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Strahlende Kamine, strahlende Wegkreuze und strahlende Dachkännel

Strahlende Kamine, strahlende Wegkreuze und strahlende Dachkännel.

Eine Reportage von A.Masson, 15.7.02

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Bild 1:

Was gibt es Schöneres, als ein kleines, eigenes Haus! Die Naturfreunde lassen sogar die eigenen Fenster überwuchern – oder wohnt hier gar niemand mehr ? Seltsam ist der Kamin….. Zieht das Feuer nicht, gab’s Rauch und Russ ? Nein, Orange will verhindern, dass man die Antennen sieht in der Nachbarschaft. Bei 1812.5 MHz und bei 1818.8 MHz strahlt es hier so stark, dass das Messgerät selbst bei ganz abgeschraubter und entfernter Antenne nicht mehr anzeigen konnte (Überlauf).

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Bild 2:

Wieso gibt es nur abgestorbene Bäume vor diesem seltsamen Kamin ? Es wird ja Zufall sein, eine Laune der unergründlichen Natur! Das hat nun wirklich nichts zu sagen. Kommen wir bloss nicht ins Grübeln und Sinnieren….

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Bild 3:

Ein grosses, stolzes Wegkreuz erinnert uns daran: ER hat für uns gelitten. Heute ist es umgekehrt, WIR leiden für SIE.
Unten Holzkonstruktion (hohl, für Koaxialkabel), oben Holzimitation, wahrscheinlich GFK, Orange-Antenne Nr. 8041 C, strahlt bei 1812.8 MHz und 1818.0 MHz.
Für 30 Silberlinge hat er ihn damals verraten. Heute, für wesentlich mehr Silberlinge verraten sie uns, führen uns hinters Licht, verstecken ihr schlechtes Gewissen. Ausgerechnet das Zeichen des Kreuzes wird ausgehöhlt, zur Lüge umfunktioniert, einem kommerziellen Zweck dienstbar gemacht.

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Bild 4:

15 m neben dem Kreuz steht das Rehabilitationszentrum – eine Planung wie im Bilderbuch! An mehreren Orten im Kanton Zug findet Orange immer den Weg, direkt ins Altersheim, auf den Schulhausplatz oder in die psychiatrische Klinik zu strahlen.

Kommentar von A.Masson

Ungefähr so hat es sich früher ereignet:
Judas ging hin, und hat mit den Hohepriestern und den Hauptleuten geredet, wie er ihn ihnen überliefern möchte. Diese waren froh, und machten einen Vertrag, ihm Geld zu geben. Nachdem er es versprochen, suchte er Gelegenheit, ihn ohne Aufruhr ihnen zu überliefern.

Da nun Judas, der ihn verraten, sah, dass er verurtheilet war, reute es ihn, und er brachte die dreissig Silberlinge den Hohepriestern und den Aeltesten wieder, und sprach: Ich habe gesündiget, dass ich unschuldiges Blut verrathen habe. Sie aber sprachen: was geht das uns an? Da, siehe du zu. Und als er die Silberlinge in den Tempel geworfen, hat er sich hinweg gemacht, ist hingegangen, und hat sich selbst erhenkt.
Der heutige Hausherr kennt diese Geschichte mit Sicherheit!

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Bild 5:

Hier sind die Antennen zur Abwechslung ohne Tarnung: Orange, 1817.6 und 1819.6 MHz. Natürlich sind die abgestrahlten Leistungen bei diesen Antennen viel kleiner als bei den grossen Sendern auf ihren hohen Masten – aber man kommt eben auch viel näher hinzu! Niemand wird rechnen, niemand wird messen gehen – es ist einfach alles erlaubt, solange man nur behauptet, die Leistung betrage weniger als 5W ERP. Weder der Kanton noch die Gemeinden können dies übrigens selber nachprüfen.

Kommentar von A.Masson

Im ersten Stock wohnt die Familie S. Tritt jemand auf den Balkon und gibt den Pflanzen Wasser, befindet sich der Kopf unmittelbar vor der Antenne! – Besteht die Mauer aus Backstein, so absorbiert sie kaum. Glaubt jemand im Ernst, Orange hätte sich vorgängig erkundigt, ob ein Bett dort steht ? Oder auch nur die Mieter benachrichtigt ?

Das BAKOM hat in Salzburg 13 Mobilfunkantennen ausgemessen, stets auf der Suche nach möglichst hohen Werten. Der höchste gefundene Wert aller untersuchten Standorte wurde nicht etwa bei einer leistungsstarken Antenne gefunden, sondern vor einer „Mikrozelle“ (das tönt so clean ?) In 4 Metern Distanz ergaben sich dort 4 V/m. In einem halben Meter Entfernung hätte man das Achtfache, also ca. 30 V/m. Auf denselben Wert kommt man gemäss der BUWAL-Formel, wenn wirklich 5W abgestrahlt werden.

Wollen Sie einmal bei Ihrem Kanton nachfragen, ob sie
a) Kenntnis haben von solchen genialen Lösungen, und
b) nachmessen gegangen sind, auch nur einmal stichprobenweise ?
Wetten wir, die Bewilligungsbehörden haben gar keine Ahnung von allem ?
Von der Stadt Zug (dort müssen die kleinen Antennen mindestens gemeldet werden) kann ich es mit Sicherheit sagen: Auf dem Papier werden den Behörden Leistungen mitgeteilt, welche überhaupt NICHTS zu tun haben mit den tatsächlich abgestrahlten Leistungen! (Z.B. beim Vergleich EPA / Fischmarkt).

Von Hans-U. Jakob

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