News

Ferienreise durch ein verseuchtes Europa

Ferienreise durch ein verseuchtes Europa

Erlebnisbericht einer elektrosensiblen Frau mit viel technischem Sach- und Fachwissen

Gigaherz, 13.10.03

Letztes Jahr waren wir erstmals in diesem Ort in Spanien in den Ferien.Die Eltern einer elektrosensiblen Kollegin, die ständig dort wohnen, haben für uns ein Ferienhaus ohne nahe Mobilfunkantenne ausfindig gemacht. Tatsächlich ist dieses Haus noch in einem
Funkloch. Ich achte als elektrosensible Frau darauf, an einem neuen Ort beim ersten Mal nur eine Woche zu buchen, falls ein Elektrosmog-Elend zum Vorschein käme.

Letztes Jahr bekam ich auf der zweitätigen Fahrt auf der Autobahn wegen den vielen Mobilfunk-Antennen entlang den Fahrbahnen stechende Kopfschmerzen.
Im Ferienhaus hatte es in der oberen unbenutzten Wohnung ein DECT-Schnurlostelefon. Es gelang mir, ein Plätzchen bei meinem Bett mit einem Swiss Shield-Stoff abzuschirmen, so dass ich dort kein Kopfweh hatte. Dennoch ging das Schlafen eher mühsam und ich dachte an einen Zusammenhang mit einem DECT.

Auf Anfrage bei der Agentur steckten sie beim DECT den Telefonstecker statt den Stromstecker aus und das DECT strahlte weiterhin. Dies kam erst am letzten Ferientag aus, vorher dachte ich, sie hätten wohl die Wohnung nicht betreten können.
Dieses Jahr wurde uns ein ausgestecktes DECT zugesichert, jedoch konnten wir dieses Haus nur für eine Woche bekommen und mieteten ein anderes für die erste Ferienwoche.

Die Fahrt auf der Autobahn verbrachte ich dieses Mal unter einem Swiss Shield-Baldachin. Einige Antennen kamen während der Fahrt am Freitag und Samstag jedoch durch diesen hindurch. Ich fühlte ein Stechen im Kopf, jedoch nicht am Sonntag, vermutlich waren die Antennen dann geringer ausgelastet. Durch diese Massnahme kam ich jeweils ohne Kopfschmerzen am Reiseziel an.

Leider hatte es bei unserem ersten Ferienhaus in etwa 200 m eine Handy-Antenne mit drei Stäben (Rundstrahler). Auf dem Balkon konnte ich mich nicht aufhalten, im Wohnzimmer nicht zu lange. Die Schlafzimmer waren auf der Antennen abgewendeten Seite. Ich schirmte mit Swiss Shield-Vorhang auf der Antennenseite ab. Die meiste Zeit ging es mir hinter dem Vorhang gut, kein Kopfweh. Das Schlafen ging gut. Die Mobilfunkantenne hatte eine Stärke auf dem Balkon, dass ich beim Endotronic auf die mittlere Antennenposition wechseln musste. (E-Feld grösser als 0.25V/m, Schweizer Grenzwert=5V/m)
Die Mobilfunkantenne war die meiste Zeit nur schwach ausgelastet. Am Wochenende d.h. Freitagabend und Samstagabend bei stärkerer Auslastung bekam ich jedoch hinter der Abschirmung Kopfschmerzen. Es hätte mich interessiert, was man da mit
einem Spectrum-Analyser gesehen hätte. Mit dem Endotronic lassen sich ja keine Peak-Werte erfassen.

Nach einer Woche konnten wir dann in das uns bereits bekannte Haus im Funkloch wechseln. Kopfschmerzen waren nie mehr vorhanden. Jedoch ging das Schlafen nicht gerade gut. Wir stellten fest, dass in diesem Haus ein erhöhtes elektrisches Feld vorhanden war. Leider hatten wir keinen Zugang zum Sicherungskasten zum Wegbringen dieses Feldes.

Es bestätigt sich, dass ich auf verschiedene Frequenzen unterschiedlich reagiere: Magnetfelder, elektrische Felder, Transienten, Viehhüter mit Schlaflosigkeit. Handy-Antennen, DECT, Schiffsradare mit Kopfschmerzen.

Von der Agentur liess ich mir Orts-Angaben geben für 10 Häuser. Wir stellten fest, dass in dieser kleinen spanischen Urbanisation mindestens zwei Mobifunkantennen mitten im Wohngebiet bei den Ferienhäusern aufgestellt waren. Ausserdem mehrere Antennen und Fernsehsender auf einem weiter entfernten Hügel. Dadurch werden 6 Häuser für mich gleich unbewohnbar. Bei einem weiteren Haus war ein DECT hörbar, bei einem anderen ein defektes analoges, vermutlich illegales Schnurlostelefon auf Dauersendung mit grosser Reichweite. Zwei Häuser sollten von der Hochfrequenz her einigermassen möglich sein.

Bezüglich Magnetfelder, die in der Schweiz oft ein Problem sind, scheint es hier noch etwas besser. Es sind Freileitungen mit Kabeln vorhanden und nicht wie in der Schweiz verlochte Leitungen, die auf Wasserleitungen geerdet werden und vagabundierende Ströme verursachen können.

Im Hotel hatte ich Schlafprobleme. Wir stellten fest, dass ich sehr wahrscheinlich die Leuchtschrift oberhalb unseres Zimmers schlecht vertrug.
Leuchtschriften funktionieren mit Hochspannung, verursachen hohe elektrische Felder und durch die Struktur auch hohe magnetische Felder, ebenfalls Transienten, weil es Entladungslampen sind, die immer ein- und ausschalten.

Es würde mich interessieren, ob andere Betroffene ähnliche Erfahrungen mit Swiss Shield gemacht haben, dass er bei stärker ausgelasteten Antennen mit vielen Handy-Benutzern „durchlässt“? Ebenfalls würde mich interessieren, ob andere Betroffene die
Niederfrequenz und die Hochfrequenz ebenfalls mit verschiedenen Symptomen spüren.

Antworten bitte an: forum.gigaherz.ch

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet