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Wir müssen jetzt handeln

„Wir müssen jetzt handeln“

Zu Bundesrat Leuenbergers Interview in der Coop-Zeitung Nr. 39 v. 24. September 03

Coop-Zeitung: Wie dringend sehen Sie Handlungsbedarf in Bezug auf den globalen Klimawandel?“

BR Leuenberger: Der Klimawandel ist in vollem Gang, das hat der Sommer bewiesen. Wir müssen also jetzt handeln. Wir können es uns nicht leisten, zu warten, bis alle Zusammenhänge zwischen Treibhausgasen und Klimaerwärmung bewiesen sind. Die Indizien sind eindeutig“.

von Evi Gaigg, 24.9.03

So denkt also Herr Leuenberger laut über die Einführung eines Klimarappens und andere Massnahmen zur CO2-Reduktion nach. So weit, so gut.

Kein Handlungsbedarf beim Mobilfunk?
Also beim Klima besteht dringenster Handlungsbedarf. Und beim Mobilfunk? Wann denkt Herr Leuenberger über eine Überarbeitung der NIS-Verordnung und eine Anpassung der völlig indiskutablen Grenz- und Anlagewerte nach? Denn anders als bei der Klimaerwärmung, verfügen wir heute nicht nur über eindeutige Indizien, sondern bereits über genügend Erfahrungen, wie die elektromagnetische Strahlung durch den Mobilfunk der Gesundheit von Mensch, Tier, ja der ganzen Natur zusetzt. Und wann werden die Verursacher zur Kasse gebeten? Bis jetzt darf nur das Volk die Versäumnisse der Politik ausbaden. Oder wird ihm dereinst zu allen Schäden dann auch ein „Mobilfunk-Rappen“ aufgebürdet?

Augen zu und durch!
Wie lange können wir uns ein Nichthandeln überhaupt noch leisten? Es kann doch nicht wahr sein, dass beim Klima der Handlungsbedarf griffige Massnahmen erfordert während die bereits eklatanten Schäden durch die Mobilfunktechnologie weiter ignoriert werden. Was für das Klima recht ist, ist für die schon eingetretenen und noch drohenden Schäden durch die Mobilfunktechnologie billig. Worauf wird also noch gewartet? Wir können uns da ein Nichthandeln erst recht nicht leisten.

Zuerst schiessen, dann zielen
Wo ist eigentlich die Konsequenz, Herr Leuenberger? Das Volk wird es nicht verstehen, wenn Massnahmen erst ergriffen werden, wenn der Schaden kaum mehr reparabel ist. Es wäre dringend nötig, endlich einzugestehen, dass zuerst geschossen wurde und das Zielen jetzt auf die lange Bank geschoben wird.
Ja, wir müssen handeln oder noch besser: Wir (Sie!) hätten schon längst handeln müssen!

Von Hans-U. Jakob

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