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Aktuelles aus Schwarzenburg, Teil 2

Aktuelles aus Schwarzenburg, Teil 2

Diese Seite wurde speziell für die Information der Bewohner von Schwarzenburg BE eröffnet und wird laufend über die aktuelle und geplante elektromagnetische Verstrahlung des Dorfes und seiner Umgebung (Gemeinde Wahlern) berichten.

Teil 1 finden Sie unter Aktuelles aus Schwarzenburg, Teil 1 (unter Aufrufe und Aktionen)

Aktuelle Lage am 14.6.03

Das gibt’s doch nicht! Gemeinderat von Wahlern akzeptiert die beiden Projekte nicht!

Die grosse Ueberraschung am Orientierungsabend vom 11.6.03 in der Pöschenhalle.

Ein Bericht aus der Sicht von Hans-U.Jakob

Nachdem dieser Orientierungsabend vom Gemeinderat sehr kurzfristig (und sehr geheim) angesagt wurde, konnte man nichts Gutes ahnen.
Umso grösser dann die Ueberraschung, als den Einsprechern bereits im Vorfeld der Veranstaltung exakt dieselbe Redezeit eingeräumt wurde, wie den 3 Mobilfunkbetreibern. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, jedoch ein Novum im Kanton Bern mit seinem Ancien Regime.

Die für den Vorabend (10.6.03) bereits geplante Gegenveranstaltung der Antennenkritiker konnte noch gerade rechtzeitig abgeblasen werden.
Die beiden grossen Einsprechergruppen Schwarzenburg Ost und Schwarzenburg West (760 Einsprachen) teilten sich die Redezeit mit mir, dem Präsidenten der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener.

Ein Durchbruch, nach 15 Jahren Senderkrieg erstmals von den Behörden der eigenen Gemeinde angehört zu werden.

Im Sommer 1996 erklärte der damalige Gemeindepräsident Peter Kreuter nämlich seinen Amtskollegen in der Region Schwarzwasser in einer eiligst einberufenen Sitzung: „Ich schlage vor, dass wir seine (Jakobs) Briefe nicht beantworten.“ Es ging damals um die Entdeckung, dass die umliegenden, höher gelegenen Gemeinden vom damaligen Kurzwellensender Schwarzenburg wesentlich härter angestrahlt wurden, als die direkt anliegenden Weiler der Standortgemeinde. (Quelle: Der Bund vom 30.8.96)

Noch bunter trieb es dazumal der Gemeindepräsident der am schlimmsten betroffenen Nachbargemeinde Rüeggisberg, Godi Bucher. Er schrieb wörtlich: „Unsere Gemeinde hat es glücklicherweise nicht nötig , sich von einem auswärtigen Extremisten belehren zu lassen!“
(Quelle: Offizieller Antwortbrief der Gemeinde Rüeggisberg, August 96)
Das ist dann allerdings seiner politischen Karriere nicht so gut bekommen. Die betroffenen, bestrahlten Bürger/Innen begannen postwendend ein Absetzungsverfahren gegen ihn zu planen. Potz Blitz, hat da Godi sein Fähnchen schnell gewendet und in den neuen Wind gehängt!

Das ist Schnee von gestern. Die heute amtierenden Gemeinderäte sind erfreulicherweise nicht mehr bereit, die Dummheiten ihrer Amtsvorgänger zu wiederholen.
Was ich da in der Pöschenhalle erleben durfte, entschädigt mich eigentlich für Vieles, was früher vorgefallen ist. Gleich beim Eintreffen in der Halle wurde ich von bereits Anwesenden mit den Worten begrüsst, „Jetzt wo wir Sie sehen, ist der Abend gerettet, Gott sei Dank, dass Sie da sind!“ Oder, „Wir hoffen sehr, dass Sie da in Ihrem schweren Koffer jede Menge gute Argumente mitschleppen.“

Angetreten waren die Mobilfunkbetreiber lediglich mit ihrer 3. Garnitur an Referenten. Ob sich die 1.und 2.Garnitur zu gut war, sich in Schwarzenburg verheizen zu lassen oder ob sie einfach andere Termine hatte?
Sei dem wie es wolle: Die Referenten der Einsprecher wurden anfänglich von den Mobilfunkbetreibern wie üblich mitleidig belächelt. Das ging dann rasch in grosses Staunen über, als Thomas Laager (Vertreter der Einsprecher) seine Schadensbilanz vorlegte, welche die extreme Hochrüstung der Mobilfunksender verursacht.

