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Psychopharmaka – ein lukratives Geschäft für die Industrie

Psychopharmaka – ein lukratives Geschäft für die Industrie

Wenn die Medizin am Ende ihres Lateins ist

von Peter Hieronymi und Evi Gaigg, 25.08.01

Der Psychopharmaka-Umsatz ist zwischen 1995 und 2000 markant gestiegen, wie uns eine Tabelle zeigt. Aufgegliedert ist diese Übersicht in die einzelnen Gruppen von Medikamenten, wie sie gegen verschiedene psychische Störungen von den Ärzten verschrieben werden. Da die Namen der einzelnen Medikamentengruppen und Substanzen für den Laien zuviel Fachchinesisch enthalten, beschränken wir uns darauf, nur wenige, dafür umso eindrucksvollere Zahlen aufzuführen, nämlich solche, die sich auf die Psychoanaleptika und ganz speziell auf die Antidepressiva beziehen.

Der Umsatz (in Mio SFr.) ist wie folgt gestiegen:

Psychoanaleptika 1995: 108,5
Psychoanaleptika 1996: 129,2
Psychoanaleptika 1997: 145,7
Psychoanaleptika 1998: 169,3
Psychoanaleptika 1999: 201,6
Psychoanaleptika 2000: 228,9

Antidepressiva 1995: 90,9
Antidepressiva 1996: 109,7
Antidepressiva 1997: 129,8
Antidepressiva 1998: 156,0
Antidepressiva 1999: 188,6
Antidepressiva 2000: 214,9

Total 1995: 255,4
Total 1996: 277,1
Total 1997: 292,7
Total 1998: 325,8
Total 1999: 372,3
Total 2000: 420,0

(Quelle: Pharma-Information, Basel April 2001. Die vollständige Tabelle liegt uns vor).

Wenn man weiss, wie viele Menschen seit der Einführung des Mobilfunkes als dessen Folge an Depressionen leiden, so erstaunt die Steigerung gerade von Antidepressiva um das fast 2 1/2 Fache nicht mehr.

Leider werden vielen Patienten von Ärzten Psychopharmaka in allen möglichen Varianten verschrieben, wenn sie mit ihrem medizinischen Latein am Ende sind, dh. wenn alle Mittel gegen Schlafstörungen, innere Unruhe, Nervosität, Konzentrationsstörungen und eine ganze Reihe anderer Leiden, wie sie als Begleiterscheinung durch die elektromagnetische Strahlung des Mobilfunks aufgetreten sind, nichts geholfen haben.
Jedenfalls wird uns dies von Patienten praktisch tagtäglich bestätigt.

Die Zahlen sind umso beeindruckender, wenn man ausserdem weiss, dass in den letzten Jahren die psychiatrischen Kliniken hoffnungslos überfüllt worden sind.

Es soll nun niemand mehr kommen und behaupten, psychische Störungen seien allein dem Berufsstress und der Hektik des Alltags zuzuchreiben. Aber es scheint einfacher zu sein, die Ursachen nicht dort zu suchen, wo sie wirklich zu finden wären. Es ist im Gegenteil symptomatisch, dass bei allen negativen Begleiterscheinungen sogar ausschliesslich dort gesucht wird, wo es überhaupt nichts zu finden gibt, jedoch keinesfalls dort, wo die Wurzel des Übels liegt.

Fazit:

Hauptgewinner: die Pharmaindustrie

Zulieferer an Patienten: die Mobilfunkindustrie

Mit-Nutzniesser: die Ärzte mit vollen Praxen. Dazu allerdings noch ein Wort: Es werden (hoffentlich !) immer mehr, die diese Entwicklung mit Sorge verfolgen und die sich ihrem ärztliches Gewissen verpflichtet fühlen. Denn für welchen Arzt kann es denn auf die Dauer befriedigend sein, wenn zwar seine Kasse stimmt, aber er den Menschen nicht wirklich helfen kann?

Hauptverlierer: die vielen leidenden Menschen und die von dieser unheilvollen Entwicklung ernsthaft Bedrohten.

sehen Sie dazu nachstehenden internen Link:

Kollaps in der psychiatrischen Klinik Waldau (unter Gesundheit und Leben)

Von Hans-U. Jakob

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