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Pleitegeier im Anflug!

Pleitegeier im Anflug!

Hans-U.Jakob, 28.5.2002
Quellen: sda, TA und computer-world

Die britische Vodafone, der weltgrösste Mobilfunkkonzern, hat im letzten Geschäftsjahr einen Rekordverlust erlitten. Als Grund nannte das Unternehmen Abschreibungen auf Firmenbeteiligungen in Milliardenhöhe. (TA/sda) – Vor Steuern belief sich das Minus im Geschäftsjahr 2001/2 (per Ende März 02) auf 13,54 Milliarden (31,14 Milliarden Franken), wie Vodafone am Dienstag in London mitteilte. Im Vorjahr hatte der Vorsteuerverlust nach Abschreibungen und Sonderfaktoren 8 Milliarden Pfund betragen.

Grund für den Rekordverlust waren die höchsten Abschreibungen und Wertberichtigungen eines Unternehmens, die je in der britischen Wirtschaftsgeschichte stattgefunden haben.. Diese beliefen sich auf insgesamt 19,7 Milliarden Pfund oder umgerechnet auf 46 Milliarden sfr.

Der Wert der Vodafone Aktien sank innert 2 Jahren um 77% auf knappe 23% des damaligen Handelswertes. Das heisst, dass das Aktienpaket welches die Swisscom für den Verkauf von 49% ihrer Swisscom-Aktien an Vodafone erhalten hat, nur noch gerade 23% des damaligen Eintauschwertes besitzt. Swisscom hat somit rund 1/3 des ursprünglich dem Schweizer Volk gehörenden Vermögens wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehen verspekuliert.

Ein Tauschgeschäft, welches die Swisscom spätestens in 12 Monaten an den Rand des Ruins bringen könnte. Nämlich dann, wenn die Verzinsung aller ihrer Lokalitäten fällig wird, die Swisscom ebenfalls verhökert hat, um zahlungsfähig zu bleiben und nun als Mieter in diesen sitzt.
Mieter müssen bekanntlich Zins zahlen. Eine Kleinigkeit, welche die Swisscom-Manager offensichtlich bis jetzt noch nicht kennen. Das wird diesen auf der Handelshochschule offenbar nicht beigebracht? Ein Debakel, 10mal grösser als dasjenige bei der Swissair ist im Anzug.

Erste Stimmen im Parlament, die Swisscom wieder zu verstaatlichen sind bereits laut geworden.

Eine weitere Milliardenpleite hat sich beim WLL, das sind Verbindungen der sogenannten letzten Meile über Richtstrahl bereits vollzogen. Unter dem Titel

Das Ende aller WLL-Träume
schreibt die Computer-World Zeitung vom 24 Mai 02: „WLL dürfte als Luftblase in die technischen Geschichtsbücher eingehen.“
Richard Callaham, der Besitzer der letzten im Markt verbliebenen Schweizer WLL-Unternehmung ONSPIRIX hat dieser nach nur 8 Monaten den Geldhahn zugedreht. Die Firma muss die Bilanz hinterlegen (Konkurs anmelden) und die 52 noch verbliebenen Mitarbeiter auf Ende Mai entlassen.
Es handelt sich um Mitarbeiter, die schon bei ihrem Eintritt in die Firma vor 8 Monaten anhand ihrer technischen Fachkenntnisse hätten wissen müssen, dass sich mit einer Technologie, die auf durchziehende Vogelschwärme und aufgewirbeltes Laub, sowie auf starke Schneefälle mit schweren Störungen reagiert und nebenbei noch Dutzende von bestrahlten Anwohnern krank macht, kein Geld verdienen lässt.

Auch mit den verschaukelten WLL-Kunden ist kein Bedauern angesagt.
Die konkursite Firma ONSPIRIX versucht zwar, die 12 bereits bestehenden WLL-Basisstationen in der Schweiz mit einer Nachfolgegesellschaft krampfhaft am Leben zu erhalten. Doch vorläufig interessiert sich überhaupt niemand für dieses Verlustgeschäft, welches erst noch mit gesundheitlichen Risiken in Milliardenhöhe belastet ist.
Nutzer, die sich einst für einen WLL-Anschluss entschieden hatten, sind absolut selber Schuld, wenn sie sich heute jetzt tatsächlich auf der letzten Meile befinden.
Sie hätten ja www.gigaherz.ch lesen und sich damit Zehn- ,wenn nicht gar Hunderttausende von Franken, verbunden mit riesigem Ärger sparen können.

Alles wissenswerte über WLL finden Sie unter:

Die WLL-Pleite. Eine Prognose vom 24.1.01 (unter Historisches)

Vögel, mit und ohne Federn. (unter Beiträge und Leserbriefe)

Von Hans-U. Jakob

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