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Gemeinderat von Wahlern (Schwarzenburg) lässt Bevölkerung schmählich und feige im Stich

Gemeinderat von Wahlern (Schwarzenburg) lässt Bevölkerung schmählich und feige im Stich

An der öffentlichen Orientierungsversammlung vom 11.6.03 in der Pöschenhalle versprach der Gemeinderat der erbosten Bevölkerung die beiden Antennenprojekte bei KABA-Gilgen und auf dem Siloturm der Landi nicht zu akzeptieren. (Wir berichteten darüber)
Unterdessen hat man mit den Umweltverstrahlern paktiert und kollaboriert, sämtliche Versprechungen gebrochen und die Bevölkerung aufs gröbste hintergangen.
Das erste Projekt bei KABA-Gilgen wurde bewilligt. Hätte nicht der Baurechtgeber, auf dessen Land die 2.Antenne zu stehen kommen sollte, sein Einverständnis verweigert, wäre auch dieses Projekt bewilligt worden.

Hans-U. Jakob, 28.8.03

Obschon die juristischen Möglichkeiten, die massive Hochrüstung der Antennen um Faktor 10 zu verhindern, von Fachleuten der Einsprecher in einzelnen Einsprachen klar aufgezeigt worden sind, hat es der Gemeinderat vorgezogen, auf die milliardenschweren Umweltverstrahler zu hören und deren Desinformationen für bare Münze genommen.

Per Pressemitteilung lässt der Gemeinderat der Bevölkerung Folgendes mitteilen (alle Zitate in Kursivschrift) :

Der Bau der Antenne an allfälligen Alternativstandorten wäre für die Swisscom technisch und baurechtlich nicht machbar gewesen, dies habe die Firma glaubhaft darlegen können.
Andere Lösungen wie etwa sogenannte Mikrozellen seien aus technischen Gründen nicht machbar gewesen.

Da im Gemeinderat kein einziger Fachmann sitzt und auch kein externer kritischer Berater angefragt wurde, kann man über eine solch sagenhafte Gutgläubigkeit und Naivität nur noch staunen.

Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung würden eingehalten, seien also nicht anfechtbar. Erfüllt eine Anlage die einschlägigen Vorschriften vollumfänglich, muss diese bewilligt werden.

Es gibt in ganz Westeuropa keinen einzigen Gemeinderat, der so gut weiss, dass die Grenzwerte elektromagnetischer Strahlung nicht das Papier wert sind, auf welchen diese gedruckt sind, wie der Gemeinderat von Wahlern (Schwarzenburg).
Hat dieser doch während Jahrzehnten zusehen können, wie die Bevölkerung rund um den Kurzwellensender von Schweizer Radio-International bei eingehaltenen Grenzwerten buchstäblich zu Grunde gerichtet wurde.
Die Bevölkerung wird sich auf diese Weise kaum verkaufen lassen und den Verrat durch Gemeinderat und Baukommission hoffentlich mit dem nächsten Wahlzettel quittieren.

Die Swisscom habe sich bereit erklärt, ausser an den 3 vorgeschriebenen Messorten nach Aufrüstung der Antennen zusätzliche Messungen an 5 von der Gemeinde zu bestimmenden Punkten vornehmen zu lassen. Dieses Entgegenkommen werde als Auflage in die Baubewilligung aufgenommen.

Da bleibt dem Betrachter nun wirklich die Luft weg. Messungen sollen von Umweltverseuchern selber vorgenommen werden und die Gemeinderäte als blutige Laien auf diesem Fachgebiet, dürfen dann bestimmen wo.
Frage an den Gemeinderat: „Haltet Ihr die Bevölkerung wirklich für so dumm, dass diese euch auch noch diesen Schwindel abkauft?“

Weiter schreibt der Gemeinderat:

Würde die Bewilligung verweigert, würde aller Voraussicht nach Beschwerde geführt und die nächste Instanz (Kanton) gegen die Gemeinde entscheiden müssen und die Gemeinde dürfte dann die Verfahrenskosten bezahlen.

