News

Flächendeckender Mobilfunk erzeugt flächendeckend Schlafstörungen.

Flächendeckender Mobilfunk erzeugt flächendeckend Schlafstörungen.

von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 22.6.2001

Die Mobilfunklobby erfindet je länger desto abstrusere Ausreden um dem Volk die von den zu tausenden auf den Hausdächern oder auf Stahlmasten thronenden Mobilfunk-Sendeantennen verursachten Schlafstörungen zu erklären. Eine bis dato noch nie gesehene, Desinformationskampagne läuft deswegen gut geschmiert durch den schweizerischen Blätterwald und über die TV-Bildschirme.

Ganz klar, dass alles andere als die elektromagnetische Verseuchung an der Misere schuld ist.

Gab vor Jahresfrist die Zeitschrift „Der Beobachter“ zum Besten, eine Anzahl von 50% Schlafgestörten im Volk sei heute normal, reduziert die Wirtschaftszeitung Cash diese Zahl in ihrer Ausgabe vom 15.Juni 2001 jetzt auf 25%.

Wie hoch die Anzahl Schlafgestörter aber ohne elektromagnetische Hochfrequenzbelastung wirklich ist, zeigt die 1995 von der UNI Bern über das Kurzwellenzentrum Schwarzenburg veröffentlichte Studie. In den bestrahlten Zonen von Schwarzenburg lag die Anzahl Schlafgestörter sehr wohl bei 55%. In den unbestrahlten Zonen dagegen lediglich bei 10%.
Alles klar? Oder etwa nicht? Etwa alles nur Zufall? Mitnichten, denn gleichlautende Zahlen liegen uns über die Sendeanlagen von Holzkirchen bei München vor.

Und wie hoch waren die elektromagnetischen Feldstärken in den bestrahlten Zonen von Schwarzenburg und Holzkirchen? Auch darüber haben wir exakte Zahlen und Messkurven. Diese lagen zwischen 0.4 und 4 V/m (Volt pro Meter) in Holzkirchen sogar etwas tiefer, nämlich zwischen 0.3 und 3V/m. Diese Zahlen werden sogar in den erläuternden Bestimmungen zur NIS-Verordnung des Bundesrates vollumfänglich bestätigt.
Aber aufgepasst, exakt diese Feldstärken haben wir auch rund um die mitten in die Häuser hineingestellten Mobilfunksender. In den unbestrahlten Zonen von Schwarzenburg betrug dagegen die die E-Feldstärke weniger als 0.03V//m.

Wenn die Schwarzenburger und Holzkirchner Sender auch ein wesentlich höheres Kaliber aufwiesen, standen diese doch weit ausserhalb bewohnter Gebiete (0.75 bis 1km) und strahlten leicht aufwärts und nicht leicht abwärts gerichtet wie die inmitten von Häusern stehenden heutigen Mobilfunksender. Ergo ergeben sich dort wo sich Menschen dauernd aufhalten, wiederum absolut vergleichbare Feldstärken.
Sprunghaft zugenommen haben diese Schlafprobleme ganz eindeutig und nicht mehr wegdiskutierbar, erst nach der Einführung des flächendeckenden Mobilfunks, ab 1996. Denn vorher lag die Anzahl Schlafgestörter wissenschaftlich exakt nachgewiesen bei 10%.

Interssant sind jetzt aber all die faulen bis oberfaulen Ausreden, die gebracht werden, um den Mobilfunk aus der Schusslinie zu nehmen.
Der Beobachter: Sogar die Farbe des Bettzeuges kann Ihren Schlaf massgebend beeinflussen.
Bemerkung dazu: Klar, denn Orange muss es sein und mit Sunrise gewaschen.
Cash: Der Jetlag (Zeitverschiebung bei Flugreisen) und Stress der Manager allgemein ist schuld.
Bemerkung dazu: Klar, 25% aller Schweizer/Innen sind Manager und wöchentlich mindestens 1 mal per Jet unterwegs.

Nicht ganz. Andere gut geölte Quellen widmen auch den Schichtarbeitern einige Zeilen und raten diesen, am Morgen bei der Heimkehr von der Arbeit eine Sonnenbrille zu tragen, damit sie nicht zuviel Licht erwischten und dann deswegen nicht schlafen können. Als ob Sonnenbrillen vor Mobilfunk-Bestrahlung im flächendeckend verseuchten Gebiet der Schweiz schützen würden.
Der Lichteinfluss auf die Schlafqualität ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.

Aber Mobilfunkstrahlung wird von unserem gesamten Nervensystem, von Kopf bis Fuss und nicht nur durch die Augen empfangen und an das Gehirn weitergeleitet, wo diese dann als starkes Licht interpretiert wird. Da nützten die stärksten Sonnenbrillen und die schwärzesten Vorhänge rein gar nichts, denn unser Nervensystem besteht aus äusserst guten elektrischen Leitern und stellt die beste Breitband-Empfangsantenne dar, die man sich nur denken kann.

