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Und weiter an eine Mauer geredet…..

Und weiter an eine Mauer geredet……….
Fortsetzung des Briefwechsels vom 19.Mai bis 7.Juni

Gisela Kares
Schwandelstrasse 20
8800 Thalwil

Leopoldine Gaigg
Fliederweg 300
CH 4814 Bottenwil

Thalwil/Bottenwil, 15.Juli 2001

Herrn Bernhard Michaud
Bundesamt für Gesundheit
Facheinheit Strahlenschutz
3003 Bern

Gesundheitsschäden durch Mobilfunk

Sehr geehrter Herr Michaud

Wir danken Ihnen für Ihre Antwort vom 5.7.01 auf unseren letzten Brief, in dem Sie uns die Lektüre des sog. Stewart Reports als Beweis für die Unbedenklichkeit der elektromagnetischen Strahlung durch Mobilfunk empfehlen.

Einmal mehr sind wir erstaunt, dass Sie sich ausgerechnet auf diesen, in der ganzen Fachwelt sehr umstrittenen Report, den wir natürlich längst kennen, stützen. Schon allein die Zusammensetzung dieses Gremiums und das Datum seines Entstehens sind ein Indiz dafür, dass dieses Dokument keinesfalls wegweisend oder als Grundlage für die Beurteilung von Schädlichkeit bzw. Unschädlichkeit dieser Technologie dienen kann.

Anders als offenbar Sie, sind wir z.B. ausreichend über die Tätigkeit des Herrn Dr. Repacholi, WHO informiert. Dieser hat sich in einer Anhörung vor dem Europaparlament im Juni in Brüssel unter den unbequemen Fragen der Zuhörerschaft und der Wissenschafter gewunden wie ein Wurm und ist vorzeitig und verärgert aus Brüssel abgereist. Er, die WHO und die Vertreter der ICNIRP, die ja alle wissenschaftlichen Arbeiten zur Prüfung abweisen, wenn sie andere Kriterien enthalten als die rein thermische Sicht, (während athermische Wirkungen die Menschen krank machen), können doch nicht als Experten herangezogen werden, nach deren Meinung sich unsere oberste Gesundheitsbehörde richtet.

Dr. Repacholi, der seine wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Opportunismus zurück gezogen hatte, als er damals Ehrenvorsitzender in der WHO wurde, ist mittlerweile infolge der massiven Angriffe zurück getreten. Kann es sein, dass Ihnen das entgangen ist?

Obwohl der Stewart Report die Industrie sehr schont und ausserdem schon vor mehr als
einem Jahr erschienen ist,wobei man beachten muss, dass täglich neue und brisante Erkenntnisse auf diesem Gebiet erscheinen, weist er dennoch auf einige Punkte hin, die unsere Gesundheitsbehörden hellhörig machen müssten (siehe die beiliegende Antwort auf unsere Anfrage an Dr. Lebrecht v. Klitzing, Uni Lübeck).

Wir haben uns bei ihm, einem Wissenschafter von internationalem Rang und Namen erkundigt, was vom Stewart Report zu halten ist und fügen Ihnen die Antwort an. Wer den Stewart Report bezahlt hat, haben wir noch nicht heraus gefunden, wir sind aber daran, es zu tun. Es ist auch im Augenblick unerheblich. Sicher ist jedoch jetzt schon eines: die interessierte Wirtschaft hat mit grosser Sicherheit ihre Hände (Finanzen) im Spiel gehabt, dto. die Regierung, damit nur ja nichts heraus kommt, was ihr schaden könnte.

Was uns letztlich sehr betroffen macht, ist die immer wiederkehrende Aussage, es sei wissenschaftlich noch keine Schädlichkeit erwiesen und es sei noch mehr Forschung nötig. So hat man eine sehr gute Ausrede, alles beim Alten zu lassen und möglichst nicht handeln zu müssen. Was mit all den Menschen in der Zwischenzeit geschieht, das scheint auch das BAG kaum zu interessieren. Im Falle eines Medikamentes, dessen Schädlichkeit vermutet wird, würde wahrscheinlich sofort gehandelt und der Verkauf bzw. die Verschreibung gestoppt.
Eine unausgegorene Technologie hingegen lässt man auf die Menschheit los mit dem Argument, deren Schädlichkeit sei noch nicht wissenschaftlich bewiesen.

