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Mobiltelefone – die gigantische Konjunkturbremse

Mobiltelefone – die gigantische Konjunkturbremse

Mit dem sinnlosen Handygeplapper und SMS-Verschicken werden Familienbudgets bis an den Anschlag belastet. Geld das früher für grössere Anschaffungen wie zum Beispiel für eine neue Waschmaschine, neue Teppiche oder Vorhänge, neue Möbel, schöne Kleider oder für eine grössere Ferienreise zusammengespart wurde, wird von den Telefonrechnungen der Kinder oder der eigenen Quassel- und Spielsucht gnadenlos weggefressen.
Was da an Milliarden in die Luft hinaus geplappert wird, geht dem Konsumkreislauf unwiederbringlich und ohne die geringste Gegenleistung verloren. Die Klein- und Mittelbetriebe schaufeln sich mit ihrer Pro-Handy Haltung ihr eigenes Grab. Wieso merken die das nicht? Die sind doch sonst nicht so blöd.

Von Evi Gaigg, 12.05.03

Das Handy – ein Spielzeug und Kultobjekt
Längst wird das Handy nicht mehr, seinem ursprünglichen Zweck gemäss, in Notfällen eingesetzt. Nein, es ist zum Kultobjekt geworden und vor allem zum Spielzeug für Kinder, Teenager und Erwachsene, die gedankenlos jedes belanglose Blabla übers Handy tätigen. Und dies alles nur, damit das Handytelefonieren vom Kindergartenkind bis zum Greis boomt und damit der Mobilfunkindustrie die Kassen füllt.

Löcher im Familienbudget – die Kehrseite der Medaille
Die Sache hat jedoch, wie jede Medaille, ihre Kehrseite: Das viele Geld, das für grösstenteils sinnloses Geplapper in die Kassen der Mobilfunkbetreiber fliesst, fehlt anderswo, und zwar nicht in Bagatellbeträgen sondern in Milliarden, die für Investitionen nicht mehr zur Verfügung stehen, weil sie schlicht im Familienbudget fehlen. Jeder Franken kann ja nur einmal ausgegeben werden. Hat in einer vierköpfigen Familie jeder ein Handy und vertelefoniert -sehr vorsichtig gerechnet – pro Monat auch nur 150 Franken, so fehlen volle 600 Franken/Monat im Budget. Aufs Jahr gerechnet sind dies über 7000 Franken. Dieses Geld steht nicht mehr zur Verfügung für die Anschaffung von Möbeln, Vorhängen, Kleidern, Büchern und anderen wichtigen Konsumgütern. Es fehlt ebenso im Ferien- und Kleiderbudget. Irgendwo muss es ja eingespart werden, und sei es, dass man sich für den Balkon keine Bepflanzung mehr leistet, weniger oft zum Coiffeur geht, Bücher nicht mehr kauft, notwendige Reparaturen aufschiebt etc.

Unausbleibliche wirtschaftliche Folgen
Spüren werden dies Geschäfte in sinkenden Umsätzen, Handwerker in sinkenden Aufträgen, wohltätige Organisationen in rückläufigen Spendeneingängen etc. Auf das ganze Land gerechnet, entstehen Umsatzeinbussen und Mindereinträge von Milliarden. Diese gehen der Volkswirtschaft verloren, sie sanieren höchstens die Kassen der Mobilfunkbetreiber, die ihren Sitz z.T. sogar im Ausland haben. Und dies alles nur für zumeist völlig sinnloses Geplapper ohne jeglichen Gegenwert.

Sehr kurzsichtig von unseren Politikern, die diese Entwicklung offenbar nicht überblicken, sondern über Löcher im Staatshaushalt jammern und nicht wissen, wie sie diese stopfen sollen. Allenthalben wird über sinkenden Konsum geklagt, über das Volk, das bei Ausgaben spart und jeden Franken dreimal umdreht.

Wo bleiben griffige Massnahmen?
Wer redet einmal Klartext und zeigt auf, wo am leichtesten gespart werden kann, ohne dass es weh tut? Als erstes müsste die Telefonrechnung durchforstet werden, und da würde mancher Familienvater gleich fündig und sähe, wie für sinnloses Handygeplapper und SMS-Versenden das Geld buchstäblich zum Fenster hinaus geworfen wird, ohne einen entsprechenden Gegenwert.

Wenn nicht rechtzeitig eine Kehrtwende eintritt, so braucht sich niemand zu wundern, wenn der Wirtschaft mit Zusehen, ja sogar mit Unterstützung von Regierungskreisen, das Grab geschaufelt wird.

Fazit: Solange der Handy-Boom anhält, wird auch der konjunkturelle Aufschwung ausbleiben. Konsumenten die ihr Geld verquasseln, statt in den Umlauf zu bringen, nützen der Volkswirtschaft, vor allem den Klein- und Mittelbetrieben, NICHTS.

Von Hans-U. Jakob

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