News

Die Schizophrenie der Mobilfunkbetreiber: Ein NZZ-Interview.

Die Schitzophrenie der Mobilfunkbetreiber: ein NZZ-Interview mit Behörden, Betreibern, Gruppe H.-U. Jakob.

Von Markus Lauener, Vorstandsmitglied der Gruppe Hans-U.Jakob.

Am 9. Mai hatte ich Gelegenheit, in den Räumen der NZZ an einem Streitgespräch über nicht ionisierende Strahlung teilzunehmen. Die NZZ hat darüber am 29. Mai in der Sonderbeilage berichtet.

Ein Thema (unter anderem) war der grosse Widerstand der Bevölkerung, der jeder Ausschreibung von Antennenprojekten entgegengebracht wird.

Da dieser Widerstand der Bevölkerung eng mit der Unglaubwürdigkeit der Mobilfunkbetreiber verknüpft ist, sprach ich die beiden anwesenden CEO’s der Orange (A. Wetter) und Swisscom Mobile (C. Schloter) darauf an, aktiv etwas für ihre Branche und ihre Glaubwürdigkeit zu tun! Ich forderte also die beiden CEO’s auf, sich und ihre Familien während eines Jahres Tag und Nacht mit 3 mal 6 Volt bestrahlen zu lassen (was den weltweit tiefsten Grenzwerten entsprechen soll!): So erst wären sie glaubwürdig und könnten mit ihrer vorbildhaften Aktion:


Unzählige von hängigen Gerichtsverfahren mit einem Schlag vom Tisch wischen.

Sich Unsummen an Umtriebskosten und Anwaltshonoraren ersparen.

Die endlosen Diskussionen um die Schädlichkeit bzw. Nichtschädlichkeit der Antennen beenden.

Endlich ihre UMTS-Anlagen ungehindert bauen und hätten bei erfolgreichem Abschluss des Experiments mit erwiesener Unschädlichkeit ausserdem eine super Gratiswerbung, denn sie geben mehr als hundert Millionen jährlich für Werbung aus.


Trotz mehrmaliger Aufforderung blieben die Herren allesamt die Anwort schuldig und lenkten wortreich und gewunden vom Thema ab.

Fazit: Sie haben Angst vor den Auswirkungen ihrer eigenen Anlagen, auch wenn sie grossspurig und lautstark und mit viel Blabla das Gegenteil erzählen. Zu einem solchen Versuch stellte sich also niemand zur Verfügung.

Nun, auch unsere Bundesräte haben sich auf eine diesbezügliche Aufforderung durch die Gruppe HU. Jakob in vornehmes Schweigen gehüllt, respektive die Nichtbeantwortung unserer klar und einfach gestellten Frage liess den Verdacht hochkommen, dass der Bundesrat der deutschen Sprache offenbar nicht ganz mächtig ist und unangenehmen Problemen tunlichst ausweicht, indem er die Ohren konsequent auf Durchzug stellt.

www.nzz.ch/2001/05/29/qo/

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet