News

Von der Familien- zur Reklamezeitschrift verkommen

Von der Familien- zur Reklamezeitschrift verkommen

„Handy statt Büchsentelefon“
schreibt die „Schweizer Familie“ (Familienzeitschrift!) Nr. 47 v. 20.11.03.
Unter einem Bild von zwei handytelefonierenden Kindern im Kindergartenalter steht folgender Untertitel:
Das Handy wird zum liebsten Spielzeug für Kinder und Jugendliche. Wenn die Eltern den Umgang damit nicht klar regeln, laufen die Kosten schnell aus dem Ruder.

von Evi Gaigg, 23.11.03

Also die Kosten laufen aus dem Ruder. Die Gesundheit der Kinder ist völlig Nebensache. Das Kindergartenhandy für unsere Kleinsten ist ja nicht weniger gesundheitsschädlich als jenes für die Erwachsenen, es ist nur bedienungsfreundlicher.

Eltern, wacht endlich auf und setzt diesem Unfug ein Ende!
Wer sich nicht informiert, welchen gesundheitlichen Schaden die elektromagnetische Strahlung an den Jüngsten anrichtet, handelt grobfahrlässig. Da das kindliche Wachstum noch nicht abgeschlossen und das Nervensystem noch unvollständig ausgebildet ist, der Kopf des Kindes kleiner und die Hirnschale noch dünn ist, dringt die Strahlung umso tiefer ins Gehirn ein. Die Blut-Hirnschranke, die als Filter für schädliche Stoffe, die im Blut zirkulieren, dient, öffnet sich und lässt diese ins Gehirn eindringen, mit allen bereits dadurch vorprogrammierten Schäden.

An der am 14.11.03 in Aarwangen stattgefundenen Informationsveranstaltung gab dies ein Mediziner zu bedenken, der seit einiger Zeit in seiner Praxis vermehrt Kinder als Patienten mit massiven gesundheitlichen vorher unbekannten Störungen sieht.

An jenem Abend fielen einige sehr markante Aussagen:
– Notfälle, die ein Mobiltelefon rechtfertigen, liegen bei nur ca. 1%.aller Verbindungen
– Nur zu ca. 10 % braucht das Gewerbe ein Mobiltelefon.
– Ca. 30 % dienen dem Blabla für Erwachsene.
– Aber zu 60% ist es ein Spielzeug für Kinder und Jugendliche.

Dazu der Arzt:

1. Wir haben noch keine Beweise, aber es ist absolut unethisch, wo man jetzt schon sehr deutliche Anzeichen des gesundheitsschädigenden Einflusses sieht, Menschen einem Grossversuch auszusetzen und zu warten, bis man die Beweise hat, nämlich dann, wenn die Toten zu zählen sind.

2. Wahrscheinlich werden die Menschen in 50 Jahren verblödet sein.

Der Arzt bestätigt, dass die Gesundheitskosten durch die Flächen deckende Verbreitung des Mobilfunks durch teure medizinische Abklärungen und Verschreibung von Medikamenten, die lediglich Symptome bekämpfen, jedoch die Ursache nicht ausschalten, dermassen in die Höhe schnellen.

Wahrlich rosige Aussichten für die nächste Generation
Wir fragen nochmals: Eltern, Lehrer, Schulbehörden, Gemeinderäte, warum informiert ihr euch nicht besser? Sind euch eure Kinder nicht mehr so viel wert, dass ihr sie nicht vor so massiven Gefahren zu schützen sucht?

Haben wir nicht schon genug Süchte unter den Jungen, wie Alkohol, Tabak, Designerdrogen und Hasch? Muss noch eine weitere Sucht hinzu kommen? Wir beobachten doch heute überall bereits die neue Handy- und SMS-Sucht bei Kindern und Jugendlichen, die beinahe schon groteske Formen annimmt.
Und wie weit haben wir es eigentlich gebracht, dass Kinder den Erwachsenen diktieren, welches Spielzeug – und sei es noch so gefährlich – um jeden Preis her muss? Und es auch bekommen!

Was ist das Nächste? Scharf geladene Pistolen und Gewehre oder rasiermesserscharfe Dolche? Weil die Kinder diese ja auch in den brutalen Fernsehkrimis und fragwürdigen Videospielen sehen und sich daher wünschen? Und weil man ihnen ja keinen Wunsch abschlagen, sie nicht diskriminieren darf, wenn man nicht jeden Unfug, der auf dem Markt ist, zu ihrem Schutz nicht erlaubt?

Merkwürdig: Mancher Vater rennt zum Kadi, wenn ihm einer auf sein geheiligtes Auto einen Kratzer macht.
Aber Kratzer an der Gesundheit seiner Kinder nimmt er bedenkenlos hin.

Keine Schwarzmalerei sondern Zukunftsmusik in Moll!
Es soll jetzt keiner sagen, dass die Worte des Arztes, in 50 Jahren könnten alle verblödet sein, Schwarzmalerei sind. Er könnte sich höchstens im Zeitraster irren, denn seine Prognose tritt vielleicht nicht erst in fünfzig sondern schon in den nächsten zehn Jahren ein. Die Anfänge sind bereits heute zu sehen, nämlich dort, wo Menschen nach der Notwendigkeit eines Mobiltelefons schreien, während sie neben ihrem guten althergebrachten Schnurtelefon sitzen, aber es als solches nicht wiedererkennen und seinen angestammten Zweck vergessen haben

Konsequenzen ziehen!
Wer sich um die Kinder Sorgen macht, der schenkt ihnen nicht eines der oben beschriebenen Mordinstrumente, aber auch kein Handy. Denn dieses in der Hand resp. am Ohr von Kindern und Jugendlichen ist im Prinzip auch ein solches. Es wirkt nur langsamer, subtiler und weniger kontrollierbar und deshalb besonders heimtückisch.

Eine Familienzeitschrift, dh. eine Zeitschrift, die das Wort „Familie“ im Titel führt, wie die „Schweizer Familie“ und die sich mit einer so verantwortungslosen Propaganda unsere Jüngsten als Zielgruppe auserkoren hat, sollte von allen Eltern und Erziehungsberechtigten umgehend abbestellt bzw. am Kiosk nicht mehr gekauft werden. Sie ist es nicht einmal wert, einen Fisch darin einzuwickeln.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet