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Kollaps in der psychiatrischen Klinik Waldau

Kollaps in der psychiatrischen Klinik Waldau

Seit der Einführung des flächendeckenden Mobilfunks hat sich die Zahl der Patienten in der psychiatrischen Universitätsklinik Waldau bei Bern verdoppelt. Um das Budget deswegen nicht zu überziehen, lässt jetzt die Berner Regierung 2 Abteilungen schliessen. (Sie haben schon richtig gelesen!)

Autor: Hans-U.Jakob, Schwarzenburg, 18.8.2001

Auf einer vollen Doppelseite versucht die Berner-Zeitung von heute Samstag, 18.August, das Phänomen der Verdoppelung der Anzahl psychisch Kranker krampfhaft zu erklären. Alles Mögliche und Unmögliche an Gründen, ausser dem Dauerbombardement von nichtionisierender Strahlung, welchem die Bevölkerung neuerdings gnadenlos ausgesetzt ist, wird aufgeführt. Anstatt das Kind beim Namen zu nennen, werden Stress und Angst am Arbeitsplatz sowie familiäre Probleme angeführt, was zum Teil an der Situation auch mithelfen mag.
Völlig verschwiegen dagegen wird die Tatsache:
Dass noch aus der Zeit, lange vor der Einführung des flächendeckenden Mobilfunks, exakte statistische und sogar wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema „nichtionisierende Strahlung und psychische Erkrankungen“ vorliegen.

So wurde beispielsweise beim nun abgebrochenen Kurzwellensender Schwarzenburg in den bestrahlten Zonen bei Hochfrequenz-Feldstärken zwischen 0.4 und 4V/m (Volt pro Meter) 4 mal mehr psychische Erkrankungen festgestellt als in den unbestrahlten Zonen. Verglichen und ausgewertet wurden in beiden Zonen die Daten von je 200 Personen. (Quelle Study on Health Effects of the Shortwave Transmitter Station of Schwarzenburg. UNI Bern 1995)

Die Senderregion um Schwarzenburg gehörte denn auch während 40 Jahren zu den Regionen mit den höchsten Selbstmordraten in der Schweiz. (Quelle Krebsatlas Schweiz, UNI Zürich)

In Holzkirchen bei München waren es je 600 Personen, die untersucht wurden. In den bestrahlten Zonen von Holzkirchen lag die hochfrequente E-Feldstärke etwas tiefer, nämlich zwischen 0.3 und 3V/m. Aber die Anzahl psychisch Kranker war trotzdem 8 mal höher als in den unbestrahlten Gebieten. (Quelle: Untersuchungsbericht der Gemeinden Holzkirchen Oberlaindern, Valley und Warngau)

Professor Dr. med. Frentzel-Beyme vom Bremer Institut für Präventiv- und Sozialmedizin dazu: „Das sind keine Zufälle mehr! Eine 2- oder 3-fach erhöhte Rate lässt sich mit viel Aufwand noch wegdiskutieren. Aber bei 4-8 mal geht das nun nicht mehr!“

Anzufügen bleibt, dass hochfrequente E-Feldstärken zwischen 0.3 und 4V/m bei der heutigen Dichte der Mobilfunksender nichts Aussergewöhnliches mehr sind und in den Wohnquartieren, wo solche Sender stehen, durchwegs erreicht werden.

„Was nicht sein darf, das gibt es auch nicht!“ sagt die Berner Regierung und lässt, weil doppelt so viele Patienten den Staat Bern auch fast das Doppelte kosten, kurz und bündig in der Waldau zwei Pflegeabteilungen schliessen.
Damit ist für die gnädigen Herren von Bern das Budget und die Statistik wieder im Gleichgewicht und der Fall abgehakt. Es braucht so in der Waldau weder mehr Personal noch mehr Raum. Dafür stehen Hunderte von psychisch Kranken auf der Strasse und werden, anstatt geheilt, in Zukunft von den Hausärzten mit Psychopharmaka voll gepumpt.
Zudem hat es auf Bernischen Friedhöfen noch genügend Platz. Vom Abbruch der Mobilfunkerei spricht vorläufig niemand, dafür vielleicht bald von der Privatisierung der Abdankungsredner.

PS: Bei allen in diesem Text aufgeführten Strahlungswerten sind die von der Wirtschaft bestimmten Grenzwerte eingehalten.

sehen Sie bitte auch:

Notstand in der Psychiatrie (unter Gesundheit und Leben)

Von Hans-U. Jakob

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