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Swisscom-Flaggschiff hat bedenklich Schlagseite

Swisscom Flaggschiff hat bedenklich Schlagseite bekommen

Wegen seinem leichtfertigen Umgang mit Tatsachen ist der selbsternannte Swisscom-Aktivist (Prof. Dr.?) Reinhold Berz ab sofort kein Gesprächspartner mehr für die Universität Bern.

Das schreiben zumindest 4 anerkannte Wissenschafter des Institutes für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern.

Hans-U. Jakob, 8.11.04

15’000 Bücher dieses Autors, der ganz offensichtlich von einem andern Stern aus einer weit entfernten Galaxis stammt, hat die Swisscom kürzlich an alle Aerzte und Therapeuten der Schweiz verschickt.

HF-Strahlungsintensitäten von 120V/m werden darin als unbedenklich für hochfrequente Mikrowellenstrahlung besungen und die Schweizer Innenraumgrenzwerte von 4-6V/m lächerlich gemacht. Ebenso wurden Mobilfunksender mit Taschenlampen verglichen und Diagramme und Zahlen gezinkt, dass es eine wahre Freude ist dies aufzudecken.

Und nun kommt so etwas wie der nachfolgende Leserbrief in der Berner Wirtschaftszeitung „Der Bund“
Interessant ist, dass der kritisierte Berz nie mit seinem Titel angesprochen wird, obschon sich dieser Prof. Dr. nennt. Soll das heissen, dass es sich gar um einen Hochstapler handeln könnte?

Unheimliche Ueberwindung gekostet
Das muss die Chefredaktion des Bund, die sich ansonsten skrupellos gegen alles einsetzt, was für Schäden durch elektromagnetische Felder spricht und dabei sogar Todesfolgen in Kauf nimmt, schon eine riesige Ueberwindung gekostet haben, so etwas überhaupt zu drucken.
War es die Angst vor dem rasanten Leserschwund oder der Respekt vor den schönen Titeln der Verfasser, die übrigens wasserdicht sind.

Fragwürdige Expertenmeinung zum Elektrosmog

„Der Bund“ Leserbrief vom 25. Oktober
von Prof. em. Dr. med. Theodor Abelin, Prof. Dr. phil. Christoph Minder, Prof. Dr. phil. PhD Thomas Abel, Prof. Dr. med. Matthias Egger.

Befürchtungen über gesundheitliche Auswirkungen des Mobilfunks seien unangebracht, schreibt Reinhold Berz, ein für Swisscom arbeitender Experte. Er stellt unseren Mitarbeiter Dr. phil. Martin Röösli in Frage, weil dieser nicht Arzt, sondern «nur» Naturwissenschaftler sei. Diese antiquierte Auffassung steht im Gegensatz zu unserer täglichen Arbeit im Universitätsinstitut, wo Frauen und Männer mit Wurzeln in Medizin, Epidemiologie, Biologie, Soziologie, Statistik oder Psychologie produktiv zusammenarbeiten.

Rööslis Bericht über hochfrequente Strahlung und Gesundheit ist ein gutes Beispiel interdisziplinärer Arbeit, wurde er doch in Zusammenarbeit mit einer Ärztin verfasst. Entgegen den Aussagen im Leserbrief sind die Schlussfolgerungen dieses Berichts im Einklang mit Expertenberichten aus dem Ausland.

In mehreren Ländern wurden Sonderprogramme gestartet, um offene Fragen zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks zu klären. Auch in der Schweiz ist ein Nationales Forschungsprogramm in Vorbereitung. Wenn die bisherigen Beobachtungen wirklich zu keinen Befürchtungen Anlass gäben, könnte darauf verzichtet werden. Doch das entspräche nicht dem heutigen Stand der Forschung.

Wie Berz hatten auch wir Gelegenheit zu einer Zusammenarbeit mit der Swisscom, die jedoch immer sachlich war.

Sein Leserbrief bestätigt den Eindruck, dass er mit seinem leichtfertigen Umgang mit den Tatsachen in der Tat die Industrie besser vertritt als die Industrie sich selbst. Schade, dass die Swisscom hier mit einem selbst ernannten Aktivisten zusammenarbeitet, der für uns kein kompetenter Gesprächspartner sein kann.

Die Professoren des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern

Siehe auch unter:

Swisscom-Gesundbeter hält die Schweizer Aerzteschaft zum Narren (unter Gesundheit und Leben)

Verantwortungslose Hetze des „Bund“ gegen Elektrosmog-Opfer und deren Schutzorganisation (unter Gesundheit und Leben)

Gigaherz gibt Gegensteuer (unter Aufrufe und Aktionen)

Von Hans-U. Jakob

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