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Frau Moser, es reicht jetzt!

Frau Moser, es reicht jetzt!

Gigaherz.ch fordert eine sofortige Auswechslung der Arbeitsgruppe NIS beim Bundesamt für Gesundheit. Wir wollen nicht, dass Steuergelder zum Zweck eingesetzt werden, um Gehälter von Leuten zu bezahlen, die von nichts wissen wollen!

Hans-U.Jakob, 17.9.04

In Naila, einem 8500 Einwohner zählenden Städtchen in Franken (D), haben sich die örtlichen Aerzte zu einer Forschungsgemeinschaft zusammengefunden und „eigenmächtig“ eine Statistik zu ihren Mobilfunksendern erstellt.
Die Resultate:
Bis 400m Abstand zu Mobilfunksendern ist das Krebsrisiko um das 3-Fache gestiegen und
Krebspatienten sind hier durchschnittlich 8 Jahre jünger als anderswo.

Das Magazin „Saldo“ zur TV-Sendung „Kassensturz“ vom 15. Sept. nimmt diese Fakten als Aufhänger zu einem ganzseitigen Artikel mit dem Titel „Krebsgefahr unterschätzt“ und gelangte für eine Stellungnahme auch an die „Strahlenexpertin“ Mirjana Moser vom Bundesamt für Gesundheit. Ihr schnippischer Kommentar:
„Eine geografische Studie ist nicht sehr aussagekräftig. Ich bin gegenüber solchen Resultaten skeptisch, solange diese nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert worden sind.“

Was soll das jetzt Frau Moser? Da sterben Menschen an einem vorzeitigen Krebstod und Sie wollen zuwarten, bis sich eine wissenschaftliche Zeitschrift, welche möglicherweise sogar von der Mobilfunklobby gesponsert ist, des Themas annimmt?
Als Privatperson können Sie von uns aus eine solch traurige Ansicht haben, aber als Vertreterin und Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit sind Sie untragbar geworden.
Hier geht es um den Schutz von Menschenleben und Ihr Verhalten ist eine Unterlassung von Hilfeleistung. Wären Sie Aerztin, könnte man Sie deswegen zur Rechenschaft ziehen. Aber Sie haben ja die viel höhere Ausbildung einer Teilchenphysikerin und wissen deshalb sicher alles viel besser als das Aerztekollegium einer deutschen Kleinstadt.

Mit Ihren haarsträubenden Meinungsäusserungen fallen Sie, Frau Moser, in der Oeffentlichkeit nicht zum ersten Mal auf. Man denke nur an das Interview, welches Sie am 4.Juli dieses Jahres der Solothurner Zeitung gaben. Auf die Frage, ob Sie denn die neue ungarische Studie über die verminderte Spermienqualität bei intensiver Handynutzung nicht kennen würden, antworteten Sie:
„Das ist die erste Studie von der ich gehört habe. Meines Wissens ist zu diesem Thema noch nie etwas veröffentlicht oder bei einem wissenschaftlichen Kongress vorgestellt worden.“
Das behaupten Sie wider besseres Wissen, Frau Moser, oder weniger vornehm ausgedrückt, Sie lügen! Als Höhepunkt des wissenschaftlichen Kongresses von Salzburg im Juni 2000 sagte nämlich Frau Prof. Dr. HUAI CHIANG aus China: „Früher haben wir mit dieser Mikrowellenstrahlung Geburtenkontrolle (lies Sterilisation) gemacht Heute telefonieren wir damit.“
Und Ihr Bundesamt war dabei, Frau Moser! Nicht in China, aber in Salzburg!

In einem weiteren Interview mit der Sonntagszeitung vom 11.4.04 behaupten Sie sogar kühn: „Handys strahlen nur, wenn man telefoniert“!!
Was sogar eingefleische Handyfreaks zu hämischen Kommentaren über Ihr mangelndes Fachwissen veranlasste.

