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Handys für Kindergartenkinder

Handys für Kindergartenkinder!

Presseinformation hese-Project, 3.7.2003
Arbeitsgruppe EMF Mobilfunk

Ende Juli 2003 will der Online-Handyhändler Semec die ersten Handys für Kindergartenkinder auf dem Markt einführen. Wie bekannt ist, arbeiten diese Geräte mit der gleichen Technik wie Erwachsenenhandys, sie haben nur eine einfachere
Bedienungsausstattung; d.h. Kinderhandys sind nicht strahlungsreduziert, sondern nur für Kinder bedienungsoptimiert.

Nicht ohne Grund titelte bereits am 26. Januar 2002 die englische „Daily Mail“:

…“Zynismus der Mobilfunkfirmen…Topwissenschaftler klagt die Mobilfunkfirmen an, Kinder als Zielgruppe auszuwählen und deren Gesundheit zu riskieren……“

Diese Schlagzeile gilt uneingeschränkt nach wie vor, zumal keiner der bekannten Hersteller zur Markteinführung der speziellen Kinderhandys bisher klar Stellung bezog. Es ist davon auszugehen, dass zunächst die Reaktion des Marktes getestet werden soll. Verlaufen die Geschäfte gut und die Proteste der warnenden kritischen Stimmen im Sand, ziehen alle anderen Hersteller nach.

Das erhöhte Gesundheitsrisiko für Kinder beim Mobilfunk ist hinreichend bekannt; es liegt einfach in der Natur des Kindes. Hier seien nur einige Aspekte erwähnt, z.B.: Die Körpergrösse fungiert als ideale Antenne, um die Mobilfunkstrahlung optimal aufzunehmen; die Wanddicke der kindlichen Schädeldecke lässt ein unverhältnismässig tiefes Eindringen der Mobilfunkstrahlen in das Gehirn zu; der neurobiologische Reifeprozess sorgt für eine niedrigere Ansprechschwelle auf elektromagnetische Strahlung als bei Erwachsenen – dies ergibt sich letztlich aus der Entwicklung der Myelinscheide, einer nervlichen Isolationshülle, vergleichbar derer von Stromleitungen.
Die Reifung der Myelinscheide ist in der Regel erst im Alter von ca. 13 Jahren vollständig abgeschlossen. Reifestörungen im Nervensystem können die Ursache für spätere Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Multiple Sklerose, sein.

Diese elementaren, aber auch weitere kindspezifische Erkenntnisse sind hinreichend bekannt, deshalb wird von seriösen Behörden und Institutionen permanent und eindringlich auf die erkannten Gefahren hingewiesen.
So empfiehlt z.B. der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Wolfram König, dass sich Kinder unter 16 Jahren generell vom Handy fernhalten sollten. Aufgrund des „Stewart-Reports“, eines Grossforschungsprojektes der britischen Gesundheitsbehörde, wird ebenso vom Mobiltelefonieren für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dringend abgeraten.
Die russische Strahlenschutzkommission warnt schon seit langem, dass Kinder, Jugendliche, Schwangere und bestimmte Risikogruppen generell aus gesundheitlichen Gründen kein Handy benutzen sollten.

Eine Arbeitsgruppe um Prof. W. Mäntele, Institut für Biophysik an der Universität Frankfurt a.M., kam zu dem Ergebnis, dass vor allem bei Kleinkindern von einem erhöhtem Risiko ausgegangen werden müsste, „da bei ihnen die geringen Volumina von Organen mit den üblichen Sendeleistungen zusammenkommen“. Dr. K. Trost vom
Wissenschaftsladen Bonn e.V. erinnert daran, dass wissenschaftliche Forschungen ernsthafte Hinweise darauf geben, dass Handy-Nutzung, bei Kindern mehr noch als bei Erwachsenen, die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt und Gehirnzellen schädigen kann.
Er führt weiter aus, dass das Kinderhandy auch deshalb kritisch zu beurteilen sei, weil es Kinder, die kein Risiko- bzw. Gesundheitsbewusstsein hätten, ganz selbstverständlich zu Kunden und möglichen Vieltelefonierern von morgen mache.

Wir sind empört über das Vorgehen der Handy- Hersteller und ruft zum Protest bei Entscheidungsträgern in Wirtschaft, Politik und Strahlungsschutzgremien auf.

Kommentar Gigaherz:
Mit der Vergiftung von Kinderhirnen ist es noch nicht getan. Als Sozialarbeiter getarnte Handy-Händler suchen zur Zeit die Seniorenheime heim und verdienen sich mit den hier abgeschlossenen Verträgen eine goldene Nase.
Da nebst den Kleinkindern die älteren Senioren zu der grössten Risikogruppe gehören, sprechen Zyniker oft von aktiver Sterbehilfe.
Das Schlimme an der Angelegenheit ist, dass vielmals Heimleitungen und Organisationen wie etwa „Pro Senectute“ bei diesen Fischzügen mitmachen und zum Teil auch mitverdienen, indem sie für die Heimbewohner regelrechte Schulungskurse für den Handygebrauch organisieren.

Um der Nachfrage nach vermehrten Verbindungsmöglichkeiten nachzukommen, müssen dann Tausende von zusätzlichen Mobilfunkmasten in Wohngebiete hineingestellt werden.
Haben Sie gewusst, dass pro Antenne und Senderichtung nur gerade 30 Verbindungen gleichzeitig hergestellt werden können?

Ein Link für starke Nerven (aus unserem Archiv. Mutige können hier anklicken)

Von Hans-U. Jakob

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