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Auswirkungen von GSM–Mobilfunkbasisstationen auf die Lebenszeit einer Bevölkerung

von Univ.-Doz. Dr. Ferdinand Ruzicka

Zytophysikalische Grundlagenforschung – Wien

Publiziert bei Gigaherz, am 19.4.07

2007 konnte ich in Engelhartstetten (704 Einwohner) die negative Auswirkung des Mobilfunks auf das mittlere Sterbealter statistisch feststellen. In Engelhartstetten gibt es seit zehn Jahren GSM -Mobilfunksender, gegenwärtig mit einer maximalen Gesamtimmission von bis zu 4379 µW/m²=1.34V/m (April 2007)*. In Loimersdorf (464 Einwohner) ca. drei Kilometer entfernt gibt es keine Mobilfunksender – erst wieder im nächsten Ort Kopfstetten wo auch schon UMTS Einzug gehalten hat.  In Loimersdorf konnte ich eine Gesamtimmission von 0,6 µW/m²=0.05V/m (April 2007)* messen. Ein Handyempfang ist nur im Freien mit zwei Anbietern möglich.

Material

Die Daten stammen aus den Mitteilungsblättern des Pfarrverbandes, Pfarre Engelhartstetten – Loimersdorf – Stopfenreuth 11.Jhg. / Nr.31 bis 14. Jhg../ Nr.39

 
Tabelle_Ruzicka.JPG


Statistische Auswertung

t-Test

Beobachtete Kennwerte:

 
Grafik_Ruzicka.JPG


Ergebnisse und Diskussion

Vergleicht man das mittlere Sterbealter der Einwohner Engelhartstettens nach zehn Jahren Mobilfunk, einem Dorf mit mehreren Mobilfunksendern von Ende 2004 bis März 2007, das für diesen Zeitraum 70,7 ± 3,6 Jahre (weiblich :männlich = 79:21%) betrug, mit dem mittleren Sterbealter der Einwohner von Loimersdorf ohne Mobilfunksender das 80,8 ± 1,78 Jahre (weiblich :männlich = 50:50%) betrug, stimmt das Ergebnis schon nachdenklich, besonders da Loimersdorf nur drei Kilometer entfernt liegt und die gleiche Bevölkerungsstruktur und dieselben sonstigen Umweltbelastungen aufweist. Der Unterschied ist die Mobilfunkbelastung. Das Ergebnis ist statistisch signifikant (Irrtumswahrscheinlichkeit < 0,009) !

Neben der Tatsache, dass die Einwohner mit Mobilfunkbelastung im Mittel zehn Jahre früher gestorben waren als ohne Mobilfunkbelastung, zeigt dieser aufgezwungene Feldversuch auch, dass in Engelhartstetten Frauen viermal stärker betroffen waren als Männer aber fünf Jahre länger gelebt haben als Männer. In Loimersdorf waren im Beobachtungszeitraum gleich viele Frauen und Männer gestorben, allerdings haben Frauen dort acht Jahre länger gelebt.

Literatur

1) Rothman et al. : Overall mortality of cellular Telefone customers. (Erhöhung der Sterblichkeit von Mobilfunknutzern im Vergleich zu konventionellen Telefonbenutzern) Epidemiology 7 : 303 – 305, 1996

2) Fadhil Mohammad Ali: (Hat zu häufiger Gebrauch von Mobiltelefonen einen frühen Alterungsprozess zur Folge?)

Laut eines Artikels der Kuwait News vom 17. Mai 2005 weist eine neue Studie daraufhin, dass zu häufiger Gebrauch von Mobiltelefonen gesundheitliche Probleme im Hinblick auf den Alterungsprozess zur Folge haben könnte. Die Studie, die von Forschern der Kairoer Universität unter Leitung von Professor Dr. Fadhil Mohammad Ali, Professor für Bio- und Radiophysik, durchgeführt wurde, behauptet, unsere heutige Technologie, die Kurz- und Mikrowellen nutzt, stelle eine Gefahr für die menschliche Biologie und die Körperfunktionen dar. Die Studie, die insgesamt über einen Zeitraum von 15 Jahren lief, gliederte sich in drei Phasen und untersuchte elektromagnetische sowie elektrische Felder in gewissen Bereichen wie Wohnungen und Büros in der Nähe von Hochspannungsmasten und Industrieanlagen, in denen starker elektrischer Strom im Einsatz ist.

*Anhang:

HF – Messdaten mit Spectran 6080 und Hyperlog Antenne

Bei derartigen Feldstärkemessungen muss immer mit einer gerätebedingten Messunsicherheit von typisch ± 3 dB gerechnet werden. Gründe dafür sind unvermeidbare Restfehler bei der Kalibrierung von Messantennen, die entsprechende Messtoleranz des Spektrumanalysators und die Unsicherheiten bei der Kabelkalibrierung. Zur Kompensation wurden alle Messwerte um diesen Unsicherheitsfaktor erhöht, d.h. die angegebenen Feldstärken sind gegenüber der vor Ort abgelesenen Anzeige des Messgerätes zur Sicherheit um den Faktor 1,4 vergrößert worden.

Engelhartstetten

Am 5. April 2007 habe ich um 11 Uhr eine Gesamtimmission von 3291 µW/m² (1,114 V/m) gemessen. Dieser Wert wurde von folgenden Sendern verursacht: Mobilkom Austria mit 1492 µW/m² ( 946 MHz),  T-Mobile Austria mit 1259 µW/m² ( 954 MHz) und One mit 547 µW/m² (1864 MHz). Es konnten von mir aber noch höhere Werte gemessen werden z.B.  habe ich am 11.März 2007 um 11h30 einen Wert von 2568µW/m² (0,984 V/m) bei 946 MHz ausgestrahlt vom Mobilkom Austria Sender gemessen.

Loimersdorf

Am 9. April 2007 habe ich um 12h 30 eine Gesamtimmission von 0,6 µW/m² gemessen. Dieser Wert wird von folgenden Sendern verursacht: T-Mobile Austria mit 95 nW/m² ( 955 MHz) und One mit 266 nW/m² (1866 MHz). Für Mobilkom Austria war keine Anzeige vorhanden und auch keine Handyverbindung möglich.

Montag, 9. April 2007

Anmerkung Gigaherz:

Im Gegensatz zu Ruzicka, welcher die Daten den Mitteilungsblättern des Pfarrverbandes Engelhartstetten – Loimersdorf – Stopfenreuth entnehmen konnte, musste Jakob im Jahre 89 rund 14 Abende auf dem Friedhof von Wahlern (Schwarzenburg CH) zubringen und dort die Inschriften der Grabsteine abschreiben, da ihm die Behörden damals noch jegliche Einsichtnahme in amtliche Dokumente verweigerten.

Man(n) muss sich nur zu helfen wissen!

Berechnet wurden 220 Todesfälle der Jahre 1982 bis 1987.  Die verkürzte Lebenserwartung betrug unter der damaligen Kurzwellenbestrahlung von 0.2 bis 4V/m rund 5-6 Jahre.

Als Referenzgruppe wurde der Landesdurchschnitt angenommen.  Eine andere unbestrahlte Referenzgruppe aus einer gleichen ländlichen Gegend hätte sicher noch gravierendere Unterschiede ergeben.   Die von Ruzicka errechneten 10 Jahre wären möglicherweise auch erreicht worden……

 

Friedhof.JPG

Sag mir wo die Menschen sind……..Wo sind sie geblieben?

………wann wird die Welt das je verstehn?

Von Hans-U. Jakob

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