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Erneuter Schwindel im Anzug

Erneuter Schwindel im Anzug

Baymess ein Messprogramm der Regierung in Bayern

Mit 8 stationär aufgestellten Messsonden und dauernder Online-Uebertragung ins Internet soll die Bevölkerung in Bayern beruhigt werden, indem dieser vorgeschwindelt wird, Radio- resp. Fernsehsender würden sie weit mehr belasten als Mobilfunksender.

Hans-U. Jakob, 17.8.03

Aehnliches ist auch in der Schweiz vorgesehen. Wahrscheinlich unter dem Namen Schweimess.

Dabei ist von eminenter Bedeutung wo diese Sonden aufgestellt werden. Radio und Fernsehsender befinden sich in den meisten Fällen weit oben auf unbewohnten Hügeln oder Bergen. Oder in den Grosstädten auf 200m hohen Türmen, so dass die Strahlenkeulen erst in 5-10km Bodenberührung bekommen. Bei Bodenberührung ist dann die Radio- oder TV-Strahlung infolge der Distanz schon so weit abgeklungen, dass sie weniger als 5% der Belastung durch Mobilfunksender ausmacht, die inmitten bewohnter Quartieren stehen, und deren Strahlenkeulen nach spätestens 250m am Boden sind. Es geht also nicht an, Messsonden in gleicher Distanz zu Radio und TV- Sendern aufzustellen wie zu Mobilfunksendern. Da wohnt ja niemand. Und auf solchen Höhen über Grund schon gar nicht. Sonden gehören dort hin, wo die Strahlung wirkt und nicht dort hin wo diese abgegeben wird.

Hochfrequenzfelder oder Strahlenkeulen sind sehr inhomogene Gebilde, welche bereits alle 30cm ihren Wert stark wechseln können. Stationäre Sonden sind deshalb nicht gefragt. Auch wenn man diese sehr gut plaziert, kann das nach 2-3 Stunden schon wieder ganz anders aussehen. Bewegtes Laub an Bäumen oder anders parkierte Autos können die Werte stark ändern lassen.
Es muss daher die sogenannte Schwenkmethode angewendet werden, bei welcher man das Maximum mit der Messantenne in der Hand suchen geht und mit der Peak-Hold-Funktion festhält.

Gigaherz hat bereits viele Daten gesammelt und wird einige Ergebnisse in grossen Bildern präsentieren, damit kritische Fachleute gleich nachrechnen können. Auch Laien sehen den gewaltigen Unteschied auf den ersten Blick

Gemessen wurde bei diesem Versuch im letzten Dorf vor dem Radio- und TV- Umsetzer San Chrischona, welcher die Grossstadt Basel mit Radio- und TV-Programmen bedient.

Das Dorf heisst Bettingen und ist in der Luftlinie gemessen, 1.2km vom Radio- und TV-Sendemast entfernt. Dieser liegt auf einem Hügel. Der Mastfuss ist bereits 150m höher gelegen als das Dorf. Die Antennen für Radio und TV befinden sich am Mast noch etwa 100m weit oben, so dass die Höhendifferenz zum Messort gut 250m beträgt. Die Strahlenkeulen von Radio und TV überqueren den Messort in etwa 150 bis 200m Höhe. Entsprechend schwach, sind denn auch die gemessenen Radio- und TV-Signale am Boden unten.

Eine schwache Mobilfunk-Basisstation mit Sendeleistungen von 300Watt ERP pro Sektor im 1800-MHz-Band und mit einem Rundstrahler 900MHz von 200Watt ERP, befindet sich 100m vom Messort entfernt, exakt auf Antennenhöhe und exakt in der Senderichtung des Sektorstrahlers.

Die Resultate können in den folgenden Grafiken nicht direkt abgelesen werden, da die verschiedenen Frequenzen andere Antennenfaktoren (Messantenne) und andere Kabelwiderstände (Kabel zwischen Antenne und Messgerät haben.

Grobvergleiche
Die abgebildete Skala ist in der Höhe nicht linear, sondern logarithmisch. Das heisst der Wert jedes Karrees ist in der Senkrechten erneut mit dem Wert 10 zu multiplizieren. Für direkte Grobvergleiche gilt:
ein Wert von -20dB ist 100mal höher als ein Wert von -40dB. (10×10)
Oder ein Wert von -10dB ist 1000 mal höher als ein Wert von -40dB (10x10x10)
Auf der Waagrechten Achse befindet sich die gemessene Frequenz (Art der Sender)

Verwendet wurde der Spektrum-Analysator FSH-3 von Rhode und Schwarz mit kalibrierten (geeichten) Messantennen von Schwarzbeck.

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Bild 1: 4 UKW-Sender, 1.2km entfernt 250m höher gelegen. Gesamtbelastung am Messort durch UKW = 0.095V/m (Volt pro Meter)

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Bild 2: 8 VHF-Sender (Fernsehen) 1.2km entfernt 250m höher gelegen. Gesamtbelastung am Messort durch VHF = 0.043V/m (Volt pro Meter)

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Bild 3: UHF-Sender (Fernsehen) 1.2km entfernt 250m höher gelegen. Gesamtbelastung am Messort durch UHF = 0.036V/m (Volt pro Meter)

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Bild 4: Mobilfunksender 900MHz, 200Watt ERP, 100m entfernt auf gleicher Höhe. Belastung am Messort 0.9V/m (Volt pro Meter)

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Bild 5: Mobilfunksender 1800MHz, 300Watt ERP, 100m entfernt auf gleicher Höhe. Belastung am Messort 1.5V/m (Volt pro Meter)

Die Gesamtbelastungt am Messort durch Mobilfunk betrug während der Messung 1.79V/m. Bei Voll-Auslastung der Sender kann die Belastung durch Mobilfunk bis auf 3.55V/m ansteigem. Die Anteile Nicht-Mobilfunk liegen also immer unter 5%.
Das ist auch andernorts so. Eher mit noch krasseren Unterschieden. Der Anteil Nicht-Mobilfunk kann bis auf 0.5% zurückgehen.
Um allen staatlich beauftragten, subventionierten Schwindlern die Suppe zu versalzen, werden wir weitere Beispiele publizieren.

Von Hans-U. Jakob

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