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Stört Mobilofunksender den Flugbetrieb

Stört Mobilfunksender den Flugbetrieb?

Die Betreiberin des Flughafens Bern-Belp, die Alpar AG, und die Flugüberwachungsfirma Skyguide opponieren vorsorglich gegen eine Mobilfunkantenne auf dem Flughafenareal. Sie wollen sich gegen allfällige Störungen absichern.

Aus Bund Nr. 226 (Tageszeitung für die Region Bern)

Wenn die Schweizer Mobilfunkbetreiber irgendwo eine neue Antenne aufstellen wollen und das Baugesuch publizieren, ernten sie häufig eine Flut von Einsprachen von besorgten Bürgerinnen und Bürgern aus der Nähe der geplanten Anlage. Nicht so im Belpmoos: Während der Einsprachefrist im August und September gingen bei der Bauabteilung Belp nur zwei Einsprachen von Firmen ein, die selber viel funken: der Flughafenbetreiberin Alpar AG und der Flugüberwacherin Skyguide.

«Wir haben in der Einsprache klar deklariert, dass wir nicht grundsätzlich gegen die Anlage sind», sagt denn auch Alpar-Vizedirektor Gottfried Gyger. Seinem Unternehmen gehe es einfach darum, sicherzustellen, dass durch die geplante GMS-/UMTS-Anlage der Swisscom der Flugbetrieb nicht gefährdet werde. Gleich argumentiert auch die Skyguide. Wenn Swisscom garantiert, dass die Antenne wieder entfernt wird, falls sich bei Tests tatsächlich Störungen des Flugbetriebs ergäben, will die Alpar ihre Einsprache zurückziehen. Laut Jürg Aebersold von der Bauverwaltung Belp verlangt auch Skyguide den Nachweis, dass die Antenne keine negativen Auswirkungen hat. Die Einsprachen hätten denn auch eher den Charakter einer Rechtsverwahrung, bestätigen Gyger und Aebersold.

Die Swisscom hat nun, wie das bei Baugesuchen üblich ist, während eines Monats Gelegenheit, zu den beiden Einsprachen Stellung zu nehmen. Diese werde in dem Sinn ausfallen, dass die Frequenzen der geplanten Mobilfunkantenne im Belpmoos die Funkfrequenzen und den Flugbetrieb nicht störten, erklärt Swisscom-Mediensprecher Josef Frey. Die Swisscom reiche Baugesuche für Antennen auf Flughafenarealen jeweils nach Rücksprache mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt ein. Das sei auch in diesem Fall so gewesen, so Frey.

Wahrscheinlich wird die Swisscom aber schon noch Überzeugungsarbeit zu leisten haben: „Wieso darf man heute in Flugzeugen nicht telefonieren?“ fragt Gyger rhetorisch. Er fügt an, die Alpar habe aus den genau gleichen Gründen schon früher gegen ein Mobilfunk-Baugesuch damals der Firma Siemens Vorbehalte in Form einer Einsprache erhoben. Dies, obwohl die Antenne auf einem Gebäude der Alpar selber aufgestellt werden soll und sie folglich eine Abfindung erhielte. Die Sicherheit im Flugverkehr habe eben Priorität, so Gottfried Gyger.

http://ebund.ch/ebund.asp?SOURCE=/Publications/DER_BUND/2003/226/STADT-REGION/193568.html

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Wer im Flugzeug ein Handy benützt, spielt russisches Roulett (unter Forschung und Technik)

Von Hans-U. Jakob

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