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Verursachte das Strahlenmeer des Antennenwaldes das Eisenbahnunglück?

Verursachte das Strahlenmeer des Antennenwaldes das Eisenbahnunglück?

Seitlicher Zusammenstoss zweier Züge in Zürich-Oerlikon weil das elektronische Zugssicherungssystem kläglich versagt hat. 1 Tote und über 40 Verletzte

von André Masson 25.10.03

Einige Gedanken zum gestrigen Eisenbahnunglück in Oerlikon, die mich nicht mehr loslassen. Vor 11 Monaten habe ich zur damals geplanten, seither bewilligten Mobilfunkantenne auf dem neuen Bahnhof Zug in meiner Einsprache unter anderem folgendes geschrieben.

Antrag 5: Die SBB ist aufzufordern, eine Erklärung abzugeben, wonach sie auf Haftpflichtansprüche bei einem Unfall verzichtet, sofern sicherheitsrelevante Einrichtungen der Bahnanlagen durch elektromagnetische Störungen ausser Kontrolle geraten sind. Sofern die SBB diesen Verzicht nicht erteilen, so ist juristisch abzuklären, ob die Stadt oder der Kanton haftbar gemacht werden können, weil sie unmittelbar auf dem Bahnhof eine grosse Antennenanlage bewilligt haben.

Begründung: Im Flugzeug ist es verboten, ein Gerät mit 2 W Peak (oder 0.25 W Zeitmittelwert) in Betrieb zu nehmen, weil sonst empfindliche Elektronik zu Fehlfunktionen neigen kann. Die SBB planen einen Betrieb ohne alle Signale, d.h. mit viel mehr Elektronik als heute. Zu einer vernünftigen Antennenplanung gehört eine vorgängige Abklärung, ob mitten im Bahnhof starke Anlagen mit mehr als 2100 W ERP pro Richtung überhaupt zu verantworten sind“.

Auch zu diesem Einsprachepunkt, hat niemand Stellung bezogen, weder die Stadt noch der Kanton in irgend einer Weise. Die Bewilligung wurde erteilt. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Gestern war das Eisenbahnunglück (in Zürich-Oerlikon, nicht in Zug) trotz der Sicherungsanlagen, welche genau das hätten verhindern müssen.

Eine Stunde vorher bin ich mit einer ganzen Klasse unserer Kantonsschule präzise dort durchgefahren. Es hätte auch uns erwischen können. Auch unsere Schüler haben, wie jedermann, völlig belanglose Gespräche über ihre Mobilfunkgeräte geführt.

Was müssen wir noch tun, damit die Behörden endlich beginnen, solche Fragen auch nur anzuschauen??? Wer weiss Rat? Wieso werden solche Befürchtungen nicht einmal überprüft. Etwa weil sie unzutreffend sind oder an den Haaren herbeigezogen ? Wie und wann können Beamte persönlich haftbar gemacht werden, wenn sie etwas nicht tun ?

Ich bin ratlos. Argumente helfen da nicht mehr weiter. Wo das grosse Geld diktiert, wird alles irrational. Niemand wird sagen wollen, aus Vernunftgründen oder aus wissenschaftlichen Gründen seien diese Abklärungen nicht gemacht worden.

Ich bin sehr deprimiert.

Siehe auch:
Wer im Flugzeug ein Handy benützt spielt Russisches Roulett (unter Forschung oder Technik)

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Nachtrag vom 28.10.03

von Hans-U.Jakob

Ungewohnt rasch hat die Untersuchungsbehörde reagiert und Folgendes über verschiedene Medien verbreitet:

Es sollen die Bremsen vom zweiten Wagen an nach hinten nicht funktioniert haben, heisst es heute in den Medien. Dies, weil das Rangierpersonal vergessen habe, beim Ankuppeln von 2 zusätzlichen Wagen und der Lok, die entsprechenden Drucklufthahnen zu öffnen.
Wenn nur die Lokomotive und zwei Wagen bremsen, werden sie vom auflaufenden restlichen Zug weitergestossen. Dann kann die Sicherheitselektronik, welche die Schnellbremsung auslösen will, auch nicht mehr viel tun.

Bleibt die Frage zu stellen, wieso das Rangierpersonal derart lebenswichtige Manipulationen einfach vergisst. Ist am Ende trotzdem der hochverdichtete Elektrosmog, welcher auf den Bahnsteigen herrscht, an diesem Blackout im Gehirn schuld?
9 Stunden ununterbrochen verdeckte Mobilfunkantennen direkt über dem Kopf, dazu Tausende von Handyaner/Innen, welche ihre eminent wichtigen Botschaften übermitteln müssen, dann das Ragierfunkgerät vor dem Bauch und nicht zu vergessen, die enormen Magnetfelder des Bahnstroms.

Konzentrationsstörungen und Gedächtnisverlust sind längst bekannte Folgen eines solchen Strahleninfernos.

Ganz so einfach, alles auf einen der untersten Lohnklasse abzuschieben, werden es sich die SBB nicht machen können! Es bleibt immer noch die Frage offen, weshalb der Fehler bei der anschliessenden Bremsprobe nicht entdeckt wurde??

Von Hans-U. Jakob

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