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Lachen wirkt immer harmonisierend

Lachen wirkt immer harmonisierend

Wie ein Zauberer aus dem Morgenland zu Beginn des 3.Jahrtausens nach Chr. mit Methoden aus dem 2.Jahrtausend vor Chr. die Schweiz von giftiger Mobilfunkstrahlung befreien wollte und sich damit eine goldene Nase zu verdienen hoffte.

Hans-U. Jakob, 12.6.04

Und alle sind sie auf diese Scharlatanerien hereingefallen. Aerger als die Füdlibürger in Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“.
Angefangen bei einzelnen Einwohnern von Hemberg (SG) wo das angeblich „hochwissenschaftliche“ Experiment als Vorversuch für das ganze Land stattfand, bis zum Gemeinderat von Hemberg, welcher, wie gerüchteweise verlautete, schon das Ehrenbürgerrecht für den famosen Zauberer Dr. Ibrahim Karim ins Auge gefasst haben soll.

Da es sich beim Aegypter Ibrahim Karim um einen studierten Architekten mit ETH-Diplom und Doktortitel handelt, fielen selbst der Kantonsarzt von St. Gallen und auch noch gleich die Appenzeller Regierung auf dessen Machenschaften herein.

„Messen könnt ihr da gar nichts“
wurde dem Gigaherz-Messteam beschieden, welches den „wissenschaftlichen“ Versuch des Aegypters verdeckt begleitete. Denn die von Dr. Karim in einigen wenigen Häusern von Hemberg angebrachten Plexiglas- und Holzfiguren, die aussehen wie Mundstücke zu Wasserpfeifen und gedrechselte Stuhlbeine, sollen angeblich keine Reduktion der Strahlung bewirken, sondern diese nur „von böse in gut“ verwandeln, das heisst „harmonisieren“.
„Harmonisierend sollten angeblich auch die bespielten CD’s wirken, welcher der Diplom-Architekt Karim an den Koax-Kabeln des Mobilfunksenders, eingebaut im Kirchturm zu Hemberg festband.

Messen und Nachweisen konnte das Gigaherz Messteam dann doch Schwerwiegendes. Nämlich, dass die Swisscom, welche am Versuch ebenso beteiligt war wie die Ombudsstelle der Mobilfunker, geleitet von Ständerätin Erika Forster, nach den sonderbaren Tätigkeiten des Aegypters die Sendeantennen im Kirchturm zu Hemberg verstellt hatte.

Um den Einstellwinkel einer Sendekeule zu ändern braucht es keinen Servictechniker vor Ort. Dies kann ferngesteuert von der Ueberwachungszentrale aus vorgenommen werden. Um den Punkt der gössten Strahlungsstärke, dort wo die Strahlenkeule Bodenberührung bekommt, von 100m auf 600m Distanz hinaus zu verschieben braucht es, je nach Geländeform, nur ein Anheben des Einstellwinkels von -6 auf -2° Grad hinauf. Zusätzlich kann die Strahlenkeule mechanisch auch noch nach links oder rechts geschoben werden. Das untenstehende Bild sagt alles ohne lange Worte.

bakomSalzburg6.jpg

Bild: Die 3D-Aufnahme einer Strahlenkeule, hergestellt beim BAKOM, zeigt ohne viel Worte sehr schön auf, weshalb Frau Keller aus Hemberg nach Anheben des Einstellwinkels der Antenne plötzlich nicht mehr im orangen Bereich, sondern mitten in einem „schwarzen Loch“ sass.
Die Antenne sitz hier oben an einem Masten. In Hemberg ist diese im Kirchturm eingebaut.

Die verschiedenen Farben geben verschiedene Strahlungsstärken wieder.
Schwarz bedeutet: keine Strahlung
Dunkelblau: sehr schwache Strahlung
Hellblau: schwache Strahlung
Weiss: mittelmässige Strahlung
Grün: Starke Strahlung
Gelb: sehr starke Strahlung
Orange: stärkste Strahlung
Braun: allerstärkste Strahlung

Von Hans-U. Jakob

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