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UNO-Direktorin an Elektrosmog erkrankt

UNO-Direktorin an Elektrosmog erkrankt

Mobiltelefone verursachen Gro Harlem Brundtland Kopfschmerzen

Von Aud Dalsegg
Englische Übersetzung aus der norwegischen Zeitung „Dagbladet“ vom 9. März 2002
Deutsche Übersetzung von Evi Gaigg

Die frühere norwegische Premierministerin, WHO-Direktorin Gro Harlem Brundtland bekommt jedes Mal Kopfschmerzen, wenn sie ein Mobiltelefon benutzt.

Gro Harlem Brundtland (62) bekommt Kopfschmerzen wenn sie mobil telefoniert. Das ist noch nicht genug: Leute in ihrer Umgebung müssen ihr Mobiltelefon abschalten, um sie vor Beschwerden zu schützen.

„Es ist nicht das Klingeln, sondern die Wellen, auf die ich reagiere. Meine Überempfindlichkeit ist schon weit fortgeschritten, dass ich sogar auf Mobiltelefone reagiere, wenn sie näher als 4 Meter von mir entfernt sind“, erklärt Gro.

Als wir mit ihr in ihrem Büro bei „Helsetilsynet“ in Oslo sassen, fragte sie, ob es hier ihrgendwo im Raum ein eingeschaltetes Mobiltelefon gebe. Sie findet, dass sich bei ihr leichte Kopfschmerzen eingestellt haben.
Das Mobiltelefon des Fotografen war (ohne Ton) eingeschaltet und befand sich in der Tasche seiner Jacke.

Die frühere Premierministerin hatte nie ein eigenes Mobiltelefon, aber sie hat Mitarbeiter, die eins haben und früher erhielt sie öfter Anrufe auf deren Telefone. Sie sagt, es gebe Gründe, in Bezug auf Mobiltelefongebrauch vorsichtig zu sein.

„Am Anfang fühlte ich eine lokale Erwärmung rund um mein Ohr. Aber dies Schmerzen wurden schlimmer und verwandelten sich dann in starke körperliche Beschwerden und Kopfschmerzen jedes Mal, wenn ich ein Mobiltelefon benutzte“, sagt Gro. Sie dachte, sie könnte den Schmerzen durch kürzere Telefonate entkommen, aber es half nichts.

Ebenso half es nicht, dass sie aufhörte, Mobiltelefone zu benützen. Heute ist das ein Werkzeug, das jedermann benutzt, auch an ihrem Arbeitsplatz, in der Weltgesundheits-Organisation (WHO) in Genf.

„Ich fühlte nach einer Weile, dass ich eine Überempfindlichkeit gegen die Strahlung entwickelt hatte. Und um sicher zu gehen, dass ich nicht für hysterisch gehalten werde – oder wie manch einer glauben könnte, dass ich mir das nur einbilde – machte ich verschiedene Tests:

Leute waren in meinem Büro mit ihrem Mobiltelefon, das sie in ihrer Tasche verborgen hatten. Ohne zu wissen, ob es ein- oder ausgeschaltet war, haben wir meine Reaktionen getestet. Ich habe immer reagiert, wenn es eingeschaltet war, niemals, wenn es ausgeschaltet war. Hier gibt es keinen Zweifel.“

Was ist mit PC’s? „Wenn ich einen Labtop halte, um zu lesen, was auf dem Schirm steht, dann fühlt es sich so an, als ginge ein elektrischer Schock durch meine Arme….!

Die Kopfschmerzen bekommt sie von der Mobilfunkstrahlung und sie halten ca. eine halbe bis eine ganze Stunde an, nachdem die Bestrahlung aufgehört hat.

Sie kann keine schnurlosen Telefone vertragen

Von schnurlosen Telefonen, die in den Wohnungen immer gebräuchlicher werden, sagt man, dass sie stärker strahlen als Mobiltelefone. Gro kann solche Telefone ebenfalls nicht vertragen. „Ich reagiere augenblicklich, wenn ich ein solches Telefon berühre“

Empfehlen Sie es, Mobiltelefone nicht zu benützen? – „Wir haben keinen wissenschaftlichen Beweis, um mit einer Warnung heraus zu kommen. Es ist nicht erwiesen, dass die Strahlung z.B. einen Hirntumor verursachen kann. WHO hat eine grosse Studie laufen und in 2-3 Jahren von jetzt an, werden wir bessere Antworten auf diese Fragen haben. Aber ich verstehe die Wissenschafter, die warnen. Ich denke, wir haben allen Grund, vorsichtig zu sein und Mobiltelefone nicht mehr als nötig zu benutzen. Und je jünger Sie sind, desto ernster muss das genommen werden. Ich denke, wir sollten dem Vorsorgeprinzip folgen“ sagt Gro Harlem Brundtland.

Früher haben Wissenschafter und Ärzte die elektrische Hypersensitivität ignoriert. Die norwegische Gesellschaft für Elektrosensitive spürte deren Widerstand so stark, dass sie ihre Arbeit niederlegte (jetzt hat sie aber wieder damit begonnen).

Ich bin überzeugt davon, dass das ernst genommen werden muss. Es gibt Menschen, die eine Überempfindlichkeit gegen Elektrizität und Strahlung von Anlagen entwickeln, wie gegen Mobiltelefone oder PC’s. Ob diese Sensitivität zu schädlichen Wirkungen auf die Gesundheit führen kann, wie zu Krebs oder andere Leiden, wissen wir noch nicht. Aber ich denke, wir sollten dem Vorsorgeprinzip folgen, ganz speziell mit Rücksicht auf unsere Kinder.

Kommentar von Hans-U.Jakob:

Noch vor 14 Monaten haben es die UNO-Direktionen in Genf und Wien abgelehnt, unsere Petition an den Generalsekretär Kofi Annan entgegenzunehmen, in welcher dieser aufgefordert wurde, die WHO und deren Unterorganisationen von Vertretern und Lobbyisten der Mobilfunkindustrie und der Stromhändler zu säubern. Wir mussten damals die Kiste mit den Unterschriften und Dokumenten direkt nach New-York verfrachten.

Jetzt ist die Direktorin der WHO in Genf selbst am Elektrosmog erkrankt. Wer die Leiden der elektrosensiblen Menschen kennt, kann keine rechte Schadenfreude aufkommen lassen.

Von Hans-U. Jakob

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