News

Baudirektorin des Kantons Bern wird verklagt

Postgarage.JPG 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Bild: Auf einer ehemaligen Postgarage, das heisst auf dem heutigen Briefzentrum an der Thunstrasse, am Ostrand des Dorfes Schwarzenburg möchte Sunrise eine weitere Mobilfunkantenne errichten.

Hier glaubte man, die Bevölkerung hinters Licht führen zu können, indem man die Antennen in einem künstlichen Kamin zu verstecken versucht.

Verstecken muss man diese Antenne, weil Wertverluste der umliegenden Häuser in der Höhe von ca. 3 Millionen befürchtet werden.

Obschon es sich nicht um eine sehr starke Antenne handelt, zählt diese trotzdem landesweit zu den gefährlichsten, weil sie ohne Mast, das heisst direkt auf das Dach aufgesetzt werden soll und nur ganz knapp über die Dachfirst hinweg, direkt in die Nachbarhäuser „hineinleuchtet“    Die Profile aus Dachlatten auf dem Dach zeigen dies überdeutlich.

Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 6.11.07

Seit 8 Jahren möchte Sunrise in der Region Schwarzenburg Fuss fassen und Mobilfunk-Basisstationen bauen. Doch niemand weiss im ganzen Land über die verheerenden Folgen nichtionisierender Strahlung besser Bescheid als die hiesige Bevölkerung.

Zu tief sitzen die Erinnerungen an den ehemaligen Kurzwellensender Schwarzenburg von Schweizer Radio International, welcher vor 10 Jahren aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden musste.

Zu gross waren die Opfer, welche die vom Sender bestrahlten Bewohner in den umliegenden Weilern und Dörfern erbringen mussten.  

5 mal mehr Schlafstörungen, 4 mal mehr depressive Erkrankungen, 3mal mehr Krebsfälle, 2 mal mehr Diabetesfälle als in unbestrahlten Zonen, waren kurz zusammengefasst die Folgen.

So braucht sich niemand zu wundern, dass sich in der Region Schwarzenburg die Leute mit allen legalen Mitteln gegen eine erneute Verstrahlung ihres Lebensraumes zur Wehr setzen und dass Sunrise seit 8 Jahren vergebens Plätze sucht um ihre Antennen aufzustellen.

Bereits 5 mal ist es den von Sunrise „auserwählten“ künftigen Anwohnern gelungen, durch geschicktes Einsetzen von Rechtsmitteln, Sunrise am Bauen zu hindern.

So ein Mobilfunksender sei doch ein weit harmloseres Kaliber als so ein internationaler Kurzwellensender wurde von Sunrise stets ins Feld geführt.  Doch so leicht lassen sich die Schwarzenburger nicht belügen, sie erinnern sich noch gut an die Feldstärken, welche einst in den meistbelasteten Weilern Brünnen, Elisried, Henzischwand und Mamishaus aufgezeichnet wurden.   Diese waren nämlich rund 30% niedriger als diejenigen die nach Realisierung der 2 Sunrise-Projekte im Dorfzentrum von Schwarzenburg, das heisst Bühlplatz bis Bahnhof entstehen würden.   Wie das kommt?   Die Kurzwellen-Antennen waren 700 bis 1000 Meter von den Häusern entfernt und die Strahlenkeulen waren leicht aufwärts gerichtet und das Feld überquerte die Hausdächer bereits in einer Höhe von 80 bis 120Metern.   Ganz Im Gegensatz zu Mobilfunksendern, die „man“ mitten in die Häuser hineinstellt und deren Strahlenkeulen leich abwärts, das heisst direkt in Wohnräume hinein gerichtet sind.

Nach den jahrelangen Debakeln in Schwarzenburg hat nun die Bernische Bau- Verkehrs- und Energiedirektion offensichtlich mit Sunrise einen Deal abgeschlossen und ihr Werkhofareal am Langenwilweg, am Westrand des Dorfes, Sunrise zur Verfügung gestellt.  Wiederum völlig gegen den Willen der umliegenden Bevölkerung, welche wiederum seit Monaten mit verschiedenen Rechtsmitteln den Bau erfolgreich verhindert.   Unter anderem darf die Baudirektion, welche eigentlich in Baurechtsfragen als 2. Instanz amten müsste, hier gar nicht  entscheiden, weil das ein Entscheid in eigener Sache wäre.   Wer hier entscheiden darf oder muss, sollte das Verwaltungsgericht eigentlich herausfinden. Aber dieses lässt sich seit Monaten Zeit. Den Anwohnern soll’s recht sein.

Aber Sunrise hat noch eine 2. Bombe am ticken.  Auf der ehemaligen Postgarage, das heisst auf dem heutigen Briefzentrum an der Thunstrasse, am Ostrand des Dorfes.

Hier glaubt man, die Bevölkerung hinters Licht führen zu können, indem man die Antennen in einem künstlichen Kamin zu verstecken versucht.  Siehe Bild am Anfang.

Aber die Schwarzenburger sind aufmerksame Leute, wenn es um Strahlungsangelegenheiten geht.  Obschon es sich nicht um eine sehr starke Antenne handelt, zählt diese trotzdem landesweit zu den gefährlichsten, weil sie ohne Mast, das heisst direkt auf das Dach aufgesetzt werden soll und nur ganz knapp über die Dachfirst hinweg, direkt in die Nachbarhäuser „hineinleuchtet“

Egger.JPG

Auch diese Anlage wurde mit über 100 Einsprachen belegt.   Nun ist der Bernischen Baudirektorin offensichtlich der Kragen geplatzt.  Nachdem sich Gemeinderat und Baukommission von Wahlern geweigert hatten, für eine derart ungünstig und erst noch versteckt angeordnete Antenne eine Baubewilligung zu erteilen, erklärte Frau Egger die Angelegenheit zur Chefsache und erteilte die Baubewilligung ohne weitere Anhörung der Gemeinde gleich selbst.   Nicht nur das. Sie warf gleichzeitig auch noch die über 100 privaten Einsprecher mit einem fragwürdigen juristischen Trick aus dem Verfahren und entzog diesen jegliches weitere rechtliche Gehör.    Ein absolut unübliches Vorgehen, welches es in der Geschichte des Mobilfunks in der Schweiz noch nie gegeben hat und als Skandal bezeichnet werden darf.

Für Frau Egger könnte die Luft dünn werden

Als Skandal empfinden es zumindest die Anwohner und Einsprecher, welche nun ihrerseits Frau Egger wegen Verweigerung des rechtlichen Gehörs, eventuell wegen Amtsmissbrauchs gemäss Art.312 Strafgesetzbuch beim Verwaltungsgericht des Kantons Bern verklagt haben.

Die Einsprecher verlangen zudem beim Verwaltungsgericht die vollständige Wiederherstellung ihrer Rechte und die Wiederherstellung aller Fristen.   Und sollte der Bau der Antenne vor der Behandlung durch das Verwaltungsgericht begonnen oder abgeschlossen werden, einen sofortigen Baustopp, resp. ein Benützungsverbot.

Für Frau Egger könnte die Luft dünn werden.  Stehen doch auf Amtsmissbrauch immerhin bis 5 Jahre Zuchthaus…..


Der Kampfgeist der Schwarzenburger scheint ungebrochen.  War doch die Vorschusszahlung, in der Höhe von 3000 Franken, welche das Verwaltungsgericht verlangte innerhalb von 2 Tagen beisammen.   Und immer noch treffen Spenden zu Gunsten eines eventuellen Weiterzuges an das Bundesgericht ein.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet