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Kids töten Kinder

Kids töten Kinder

Damit unsere Kids fleissig SMS-len und sonstwelchen Quatsch durch den Aether jagen können und damit sich die Kassen der Mobilfunkbetreiber bis an den Rand füllen, müssen in Zentralafrika und in Südamerika Hunderte von Kindersoldaten und Kinder-Minenarbeiter ins Gras beissen. Der Vorwurf geht selbstverständlich auch an Erwachsene, welche ihr Handy ebenfalls grösstenteils nur zum Zeitvertreib und als liebstes Spielzeug verwenden. Die Mobilfunker machen 60% ihres Umsatzes mit Kindern und 30% mit Erwachsenen-Blödeleien.

von Hans-U.Jakob, 8.1.04 als Beitrag zum kommenden Weltwirtschaftsforum in Davos

Im neuen Schwarzbuch über Markenfirmen von Klaus Werner und Hans Weiss (ISBN-Nummer 3-216-30715-8) schreiben die Autoren im Kapitel Tantalusqualen für Handys:
„Um westliche Elektronikfirmen und den Bayer-Konzern mit einem wertvollen Metall beliefern zu können, schuften in Kongolesischen Minen Männer, Frauen und Kinder. Tausende sterben für das Coltan-Erz, das dazu beiträgt, den „Ersten Weltkrieg Afrikas“ zu finanzieren.“

Im Innern jedes Handys findet man eine riesige Anzahl an kleinsten Tantal-Kondensatoren. Diese dienen hier zur Speicherung elektrischer Ladungen und zur Entstörung von Stromkreisen.
Tantal mit der chemischen Bezeichnung Ta wird aus dem sogenannten Colombo-Tantalit-Erz mit dem Kurznamen Coltan gewonnen. Es sieht aus wie schmutziggrauer Sand oder Schotter und wird vorwiegend in den Bayer-Chemiewerken zu reinem Tantal raffiniert.

Der Handy-Boom und die Weiterentwicklungen auf dem Computermarkt, aber auch der Einsatz von Playstations und Gameboys haben den Weltmarktpreis für Tantal in die Höhe schnellen lassen. An der Londoner Metallbörse stieg der Kilogrammpreis zwischen Februar 2000 und Januar 2003 von 180 auf 950 Franken. Das ist mehr als das Fünffache.

Ein Ende dieser Preissteigerung ist nicht abzusehen denn die Zahl der Mobiltelefone soll von 400 Millionen weltweit, bis Ende 2004 auf 1000 Millionen (1 Milliarde) ansteigen.
Und 80% des Tantalbedarfs stammt aus dem Kongo und 70% des Weltbedarfs fliessen in die Handyherstellung
Kein Wunder, dass die Handy-Hersteller jetzt den Zwischenhandel ausschalten möchten, und sich direkt mit den Kriegsparteien im Kongo arrangieren wollen. Kalaschnikows, Maschinengewehre und Tretminen gegen Coltanerz.

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Bild: Im Innern jedes Handys findet man eine riesige Anzahl an kleinsten Tantal-Kondensatoren. Diese dienen zur Speicherung elektrischer Ladungen und zur Entstörung von Stromkreisen. Links Tantal-Kondensatoren in Tropfenform (ältere Bauart). In der Mitte Tantal-Kondensatoren für maschinelle Bestückung (SMD-Bauart) und rechts eine kleine und eine mittlere Büroklammer als Grössenvergleich.

Deshalb jagen sich nun Militärs und Rebellen aller Fraktionen gegenseitig und reissen sich mit Hilfe von Kindersoldaten die Contal-Minen unter den Nagel.

In den Minen selbst wird Coltan von der Zivilbevölkerung – zum Teil von Kindern – mit blossen Händen und einfachsten Werkzeugen geschürft.

Ein afrikanischer Arzt: „Unsere Kinder sterben für eure Profite.“
Mark ist 15 und er wurde vor 2 Monaten zusammen mit fünf seiner Klassenkameraden auf dem Heimweg von der Schule von 4 Soldaten der RCD entführt, zum Flughafen gebracht, in ein Flugzeug gesteckt und in ein militärisches Trainingslager gesteckt. Dort starben 3 von ihnen. Mark weiss nicht wie sie starben. vielleicht weil sie gezwungen worden waren draussen im Regen zu schlafen, oder wegen der Misshandlungen und Prügel. Oder an Hunger? Mark ist es gelungen aus dem Militärlager zu fliehen.

Augenzeugen berichten aus Goma, 8 bis 9-jährige Mädchen gesehen zu haben, die in den Coltanminen arbeiten.

Beim Krieg in Zentralafrika, dem inzwischen 3.3Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, geht es also nicht nur um Erdöl oder Diamanten. Der neue Rausch folgt dem Coltan, das dann vom Chemiegiganten Bayer zu Tantal weiterverarbeitet wird. Tantal, ein Metall ohne das die Handy-Branche gar nicht existieren würde.

Die Autoren des Schwarzbuches mussten, um die Herkunft, die Handelswege und die Raffinierung des Contals bei Bayer nachzuweisen, fingierte Firmen gründen und einen Scheinhandel aufziehen.

Um das Plansoll von 1 Milliarde Handys weltweit zu erfüllen muss jetzt kräftig die Werbetrommel gerührt und neue Absatzmärkte müssen erschlossen werden.
Kindergartenhandys und Seniorenkurse in Alterswohnheimen, organisiert von Pro-Senectute, sind bereits an der Tagesordnung.

Bleibt also lediglich noch der Markt in den Drittweltländern zu bearbeiten.
Unter dem Vorwand, den digitalen Graben überwinden zu müssen fand vom 10. bis 12. Dezember in Genf der sogenannte Weltgipfel über die Informationsgesellschaft statt.
Man war dort zwar krampfhaft bemüht, das Handy in den Hintergrund treten zu lassen und vorwiegend Internet, Radio und TV als Informationsmittel zu propagieren. Die am Gipfel aufgehängten Plakate liessen jedoch über den Zweck des Gipfeltreffens auf Ministerebene keine Zweifel offen. Auf den Plakaten überspannte eine Brücke, gebaut aus Handys das Mittelmeer von Zentraleuropa nach Zentralafrika. Also Handymasten in jeder Urwaldsiedlung und Handyverbindung in jedes Beduinenzelt.
Organisiert wurde das Gipfeltreffen durch das Schweizerische Bundesamt für Kommunikation BAKOM, welches eigentlich als Aufsichtsbehörde in der Schweiz gedacht war, sich nun aber zum grössten nationalen und internationalen Mobilfunk-Propagandainstitut entwickelt.
Das BAKOM ist also in Zukunft ganz eindeutig als Partei zu betrachten und wird in Gerichtsverfahren nichts mehr zu vermelden haben.
In Genf stets dabei und als Ehrengast gefeiert: Bundesrat, Energie- Verkehrs- und Umweltminister Moriz Leuenberger.

Der Tantal-Kreis schliesst sich. Das in den Entwicklungsländern unter miesesten Bedingungen gewonnene Coltan-Erz geht in Form von krankmachenden Handys wieder an den Ursprungsort zurück. Die Eingeborenen sollen sich von ihrem Hungerlohn, statt Lebensmittel, Kleider und Bildung Handygequatsche leisten und Spiele und Sex-Bildchen herunterladen.
Handymasten statt Wasserpunpen ! Welch geniale Ueberwindung des digitalen Grabens!

Alles nachzulesen im Schwarzbuch über Markenfirmen, Seiten 65-100.

ISBN Nr. 3-216-30715-8

Von Hans-U. Jakob

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