 1972, pp 313-316

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