Solche Vorsicht, das 5-Millonenbudget der Gemeinde nicht mit zusätzlichen 1500Franken zu beladen, ist zu Tränen rührend. Die Gemeinde Wahlern, hat schon für wesentlich dümmere Sachen das 10-fache ausgegeben.
Selbst ein Bundesgerichtsurteil würde die Gemeinde nicht über 15’000 Franken kosten, falls sie sich einigermassen intelligent verhält und entsprechend vertreten lässt. Aber nein, die Gemeinde übernimmt dann lieber die sozialen Folgekosten von Strahlengeschädigten, welche gut und gerne das 20 bis 50-Fache (pro Jahr) betragen könnten.

Gemeinderat und Baukommission hielten es nicht für nötig, die von technisch versierten Einsprechern vorgebrachten Argumente zu studieren und zwecks Verweigerung der Baubewilligung zu verwenden. Es wären darin mindestens 3 neue gute Gründe gestanden, welche den Gang nach Lausanne problemlos ermöglicht hätten. Die Verfasser dieser detaillierten Einsprachen fragen sich heute ernsthaft, ob man ihre Zeilen überhaupt zur Kenntnis genommen hat und wenn ja, ob man davon überhaupt nur einen kleinen Teil begriffen hat?
Es bleibt nun an den 800 Einsprechern hängen, das Geld für den Gang bis nach Lausanne aufzubringen und selber für ihre verfassungsmässigen Rechte zu sorgen.
Baubeschwerden haben aufschiebende Wirkung. Der Baubeginn ist damit auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Geldsammlung ist unterdessen angelaufen. Das Bankkoto für Spendewillige wird demnächst auf dieser Seite angegeben.

Für Aussenstehende sei angemerkt, dass die projektierte Aufrüstung der Mobilfunkantennen den Bewohnern des Dorfes Schwarzenburg eine grössere Strahlenbelastung bringt, als seinerzeit der Kurzwellensender den dortigen Anwohnern gebracht hat. Der Kurzwellensender strahlte wohl mit der 15-fachen Leistung der aufgerüsteten Mobilfunkantennen, aber dieser stand, immer in den 5 Haupstrahlrichtungen gesehen, mindestens 750 m hinter den ersten bewohnten Häusern und zudem waren die Strahlenkeulen leicht aufwärts gerichtet und wurden bereits in einer Höhe zwischen 60 und 120m über Grund abgegeben und überquerten die Dachfirste in 100 bis 150m Höhe. Die Mobilfunkantennen dagegen befinden sich lediglich 20 bis 25m über Grund, stehen inmitten von Wohnhäusern und die Strahlenkeulen sind leicht abwärts geneigt und leuchten direkt in die Wohnungen hinein.
Deshalb sei nochmals erwähnt, dass der aus gesundheitlichen Gründen 1998 abgebrochene Kurzwellensender die Bevölkerung nicht stärker belastete, als die nun hochgerüsteten Mobilfunkantennen, welche im Dorf aufgestellt werden sollen. Die Zustände in den vom Kurzwellensender bestrahlten Zonen waren laut Untersuchungsbericht der UNI Bern von 1995:
5 mal mehr Schlafstörungen
4 mal mehr Depressionen
3 mal mehr Krebserkrankungen
2 mal mehr Zuckerkranke
als in den unbestrahlten Zonen von Schwarzenburg.

Als 1998 der Kurzwellensender Schwarzenburg aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden musste, war das ein Hoffnungsschimmer für Tausende wenn nicht gar für Millionen Elektrosmoggeschädigter auf der ganzen Welt. Schwarzenburg wurde international zum Symbol des Widerstandes gegen eine allmächtige Verstrahlungslobby. Auch wenn der damals amtierende Gemeinderat dabei nicht gerade einen besonders guten Eindruck hinterliess, blieb doch zu hoffen, dass zum Mindesten seine Amtsnachfolger den Namen Schwarzenburg hochhalten würden. Jetzt schaut die Welt wieder nach Schwarzenburg und was ist zu sehen? Eine Anzahl anatomischer Wunder, das heisst Behördenmitglieder ohne Rückgrat.

Von Hans-U. Jakob

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