News

Berner Wahlen 06

Grossrats- und Regierungsratswahlen vom 9.April im Kanton Bern

Wir haben die Parteisekretariate der an diesen Wahlen beteiligten Parteien mit nachstehendem Brief gebeten, uns die Haltung ihrer Partei und ihrer Kandidaten gegenüber der Elektrosmogproblematik mitzuteilen.

Von Elisabeth Buchs, 28.3.06

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die dauernde Zunahme des Elektrosmogs durch immer mehr Mobilfunkantennen
(GSM, UMTS, HSPDA, WiMAX usw). führt bei immer mehr Menschen zu
gesundheitlichen Problemen.
Nach Dr.med. Gerd Oberfeld von der Landessanitätsdirektion Salzburg,
sind bereits 19% der Bevölkerung davon betroffen. Zum Teil schwer.

Als grösste schweizerische Organisation für Elektrosmog-Betroffene
setzen wir uns für die Anliegen dieser Menschen ein und möchten Sie
deshalb anfragen, ob Sie uns die Namen derjenigen Kandidaten/innen
nennen können, die sich gegen eine weitere Zunahme von
Elektrosmog (Mobilfunkantennen) einsetzen.

Diese Namen würden dann auf unserer Homepage www.gigaherz.ch mit bis zu
2500 täglichen Zugriffen publiziert, was die Wahlchancen dieser
Kandidaten beträchtlich erhöhen könnte.

Mit bestem Dank im voraus für Ihre Antwort und beste Grüsse

Elisabeth Buchs
Mitglied des Vorstandes von Gigaherz.ch
der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener

Wir haben folgende Antworten erhalten:

Sozialdemokratische Partei des Kantons Bern

Sehr geehrte Frau Buchs
Die SP setzt sich als Gesamtpartei gegen die Zunahme von Elektrosmog ein, dies wurde durch verschiedene Einsprachen von SP-Sektionen in den Städten aber auch auf dem Land immer wieder bewiesen. Somit wären alle unseren KandidatInnen (ca. 250) zu erwähnen – sicher ein Ding der Unmöglichkeit.

Begrüssen würde ich, wenn sie allgemein darauf auf ihrer Homepage hinweisen würden, im Sinne von: „Gegen Elektrosmog SP wählen“ oder so…
Freundliche Grüsse

Angelika Neuhaus, Parteisekretärin SP Kanton Bern

********************

Grünes Bündnis gb.

Sehr geehrte Frau Buchs

das Grüne Bündnis setzt sich immer wieder gegen neue Mobilifunkantennen ein. Momentan kläre ich noch ab, welche Kandidierenden sich bereits in diesem Bereich engagiert haben. Sicher kann ich Ihnen auf jeden Fall folgende Kandidatin nennen:

Ursula Lüthy, Grüne Bern Mittelland

Ggerne melde ich Ihnen noch einen zweiten Kandidierenden, der sich bereits gegen Mobilifunkantennen eingesetz hat.

Andreas Matter. Herr Matter kandidiert wie Frau Lüthy ebenfalls auf der Liste Grüne Bern Mittelland.

Mit freundlichem Gruss und Dank für Ihr Engagement

Monika Hächler, Politische Sekretärin Grünes Bündnis

Nachtrag vom 31.3.06

Gerne melde ich Ihnen noch einen weitern Grünen Grossratskandidaten, der sich bereits gegen Mobilfunkantennen eingesetzt hat:

Urs Maibach, Grüne Bern Mittelland hat sich als überzeugter „Nichthandybesitzer“ und als Mitglied des Grünen Bündnis Köniz ebenfalls bereits mit Einsprachen gegen neue Mobilfunkantennen engagiert.

Mit freundlichen Grüssen, Monika Hächler, Grünes Bündnis

*****************

Schweizer Demokraten SD

Sehr geehrte Frau Buchs

in weiten Teilen sind wir Ihrer Ansicht und behandeln dieses Thema immer
wieder an unseren Sitzungen.
Wir betrachten aber nicht einzig die menschlichen Schäden, welche diese
Elektrowellen verursachen, sondern zusätzlich auch die Tier- und Pflanzenwelt.

Ich kann Ihnen versichern, dass alle Kandidaten, alle Schweizer Demokraten
mit Sorge die Entwicklung der Mobilität und Erreichbarkeit beobachten. Wo
immer möglich, werden wir mithelfen, diesen künstlichen Wald mit
demokratischen Mitteln zu verhindern.

Für Ihre Wahlunterstützung sind wir Ihnen
äusserst dankbar und verbleiben mit
vorzüglicher Hochachtung.

sig. Roland Schöni SD-Zentralsekretär und Berner SD-Kantonalpräsident

***********************

Evangelische Volkspartei (EVP)

Sehr geehrte Frau Buchs

Leider weiss ich das nicht. Wir müssten das über eine Umfrage herausfinden. Dafür ist es aber leider jetzt zu spät.

Ich möchte in diesem Zusammenhang aber zu bedenken geben, dass im Bereich Elektrosmog das meiste auf Bundesebene festgelegt und entschieden wird. Es macht daher wenig Sinn, (zukünftige) Kantonspolitiker zu diesem Thema zu befragen.

Mit freundlichen Grüssen

Barbara Streit-Stettler,
Geschäftsführerin Evangelische Volkspartei (EVP) Kanton Bern

******************

Partei der Arbeit (PDA)

Liebe Frau Buchs

besten Dank für ihre Anfrage. Ich werde sie unseren Sektionen weiterleiten.
Wenn sie den gleichen Text auf französisch hätten, wäre das für unsere
Mitglieder sehr nützlich.

Freundliche Grüsse,
Benjamin Altwegg

*********************

Fazit: Sozialdemokraten, Grünes Bündnis und Schweizer Demokraten unterstützen unser Anliegen. Die EVP verhält sich eher ausweichend, ebenso die PDA.

(Bis jetzt) nicht geantwortet haben die zwei Wirtschaftsparteien FDP und SVP.
CVP, EDU und die Grüne Freie Liste ebenfalls nicht.

************************

Beonders empfehlen, obschon die SVP-Kantonalpartei nicht geantwortet hat, möchten wir:

Ulrich Stähli, dipl. Landwirt, Gasel, Präsident Kulturland-Schutzverein (neu)

welcher sich bereits vehement und mit viel Herzblut für die Anwohner der geplanten Hochspannungsleitung Wattenwil-Gasel-Mühleberg eingesetzt hat und dies garantiert auch weiterhin tun wird.

Und Christian Brönnimann, Landwirt, Zimmerwald (bisher)
welcher auf seinem Wahlprospekt verspricht, sich für eine Machbarkeitsstudie einer Erdverlegung der geplanten Hochspannungsleitung einzusetzen. Immerhin ein Anfang!

********************

Der Amtsvorsteher der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern
Werner Luginbühl (SVP) dagegen, scheint vergessen zu haben, dass im Kanton Bern am 9 April Regierungsrats- und Grossratswahlen sind und dass die Zeit der gnädigen Herrn zu Bern längstens Geschichte ist. Ansonsten er wohl nicht einen Drohbrief an die 25 Berner Gemeinden verschickt hätte, die keine Mobilfunkantennen mehr bewilligen, weil sie ihre in der Kantonsverfassung verankerte Pflicht, die Gesundheit ihrer Bürger/Innen nach bestem Wissen und Gewissen zu schützen (so wahr ihnen Gott helfe), ernst nehmen.
Gigaherz empfiehlt den Berner Wählerinnen und Wählern, Herr Luginbühl am 9.April nicht mehr zu wählen.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet