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Feriengrüsse in die Heimat – Hirntumor folgt

Feriengrüsse in die Heimat – mit Bild via Handy – Hirntumor folgt

Ein Kommentar zum Beitrag im „Brückenbauer“ Nr. 24, 10. Juni 03

Evi Gaigg, 15.6.03

In einem dreiseitigen, grosszügig illustrierten Beitrag mit einem handytelefonierenden Kind und seiner Grossmutter, ebenfalls mit dem Handy am Ohr, macht das Publikationsorgan der Migros, „Brückenbauer“ Nr. 24 seinen Lesern das Versenden von Feriengrüssen mit Bild, via Handy schmackhaft. Die täglichen und immer lauter werdenden Meldungen über die gesundheitsschädigende Wirkung von Antennen- und Handystrahlung (und übrigens auch jener von DECT-Telefonen) scheinen an der Migros und an der Redaktion „Brückenbauer“ spurlos vorbei gegangen zu sein, oder noch schlimmer: Sie kennen die Wirkungen, wollen aber auf das lukrative Geschäft nicht verzichten.

Davon, dass überall geraten wird, Kinder wegen der gesundheitsschädigenden elektromagnetischen Strahlung, die ins Kinderhirn noch schneller eindringt, überhaupt nicht mit dem Handy telefonieren zu lassen, wissen die Verantwortlichen für diesen Beitrag offensichtlich nichts oder wollen gar nichts wissen.

Selbstverständlich darf die Erwähnung der drei Betreibergesellschaften Swisscom, Sunrise und Orange, die genaue Anleitungen für den Versand solch „schicker“ Feriengrüsse geben, in dem Beitrag nicht fehlen. Auch der naivsten Seele geht auf, dass hier die eine Hand die andere wäscht.

Die Migros hat schon vor längerer Zeit den Verkauf von Schmuck aus dem Angebot gekippt und statt dessen den Handyverkauf lanciert, um ja kein lukratives Geschäft zu verpassen.

Der Gründer der Migros, Gottlieb Duttweiler würde sich im Grab umdrehen, wüsste er, wie diejenigen, die sein Werk hätten fortsetzen sollen, mit der Gesundheit der Konsumenten umgehen.

In welcher Welt leben wir eigentlich, wo das Volk animiert wird, zum Spass und nicht aus Notwendigkeit, jedoch zum Schaden anderer, Feriengrüsse mit Bild via Handy zu versenden?

Eine Konsumentenzeitung und ein Unternehmen, das so viel für „Bio“ Reklame macht, sollte sich für seine Doppelzüngigkeit schämen. Hoffentlich geht vielen Migroskunden ein Licht auf und sie lassen sich nicht für diese blödsinnige und leider gefährliche Spielerei gewinnen.

Von Hans-U. Jakob

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