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Mobilfunk – Eine gigantische Geldvernichtungsmaschine

Mobilfunk – Eine gigantische Geldvernichtungsmaschine

Hans-U.Jakob, 15.8.2002

Die Worldcom-Pleite fordert nicht wie ursprünglich angenommen „nur“ 3.9 Milliarden Dollar sondern jetzt 7.2 Milliarden. Es sind weitere Bilanzfälschungen aus früheren Jahren aufgeflogen.

Telefonica bläst mit einem 7.4 Milliarden Franken tiefen UMTS-Loch in der Kasse zum Rückzug aus 3 europäischen Ländern, darunter auch aus der Schweiz, zurück nach Spanien.

France Télécom kündigt die Zusammenarbeit mit der Deutschen MobilCom.
Stein des Anstosses war ein privates Darlehen von 70 Millionen Euro welches MobilCom-Boss Schmid seiner Ehefrau aus der „Portokasse“ des Konzerns gewährt hatte. (Potz Tausend, das sind noch Ehemänner………..)
France Telecom war mit 28.5% an der Mobilcom beteiligt.

E-Plus, Nr.3 der Mobilfunker in Deutschland muss 13.5 Milliarden Euro als Verlust abschreiben. Einfach so…………..

Die Deutsche Telecom kämpft zur Zeit mit dem Schuldenberg von 65 Milliarden Euro ihrer Tochter T-Mobile.

o2. Die schweren Verluste der Deutschen Tochter O2 (früher VIAG) reissen jetzt auch das Mutterhaus, British Telecom ins bodenlose Elend…..

Vodafone, angeblich der grösste Mobilfunker der Welt, welcher kürzlich die Deutsche Mannesmann veschluckt hatte (Kaufpreis 180Milliarden Dollar), leidet jetzt an schweren Verdauungsproblemen. Der Verlust soll im vergangenen Jahr jedoch „nur“ 21.2 Milliarden betragen haben.

Swisscom, ein ehemaliger Staatsbetrieb, welcher 49% seiner Aktien vor 2 Jahren an Vodafone verkauft hatte, wurde statt des erhofften Bargeldes, mit Vodafone-Aktien bezahlt. Nun besitzen diese Vodafone-Aktien nur noch 20% ihres damaligen Wertes. Swisscom hat also 1/3 des ursprünglich dem Schweizer-Volk gehörenden Vermögens auf liederlichste Art verspekuliert und den Bach hinunter gespült.
Nur dass das hierzulande niemand zur Kenntnis nehmen will. Ganz im Gegenteil. Swisscom wird von den meisten Finanzinstituten immer noch als Musterknabe hingestellt.
Höchstwahrscheinlich deshalb, damit diese Finanzinstitute ihre eigene Beteiligungen noch rasch an ahnungslose, gutgläubige Private verkaufen können, bevor es auch hier (analog der Swissair) zu einem Milliarden-Crash kommt.

Die Gesamtschulden der europäischen Mobilfunkanbieter haben sich seit 1999 verdoppelt und belaufen sich zur Zeit auf 360 Milliarden Franken

Nur die Raiffeisen-Banken haben dies erkannt und warnen als einzige vor dem Ankauf von Telekommunikations-Aktien. Alle andern Bankinstitute bleiben aus begreiflichen, aber völlig unehrlichen und unethischen Gründen bei ihren Lobhudeleien.

Uebrigens:
In den USA laufen zur Zeit gerichtlich bestätigte Forderungen von 275 Milliarden Dollar gegen rund 1000 Firmen, welche trotz jahrzehntelanger Warnungen Asbestprodukte hergestellt oder verkauft hatten. Auch hier hiess es stets, die Grenzwerte sind eingehalten und es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass usw. usw…………..

Quellenangaben:
AFX News World Finance, Frankfurter Allgemeine, Bluewin.ch, Technica- Fachzeitschrift

……..und hier geht es zu älteren Beiträgen zu diesem Thema

Pleitegeier im Anflug! (unter Historisches)

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Update vom 17.8.2002

Hallo Hans-U. Jakob

In Deinem neuesten Internetbeitrag zum finanziellen Fiasko der Mobilfunker hat sich eine Fehler einegschlichen:

Die Raiffeisenbanken haben gesagt, sie empfehlen auf den Kauf von Obligationen der Mobilfunkbetreiber zu verzichten und nicht von Aktien.

Der Rat, keine Obligationen von Mobilfunkfirmen zu kaufen ist natürlich noch verheerender als der Rat keine Mobilfunk-Aktien zu kaufen!

Er sagt nämlich nichts anderes als, dass die Mobilfunker so in einem finanziellen Desaster sind, dass man ihnen nicht einmal mehr Geld leihen darf!!

Das dem so ist, bestätigt ja auch Dein Beitrag!

Gruss Markus
(Name und Adresse dieses Top-Fachmannes sind der Redaktion Gigaherz bekannt.)

Von Hans-U. Jakob

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