Wir betonen noch ein weiteres Mal, dass uns die Gutgläubigkeit und mangelnde Informiertheit des Bundesamtes für Gesundheit, als Überwacherin der Gesundheit eines ganzen Volkes, sehr erschreckt.

Bitte beachten Sie noch eines: Es treffen täglich neue Meldungen ein, wie die Menschen seit Inbetriebnahme eines Senders in der Nähe an den Beschwerden, die sich landauf, landab, ja weltweit gleichen, leiden.

Rechnet man auch nur mit 1% Geschädigten, so wären das – umgerechnet auf die ganze Schweiz – 80 000 Personen! Mit der täglich steigenden Zahl von Antennen, z.T. illegal und versteckt (getarnt) errichtet, wird mittlerweile jedoch schon mit 10% Geschädigter gerechnet (Tendenz steigend), das wären dann 800 000 Personen, (Einwohnerzahl einiger grösserer Schweizer Städte) die zuerst krank werden müssen, bevor sich irgendwo irgend etwas bewegt.

Die Krankenkassenprämien werden im nächsten Jahr wieder massiv steigen, weil nach Aussagen der Kassen die Medikamentenverschreibung durch die Ärzte unverhältnismässig stark gestiegen ist. Hat man schon einmal Statistiken geprüft, wogegen diese Medikamente verschrieben werden? Die medizinischen Ratgeberecken in der Presse und in einschlägigen TV-Sendungen sind alle unübersehbar voll vom Thema Schlafstörungen, Tinnitus und Alzheimerkrankheit. Gibt Ihnen dies alles nicht zu denken? Uns schon.

Mit freundlichen Grüssen

Giasela Kares und Leopoldine Gaigg

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Hier die Antwort von Dr. v. Klitzing auf unsere Anfrage, (die Antwort v. Dr. Hyland steht noch aus:

Sehr geehrte Frau Gaigg,

So einfach können sich Ihre Gesundheitsschützer es sich nicht mit der zitierten lapidaren Bewertung des Stewart-Reports machen: es ist unmissverständlich darauf hingewiesen, dass

1)bis zur Abklärung Vorsichtsmassnahmen in der Nutzung von Handys notwendig sind,
2)es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen in der Nähe von Basisstationen kommen kann und
3)deshalb diesem Rechnung getragen werden sollte,
4)Kinder unter 16 Jahren kein Handy benutzen sollten,
5)Schulen und sonstige sensible Bereiche sollten nicht im Hauptemissionsbereich (Hauptstrahl !) liegen. Dieses müssten die Betreiber messen lassen.
6)Es gibt keine Hinweise auf einzuhaltende Grenzwerte oder sonstige verbindliche Empfehlungen.
7)Der Report fordert wissenschaftliche Studien ein zu:
– Effekten auf Gehirnfunktionen,
– Biologischer Relevanz gepulster Felder
– Epidemiologischen Studien, insbesondere an Kindern

Die Empfehlungen der Expertenkommission haben Folgen gezeigt:
a)Das engl. Gesundheitsministerium hat ein Forschungsprojekt initiiert (Dr. Hyland weiss mehr darüber)
b)In den Schulen werden die Kinder über das Problem fortlaufend aufgeklärt.

Wie unabhängig die Expertenzusammensetzung nun wirklich ist, kann ich nicht beurteilen. Herr Repacholi ist zumindest für diese Thematik nicht mehr vertrauenswürdig und die übrigen Mitglieder scheinen auch nicht mit dem notwendigen Wissen zu gepulsten Feldern gesegnet zu sein. In der wissenschaftlichen Literatur sind sie zumindest bisher nicht aufzufinden. Dr. Hyland weiss auch hier sicherlich mehr.

Mit freundlichen Grüssen

L. von Klitzing

An eine Mauer geredet……Anfang des Briefwechsels mit dem BAG (unter Neues aus Thalwyla)

Von Hans-U. Jakob

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