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Das Gehirn schützen

Das Gehirn schützen….

Aus Svenska Dagbladet 15.9.99

Autor: Ulrika Bjorkstén

Übersetzung: Adam Huuva (E), L. Gaigg (D)

Die Blut ??? Gehirn – Schranke ist eine Zellschicht zwischen dem Blut, das in den Blutgefässen des Gehirns und der eigentlichen Hirnhaut zirkuliert. Der Sauerstoff und die Ernährung finden innen statt durch die Schranke, während das Kohlendioxyd und die Abfallprodukte durch sie hindurch transportiert werden. Die Schranke hindert einige Medikamente und einige Giftsubstanzen, ins Gehirn einzudringen und es zu verletzen.

Telefone lassen das Gehirn Gifte absorbieren

Eine neue schwedische Forschung zeigt, dass die Strahlung von Mobiltelefonen es für Gift einfacher machen könnte, ins Gehirn einzudringen. Die Entdeckungen könnten die Beschwerden erklären, an denen amerikanische Soldaten , welche an der Hightech-Kriegsführung teilgenommen haben, leiden.

Bild von verstümmeltem Labor-Ratten-Gehirn (Abbildung fehlt)

Dieses Rattengehirn war Mikrowellenfeldern augesetzt ähnlich jenen, wie sie von einem Mobiltelefonhörer ausgehen. Die dunklen Flecken sind Eiweiss, welches durch die Blut-Hirn-Schranke, die durch die Strahlung geöffnet worden war, ins Gehirn gelangt ist.

Die Mikrowellenstrahlung von Mobiltelefonen kann die Sicherheitsbarriere öffnen, von welcher man annimmt, dass sie das Gehirn vor eindringenden giftigen Substanzen schützt, die das Blut enthält. Ein Forschungsteam der Lund-Universität hat herausgefunden, dass das Protein-Eiweiss durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn der Ratten hindurchsickert, welche Mikrowellen ausgesetzt waren, ähnlich solchen, wie sie von Mobiltelefonen ausgehen. Eiweiss ist natürlicherweise im Blut enthalten, aber es kann das Gehirn schädigen.

Wir sehen hier extrem kleine Mengen von Protein und wir wissen nicht, wie gefährlich sie sind, sagt Leif Salford, ein Neurochirurg des Lund-Hospitals.

Aber andere Experimente, bei denen Eiweiss absichtlich (bewusst) in Rattengehirne gespritzt wurde, haben gezeigt, dass sehr kleine Mengen die Gehirnzellen schädigen können. Mengen, nicht viel grösser als solche, die wir gefunden haben, können Nervenzellen vernichten.

Es ist noch unmöglich zu sagen, ob diese Undichtigkeit, die das Lund-Forschungsteam bei Ratten gefunden hat, aussagt, dass die Mobiltelefonie das menschliche Gehirn verletzt.

Leif Salford, der Neuropathologe Arne Brun und der Strahlenphysiker Bertil Perssion möchten, dass die Resultate ernst genommen werden. Die Blut-Gehirn-Schranke von Menschen und Ratten sind in ihrer Funktion ähnlich.

Ausserdem, wenn Eiweiss ins Gehirn gelangen kann, gibt es einen Grund zu glauben, dass andere, kleinere oder gleich grosse Moleküle es auch können. Proteine, die man im Blut findet, können, wenn sie ins Gehirn gelangen, Auto-Immunkrankheiten, wie multiple Sklerose verursachen. Zerstörte Nervenzellenn können auch Demenz, vorzeitiges Altern und Parkinson hervorrufen. Ebenfalls können entzündete Gehirnzellen indirekt mit Alzheimer-Leiden verbunden sein.

Medikamentengaben, die unter normalen Umständen nicht die Blut-Gehirn-Schranke durchdringen können, könnten es aber und könnten eine Zerstörung verursachen.

Die ungeklärten Symptome von amerikanischen Soldaten vom Kuwait-Krieg stehen im Verdacht, dass ein Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme gegen Nervengas besteht. Die Mikrowellen, von denen die Soldaten im Hightech-Krieg umgeben waren, könnten die Blut-Hirn-Schranke geöffnet haben und die Medikamente sind ins Gehirn eingedrungen. Diese Möglichkeit wird nun von der US Air Force in Zusammenarbeit mit den Lund-Forschern untersucht.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass sogar niedrige Mikrowellen-Effekte das Gehirn zu beeinflussen scheinen. WHO´s Grenzwerte für Mobiltelefone ist 2 Watt Absorptionseffekt pro Kilogramm Körpergewebe.

Ergänzend zu Salford und seinen Kollegen wird sogar bei 0,0001-0.001 Watt eine bemerkenswerte Menge von Eiweiss in den Gehirnen von 50% der Ratten untersucht. (festgestellt)

Die Strahlung von Mobiltelefon-Antennen würden demnach genügen, das Gehirn zu beeinflussen (beeinträchtigen). Ein Mensch in der Nachbarschaft von jemandem, der ein Mobiltelefon benutzt, kann durch die Strahlung des Telefons beinträchtigt werden. Die sehr niedrigen Effekte sind auch diejenigen, die das Gehirn am meisten beeinträchtigen.

Bei einigen Zehnteln Watt wurden nur ein Drittel der Ratten beeinträchtigt und bei einigen Watt sogar noch weniger. Das heisst, dass das Problem z.B. durch Abschirmung oder Ohrhörer nicht leicht gelöst werden kann.

In biologischen Systemen gibt es oft „Fenster“, wo der Organismus empfindlicher ist. Ein schwächerer Puls (eine schwächere Pulsierung) ahmt die Körpersignale nach und wird darum wiedererkannt.

Die WHO Grenzwerte betreffen nur die Gewebe-Erwärmung. Die elektrischen Signale des Körpers werden auf völlig andere Weise beeinflusst, sagt Leif Salford. Das Lund-Forschungsteam hat beide Mikrowellenstrahlungen untersucht, sowohl 900 MHz als auch 1800 MHz, die in verschiedenen Mobiltelefonen benutzt werden. Beide Frequenzen zeigen die gleichen Resultate, aber tiefere Frequenzen dringen tiefer ins Gehirn ein.

Es scheint nichts auszumachen, wie lange man mit einem Mobiltelefon telefoniert. Die Blut-Hirn-Schranke wird so oder so sofort geöffnet. Die Eiweisse bleiben einige Tage lang in den Rattengehirnen, nachdem sie Mikrowellen ausgesetzt waren. Studien, um die Langzeit-Effekte zu untersuchen sind geplant.

Von Hans-U. Jakob

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