Die Schäden für die Standortgeber Landi und KABA-Gilgen AG belaufen sich nämlich laut Th. Laager für die nächsten 10 Jahre auf Fr. 3’337’000 Franken. Dies infolge Minderwert von Liegenschaften, welcher laut geltendem Recht (Art 684 und 679 ZGB) von den Grundeigentümern auszugleichen ist, auf dessen Boden die Sender stehen. Und für die Gemeinde könnte sich der Steuerausfall für entgangene Liegenschaftssteuern in den nächsten 10 Jahren auf Fr 2’750’000 belaufen.

Der Vertreter des BECO früher KIGA (Kantonales Amt für Industrie Gewerbe und Arbeit Herr Peter Matti erläuterte seine altbekannten Ansichten darüber, dass die Schweiz die besten Grenzwerte der Welt habe und dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Schädlichkeit von elektromagnetischen Feldern im Mobilfunkbereich gebe.
Er musste sich postwendend von meinen vorgebrachten Beweisen darüber belehren lassen, dass die Schweiz nicht die besten, sondern die schlechtesten Grenzwerte überhaupt hat, die 10% Vorsorge-Grenzwerte des Bundesrates als Schwindel zu betrachten sind und dass jede Menge wissenschaftliches Material vorliegt, das genügt, um die ganze Mobilfunkübung abzubrechen. Nicht zuletzt auch dank der Beweismittel aus dem 1998 aus gesundheitlichen Gründen abgebrochenen Kurzwellensenders Schwarzenburg von Schweizer Radio International.

Von einem erbosten Zuhörer aufgefordert, endlich zu Jakobs Vorwürfen Stellung zu beziehen, meinte der sichtlich konsternierte Matti, er sage hier nur das, was ihm der Bundesrat beauftragt habe, zu sagen. Sobald er vom Bundesrat einen andern Text erhalte, werde er eben etwas anderes vortragen. Zudem komme es beim Wortlaut von wissenschaftlichen Studien immer darauf an, wer diese bezahlt habe, fuhr Matti unter nicht gerade leisem Gelächter der Zuhörer fort.

Zu Recht wurde ich vom Moderator 2 mal an die abgelaufene Redezeit erinnert und aufgefordert, meine Ausführungen zu beenden. Das wurde vom Publikum indessen mit Protest quittiert und ich konnte alle meine Ausführungen zu Ende bringen. Ebenfalls ein Novum an bernischen Veranstaltungen war, dass die Fragen der Zuhörer nicht nur von den Mobilfunkbetreibern beantwortet wurden, sondern ebenfalls von den Mobilfunkkritikern.
In einem Schlussvotum meinte ein Zuhörer zu den Betreibern, sie wären wohl heute besser zu Hause geblieben, das hätte ihrem Image weniger geschadet.

Alles in allem ein gelungener Abend für die Mobilfunkkritiker. Besonders, als zum Schluss der Gemeinderat bekanntgab, er werde sich den Projekten der Mobilfunkbetreiber in der vorliegenden Form widersetzen. Schwarzenburg habe eine Geschichte, die solche Vorhaben nicht zulasse, sagte Gemeinderat Ruedi Flückiger in seinem Schlussvotum. Auf die mehrmals gestellte Frage, ob die Betreiber zu Verhandlungen bereit seien, konnten diese keine verbindliche Antwort geben, da sie dazu als 3.Garnitur gar nicht bevollmächtigt waren.

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Aktuelle Lage am 5.7.03

Der Gemeinderat möchte mit den Mobilfunkgesellschaften Verhandlungen über Alternativstandorte und Alternativkonzepte aufnehmen, steht im Schwarzenburger Amtsanzeiger vom 3.Juli 03, und er habe dazu Gemeinderat Rud. Flückiger (Leitung) und die Gemeinderätinnen Ursula Hirter (Bau) und Elisabeth Kollbrunner bestimmt.