Melatonin ist ein körpereigenes Glücks- und Schlafhormon. Deneben dient es auch der kürpereigenen Krebsbekämpfung. Melatonin wird bei Mensch und Tier nur bei völliger Dunkelheit in der Zirbeldrüse produziert. Wenn nun aber unser Zentralhirn infolge Hochfrequenzbestrahlung dauernd Taghelle meldet, wird die Melatoninproduktion vollständig eingestellt und Menschen und Tiere finden keine Ruhe mehr, werden agressiv, später depressiv, und 5-7 Jahre später krebskrank.

Ebendiese Melatoninproduktion wollte man 1993 in Schwarzenburg anhand von Kühen erforschen, weil die Senderbetreiber monierten, an der Schlaflosigkeit der dort ansässigen Menschen sei der übermässige Alkoholkonsum schuld. Als ob wir hier 55% Alkoholiker gehabt hätten. Eine wahre Beleidigung! Also nahmen die Forscher der Uni Bern Kühe für ihre Untersuchungen, die waren mit Bestimmtheit keine Säufer. Abgesehen von der Unmenge Wasser, die so ein Tier täglich benötigt.

Damit ja nichts herauskam, wurden die Forscher von den Senderbetreibern in den am schwächsten bestrahlten Stall, von insgesamt 10 möglichen, eingewiesen. Dies wurde bewerkstelligt, indem die Senderbetreiber die Senderichtungen in der Karte absichtlich falsch einzeichneten und dazu falsche Angaben zu den Sendezeiten machten.
Weil die Kühe 1993 trotzdem gut auf den 3 Tage lang abgeschalteten Sender reagierten und weil der Schwindel mit den falschen Senderichtungen und den falschen Sendezeiten ans Licht kam, wurde das Experiment 1998 rund 1 Woche vor der endgültigen Stilllegung des Senders und 1Woche danach, in einem diesmal gut bestrahlten Stall wiederholt. Dies nicht zuletzt unter dem Druck äusserst kritischer Publikationen der ortsansässigen Sendergegner.
Aber auch dieses Experiment wurde von den Senderbetreibern sabotiert. In der Woche vor der Endgültigen Abschaltung wurde die Sendeleistung um die Hälfte zurückgefahren und in der Woche nach der angeblich endgültigen Stilllegung, wurde nochmals 1 Nacht lang gesendet. (Messkurven dazu liegen in unseren Archiven)

Insider berichten nun, dass auch diesmal, trotz erneuter schwerer Mogelei, die Melatoninproduktion der Kühe sehr schön auf das Abschalten des Senders reagiert hat. Aber dem Studienleiter des 2.Versuches wurde unterdessen beim Bundesamt für Gesundheit in Bern eine hochbezahlte Stelle angeboten und seither hält er die Ergebnisse im Auftrag dieser Amtsstelle mit grösster Hartnäckigkeit unter Verschluss. Diese Ergebnisse passen halt nicht in unsere schöne, neue Mobilfunkwelt.

Eine weitere sehr interessante Feststellung der Schwarzenburger Untersuchungen war die Erkenntnis, dass die Empfindlichkeit auf elektromagnetisch bedingte Schlaflosigkeit sehr altersabhängig ist. So schlafen zum Beispiel 20-jährige bei E-Feldstärken von 3V/m noch relativ gut. 45-jährige dagegen haben schon bei 0.4V/m die grössten Probleme.
Klar, dass jetzt alle Schlafexperimente unter Mobilfunkbestrahlung, welche durch Mobilfunkbetreiber gesponsert sind, ausnahmslos mit 20-jährigen kräftigen jungen Männern durchgeführt werden.

Auf Rang 1 im Wettbewerb um die dümmsten Sprüche über elektromagnetisch verursachte Schlafstörungen steht bis heute immer noch das Bernische Kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit, KIGA. Dieses liess 1998 verkünden: „Schlafstörungen sind nicht als schädlich, sondern lediglich als lästig einzustufen.“ Und stur, wie Berner einmal sind, wird an dieser fundamentalen Erkenntnis bis heute festgehalten.
Dies trotzdem das Wirtschaftsmagazin Cash heute die daraus resultierenden Schäden für die Wirtschaft, infolge Arbeitsausfällen und Unfällen, weltweit auf 160 Milliarden Franken pro Jahr einschätzt.

Uebrigens:
Das menschliche Nervensystem reagiert auf niederfrequente Felder, wie sie durch elektrische Hausinstallationen und Haushaltapparate verursacht werden um Tausenderfaktoren weniger empfindlich als auf die Hochfrequenzfelder von Sendeanlagen.
Denn eine ideale Empfangsantenne muss eine Länge von ¼ der Wellenlänge einer Strahlung haben. Sollte der Mensch auf niederfrequente 50Hz-Strahlung mit gleicher Intensität wie auf hochfrequente Senderstrahlung reagieren, müsste der Mensch ein Länge von „nur“ etwa 1’500 Kilometern aufweisen.

Vergleiche mit niederfrequenten E-Feldstärken aus Haushaltapparaten , wie sie zur Zeit von den Mobilfunkbetreibern auf penetrante Weise immer wieder vorgebracht und zum Teil durch unsere Gerichte einfach wörtlich aus deren Prospekten abgeschrieben werden, sind deshalb als totaler Humbug zu werten.

Weiter Auskünfte zu Schlafstörungen durch Sendeanlagen erhalten sie bei:

E-Mail: prevotec@bluewin.ch

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet