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Kurznachrichten von Woche 49/05

Kurznachrichten von Woche 49/05

Eine kurze Zusammenfassung dieser Woche von Hans-U. Jakob, 8.12.05

Kanton Zug:
Aus mehreren Mitteilungen an Einsprecher und Beschwerdeführer im Kanton Zug geht hervor, dass nun auch dieser Kanton gestützt auf das Bundesgerichtsurteil 1A.160/2004 vom 10.3.05 bis auf weiteres auf Antrag hin keine Baubewilligungen für Mobilfunkantennen mehr erteilt.
Wie im Kanton Bern werden aus verwaltungsökonomischen Gründen die Baubewilligungsverfahren erst nach den Verhandlungen zwischen BUWAL, BAKOM, dem Cercl??? d???Air und den Mobilfunkbetreibern bezüglich Sicherstellung der bewilligten Sendeleistung und der Tiltbereiche wieder aufgenommen.
BUWAL=Bundesamt für Umwelt Wald und Landschaft
BAKOM=Bundesamt für Kommunikation
Cercel d???air=Vereinigung der kantonalen Umweltfachstellen (Luftreinhaltung)

Schweiz:
Die Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener, Gigaherz.ch wird gegen die Sendung „Rundschau“ des Schweizer Fernsehens SF1 vom 30.November 05 in welcher die Holz- und Plastikfigürchen des ägyptischen Zauberdoktors Ibrahim Karim einmal mehr als Wundermittel für elektrosmog-geplagte Menschen und Tiere in völlig verzerrter, einseitiger und wahrheitswidriger Art und Weise angepriesen wurden, eine Konzessionsbeschwerde einreichen.
Dies wurde an der Vorstandssitzung von Gigaherz am 3.12.05 einstimmig beschlossen. Mit dieser Massnahme soll ein weiteres Zeichen gegen all die „Kriegsgewinnler“ gesetzt werden, die mit dem Elend elektrosensibler Mitmenschen das grosse Geschäft zu machen hoffen.

Stuhlbein.jpg

Bild: Mit solchen schön gedrechselten „Stuhlbeinen“ und einem echten Doktortitel (der Architektur) soll jetzt auch der Hirschberg ob Appenzell harmonisiert werden. Dabei handelt es sich nicht etwa um den neuesten Appenzeller-Witz sondern um bestes Anschauungsmaterial, was man mit einem schönen Doktortitel ungestraft alles anstellen kann. Und das Schweizer Fernsehen mach bei der Propagierung dieses Schwachsinns noch munter mit .

Schweiz:
Die Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener, Gigaherz.ch wird gegen die eidgenössische Kommunikationskommission ComCom und deren Präsidenten Marc Furrer, sowie gegen das BAKOM beim Bundesgericht eine Verwaltungsbeschwerde gegen die Versteigerung und Erteilung von 3 Konzessionen für Wi-Max einreichen.
Wi-Max=drahtloser Internetzugang mit Reichweiten von 30 bis 50km und völlig überflüssiger zusätztlicher Verseuchung des Luftraums
Dies wurde an der Vorstandssitzung von Gigaherz am 3.12.05 einstimmig beschlossen. Mit dieser Massnahme soll ein weiteres Zeichen gegen die Missachtung grundlegender Menschenrechte in Sachen Gesundheit und Luftreinhaltung gesetzt werden.

Schwarzenburg:
Auch der 6. Angriff von Sunrise innerhalb von 5 Jahren auf die Region Schwarzenburg BE konnte erfolgreich abgewehrt werden.
1. Angriff im Roten (Mamishaus). Abgewehrt mit dem Argument der arglistigen Täuschung des Standortgebers (15.1.01)
2. Angriff auf das Wasserreservoir südlich des Dorfes. Abgewehrt mit dem Argument unzumutbarer Verstrahlung des beliebten Aussichtspunktes.
3. Angriff auf das Allmidhölzli südlich des Dorfes. Abgewehrt wegen Unzuständigjkeit der Vertragsunterzeichner. Die Burgerversammlung lehnte den Vorvertrag mit 95% Stimmenmehrheit ab.
4. Angriff auf das Landi-Silo beim Bahnhof. Abgewehrt wegen Unzuständigjkeit der Vertragsunterzeichner. Der Vertragsunterzeichner war lediglich Baurechtnehmer und hatte das Einverständnis des Baurechtgebers nicht beibringen können.
5. Ueber den 6. erfolglosen Angriff auf den Kirchturm Wahlern gibt es nur Gerüchte.
6. Angriff auf den Aussichtspunkt Spitz bei Milken. Abgewehrt wegen fehlender Zonenkonformität. Sunrise hatte den Standort in der Landwirtschaftszone mit einer Abdeckungslücke in Milken und Kriesbaumen begründet. Die Bassisstation hätte mit einer Reichweite von 30km über 300 Verbindungen gleichzeitig herstellen können. Milken und Kriesbaumen haben jedoch zusammen nicht einmal 100 Einwohner. (17.11.05)

Die besorgten Bürger/Innen der Region geben sich keinen Illusionen hin, dass sich nicht auch in Zukunft ein Judas finden könnte, welchem der eigene Geldbeutel näher liegt als die Gesundheit seiner Mitmenschen und werden äusserst wachsam bleiben.

Basel:
Im eigenen Schleim stecken geblieben sind offensichtlich die neutralen Vertreter der neutralen Quartiervereine, zusammengefasst in der neutralen Basler Mobilfunk-Kommission welche nach ihren eigenen Angaben angeblich einen erheblichen Anteil der Quartierbevölkerung des Kantons Basel-Stadt vertreten.
Aus dem erst heute bekannt gewordenen Zwischenbericht vom 21.9.05
Zitat: Die Basler Mobilfunk-Kommission versteht sich ausdrücklich nicht als Mobilfunkgegner. So distanzieren wir uns von allen Schuldzuweisungen und Polemiken. Wir erachten es auch nicht einer sachgemässen Auseinandersetzung zuträglich, wenn ernsthafte Probleme in oberflächlichen Polarisierungen enden. Es spricht für uns nichts dagegen, wenn jemand ein Handy oder DECT-Telefon verwendet und sich dennoch um die gesundheitsgefährdenden Wirkungen dieser Technologien besorgt zeigt. Ende Zitat
Dann folgen 7 Seiten „Gejammer“ darüber, dass man weder von den Mobilfunkbetreibern, noch von den Behörden, noch von den Politikern ernst genommen werde.
Zitat: Wir sind enttäuscht darüber, dass wichtige Punkte der Charta nicht erfüllt, bezw. umgesetzt wurden. Ende Zitat.
Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Mobilfunkbetreiber seit Jahren mit sich über nichts anderes als über den Farbanstrich ihrer Antennen reden lassen.
Da die Basler Mobilfunk-Kommission weiterhin auf Blauäugikeit macht, so zB mit dem Satz: „Angesichts der konstruktiven Ansätze, die es momentan gibt, vertrauen wir darauf, dass die zentralen Themen (wie Leistungsreduktion bei Baugesuchen) dennoch bald umgesetzt werden,“ schlägt Gigaherz der Basler Mobilfunkkommission vor, alle Maste in Basel sofort hellblau streichen zu lassen.
Das nicht neutrale Gigaherz bleibt trotzdem oder gerade deswegen allen Basler /Innen offen und lässt diese freundlich grüssen.

Von Hans-U. Jakob

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