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Trauriges Ende einer 45-jährigen Bienenhaltung

Trauriges Ende einer 45-jährigen Bienenhaltung in Zollikofen/BE

Walter Pfander (76) aus Zollikofen erzählt über das abrupte Ende seiner einst so starken Bienenvölker, die er während 45 Jahren gehegt und gepflegt hatte. Mobilfunk lässt grüssen.

Walter Pfander’s Brief ans Zentrum für Bienenforschung, Schwarzenburgerstr. 161, 3003 Bern

In den letzten Jahren waren „regelwidrige“ Vorkommnisse bemerkt worden. Z.B Ein starkes Volk fiel trotz guten Vorräten plötzlich zusammen. Die Kontrolle zeigte, dass noch etwa 200 Bienen vorhanden waren, dafür 2 Königinnen und gar keine Brut. Diesen Frühling war am 20. April 03 bei meinem Nachbar nebst noch einigen reifen Zellen die erste Königin geschlüpft, Drohnen waren aber noch keine vorhanden.

Vor 48 Jahren begann ich mit der Bienenhaltung. All die Jahre hatte ich nie Krankheiten zu beklagen. Zur besten Zeit hatte ich 16 Völker mit mehr oder weniger erfolgreichem Honigertrag, was wohl allgemein gültig ist.
Im Jahre 1997 hatte ich noch 13 Völker und 2 Schwärme. Dann begann hier die Varrogeschichte wirksam zu werden. Im Jahr 1998 waren es noch 7 Völker, kein Schwarm. 1999 6 Völker und 2 Schwärme. Im 2000 3 Völker und kein Schwarm trotz Behandlung mit Klartan, danach Apitol und zuletzt Ameisensäure. 2001 noch 2 starke Völker ohne Schwarm mit Total 95 kg Honig über den Sommer verteilt. Die Behandlung und Herbstfütterung waren erfolgreich. Das Futter ganz normal verdeckelt. Doch musste ich im Frühjahr 2002 feststellen, dass ein Volk plötzlich keine Brut mehr aber noch sehr so viele Bienen hatte. Ich setzte sofort eine Königin zu, jedoch ohne Erfolg, was auch nicht normal ist. Die spätere Kontrolle zeigte nur noch sehr wenig tote Bienen kopfvoran in den Zellen, wie wenn sie verhungert wären. Das letzte Volk zeigte diesen Frühling (2003) genau das gleiche Bild. Bei den beiden letzten Völkern wurde keine Königin und keine Drohnen mehr gefunden, aber umgeben von sehr vielem verdeckelten Futter.

Jetzt gab ich meine Bienenhaltung auf, bin ich doch bereits schon 76 Jahre alt.
Ein trauriges Ende einer schönen Zeit.

Nun meine Vermutung nach genauer Beobachtung der Dinge: Seit dem Bestehen der 3 Sendemasten von Organe (*1’800 MHz Baujahr 1999) auf dem Wasserturm im Lindachweisstannenwald in ca. 650 Meter Distanz. Der Swisscom Natelantenne auf der Securitas (*900 MHz Baujahr 1999) Distanz ca. 300 Meter sowie der Sunrise (ex Diax) Natelantenne (*900 MHz Baujahr Sommer 1998) auf dem Sekschuhlhaus (*Oberstufenzentrum, Zollikofen) Distanz ca. 1’300 Meter begann die Misère.
Zwischen meinem Bienenhaus und dem Wasserturm verläuft noch eine 132’000 Volt- leitung der SBB.

Vor dem Bienenhaus waren fast keine toten Bienen mehr, auch nicht in den Kästen. Sie flogen aus und kehrten nicht mehr zurück. Vermutlich ist der zunehmende Elektrosmog an der Desorientierung der Bienen schuld. Eine ehrliche, bekennende Wissenschaft der schädlichen Folgen auf Menschen und Tiere ist gefragt, bevor es zu spät ist, trotz den geldgierigen Profiteuren. Wenn Sie meine Meinung in gekürzter Form in die Bienenzeitung zur Diskussion stellen wollen, wäre ich dankbar und auf die Reaktionen gefasst. Wenn dem Bienenmeier alle 53 Völker eingegangen sind und er von 160’000 toten Völkern spricht, muss doch ein ernsthafter Grund vorhanden sein!

Gemäss den Angaben von Herrn Pfander wurde der oben erwähnte Bericht nicht einmal in gekürzter Form publiziert. Er wurde seiner Erzählung nach von Hr. J.D. Charrière mit ein paar „fadenscheinigen“ Ausreden getröstet.

Von Hans-U. Jakob

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