Im Gesundheitsmagazin Pulstipp vom 11.6.03 steht zu lesen:
Die Mobilfunk-Industrie hat Konsumenten und Wissenschaft mit der Technik regelrecht überrollt. „Wir hinken hinterher, und es fehlt an Geld für Studien“, räumt Mirjana Moser, Strahlenexpertin beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein.
Auch hier verbreiten Sie Unwahrheiten, Frau Moser!
Schon im August 1932 (!) stand in der Deutschen medizinischen Wochenschrift
ein Vortrag von Priv.-Doz. Dr. E. SCHLIEPHAKE, Jena-Giessen über biologische Wirkungen
elektromagnetischer Strahlung:
Der Gesamtorganismus wird schon im Strahlungsfeld von starken Kurzwellensendern durch die freie Hertzsche Welle deutlich beeinflusst. Das empfinden alle Personen, die längere Zeit hindurch an solchen Sendern ohne genügende Schutzmittel haben arbeiten müssen. Es treten Erscheinungen auf, wie wir sie bei Neurasthenikern zu sehen gewohnt sind: starke Mattigkeit am ‚Tag, dafür in der Nacht unruhiger Schlaf, zunächst ein eigenartig ziehendes Gefühl in der Stirn und Kopfhaut, dann Kopfschmerzen, die sich immer mehr steigern, bis zur Unerträglichkeit. Dazu Neigung zu depressiver Stimmung und Aufgeregtheit. Auch hierauf hat nach unseren Erfahrungen die Wellenlänge einen deutlichen Einfluss. Am unangenehmsten sind anscheinend die Wellen von etwa 4-5 m Länge.
Der heutige Mobilfunk weist indessen noch kürzere Wellenlängen von 0.32m auf, was Sie, als Teilchenphysikerin, eigentlich wissen müssten, Frau Moser!

Zudem hatten Sie direkt vor Ihrer Haustüre mit dem Kurzwellensender Schwarzenburg ein „wunderschönes“ Studienobjekt. (Ihr Amt liegt ja an der Schwarzenburgstrasse) und hier gab es ja bekanntlich in den bestrahlten Zonen 5mal mehr Schlaflose, 4mal mehr Depressive, 3mal mehr Krebskranke und 2 mal mehr Zuckerkranke als in den unbestrahlten Zonen. Und dies bei E-Feldstärken zwischen 0.4 und 4 Volt pro Meter. Und dass der „wunderbare“ Schweizer Grenzwert für Mobilfunksender bei 5V/m liegt wissen Sie als Teilchenphysikerin auch, Frau Moser!
Und inzwischen gibt es jede Menge weiterer Studien, die Sie eigentlich kennen müssten, deren Aufzählung den Rahmen dieses Artikels jedoch sprengen würde. Nur zur Ihrer Erinnerung noch 3 Stichworte aus der „Neuzeit“: LUND, ECOLOG, REFLEX, TNO
Aber eben, hier heisst es studieren statt ignorieren.

Schon im Sommer 2002 schrieb Gigaherz:
Mit ihrem Tandem, Frau Dr. Mirjana Moser, Teilchen-Physikerin und Herrn Meier, seines Zeichens Elektroingenieur HTL und Biologe, die an Vorträge geschickt werden und sich dort als komplette Nichtswisser outen, als wären die Realität und die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse an ihnen vorbei gerauscht, will das BAG dem Volk eintrichtern, dass es vom Mobilfunk nicht krank werden kann, nur weil dies angeblich noch nicht wissenschaftlich erwiesen ist.

Wen wundert es da noch, dass das BAG im selben Sommer 2002 eine Antiraucherkampagne, die sich per SMS an Jugendliche richtet, mitverantwortet, ja gefördert hat? Mit dem Slogan: „Greif lieber zum Handy statt zur Zigarette!“
Also Mobilfunkstrahlung gegen Tabakkonsum! Man glaubt’s ja nicht, aber es ist leider wahr!

Abschliessend kann man feststellen, dass sich seit da nicht viel geändert hat, weder bei Frau Moser, noch beim BAG.
Aber es reicht uns jetzt! Wir fordern eine sofortige Auswechslung der Arbeitsgruppe NIS beim Bundesamt für Gesundheit. Wir dulden nicht länger, dass Steuergelder zum Schutz der Mobilfunkbetreiber, anstatt zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt werden.

Uebrigens:
Einer Betroffenen sagte Frau Moser, am Telefon: „Sie bilden sich wahrscheinlich alles nur ein“. Als die Anfruferin dann auf die Kühe hinwies, die von der Strahlung ebenfalls krank werden, meinten Sie: „Sie vertragen doch sicher mehr als eine Kuh…“
Über diese wahrhaft „weise Antwort“ darf sich jeder seine Meinung bilden, sogar die Kuh.

Von Hans-U. Jakob

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