Ein Bericht aus der Sicht von Hans-U.Jakob

Wer die in Milliardenschulden einbetonierte Haltung der Gegenseite kennt, kann über einen solchen Plan eigentlich nur noch kommentarlos den Kopf schütteln.
Kommt weiter dazu, dass bei einer allfälligen Verschiebung von Standorten, wenn vielleicht auch weniger, dann einfach andere Menschen krank gemacht werden. St.Florianspolitik nannte man das bereits im Mittelalter

Was zu erwarten war, ist mit der schriftlichen Antwort der Mobilfunker vom 2.7.03 auf die 760 Einsprachen der Dorfbewohner denn auch prompt eingetroffen.
Mit der NISV, was soviel heisst wie „Verordnung über nichtionisierende Strahlung“, hat nämlich am 23.12.1999 der Bundesrat und später das Bundesgericht der gesamten Strahlen-Lobby, gegen Bezahlung von einigen Milliarden Konzessionsgebühren in die Staatskasse, einen Freibrief ausgestellt, um die Schweizer Bevölkerung mit 4 bis 6 Volt pro Meter verstrahlen zu dürfen. Dies in vollem Wissen darum, dass dabei, je nach Feldstärke, 10 bis 60% der Bevölkerung krank werden. Das steht sogar so in den erläuternden Bestimmungen zu dieser Verordnung in Kapitel 32. (Schlafstörungen ab 0.4V/m) Unglaublich aber wahr!

Auf diesen Freibrief berufen sich nun die Strahle(n)männer und lehnen jegliche Verhandlungen vehement ab. Man darf gespannt sein, was unsere gutmütigen und gutmeinenden Gemeinderäte hier noch ausrichten wollen?

Lassen wir uns überraschen! Wir leben ja schliesslich in Schwarzenburg, und da geschehen manchmal noch Wunder. Denken wir nur an 1998, mit dem Abbruch der grössten elektromagnetisch strahlenden Dreckschleuder der Schweiz, dem Kurzwellensender von Schweizer Radio-International. Das war dann allerdings nicht das Verdienst des damaligen Gemeinderates, da brauchte es schon etwas mehr Uneigennützigkeit und Sachverstand.

In der Stellungnahme der Mobilfunker vom 2.7.03 wird auch öfters ein gewisser Hans-U. Jakob zitiert, welcher gar schreckliche Unwahrheiten verbreite.
So etwa die Geschichte mit den Herzschrittmachern, die zu galoppieren begännen.
Das sei falsch, wird da gesagt. Das wüsste Hans-U. Jakob ganz genau.
Das ist zufällig richtig, ich weiss es wirklich ganz genau. Nämlich vom Schrittmacher-Experten Dr. med. Dr.Ing. Michael S. Lampadius (D), welcher mir schriftlich bestätigt, dass zur Zeit europaweit über 20’000 Herzschrittmacher infolge Unverträglichkeit mit den zur Zeit herrschenden elektromagnetischen Feldstärken ausgewechselt werden müssen. Hoffentlich geschieht das noch rechtzeitig! 20’000 Tote wären allerdings ein schöner Beweis. Darauf möchte ich aber sehr gern verzichten.

Ebenfalls falsch sei die Behauptung, UMTS-Anlagen seien nicht bewilligungsfähig, weil es für diese noch gar kein offizielles, von gesetzeswegen erforderliches Messverfahren gebe. Es seien unterdessen Hunderte von UMTS-Anlagen bewilligt worden.
Dass diese Bewilligungen allesamt widerrechtlich erteilt wurden, scheint den Mobilfunkern nicht relevant. Jedenfalls warte ich von diesen bis heute vergeblich auf einen brauchbaren Vorschlag, wie das je gemessen werden soll.

Sind die Hirne der Mobilfunker-Anwälte von der Mobilfunkstrahlung am Ende bereits soweit geschädigt, dass diese schon vergessen haben, dass es noch ein Festnetz gibt?

Sie behaupten nämlich, Liegenschaften in welchen nicht telefoniert werden könne, würden an Wert verlieren und nicht die anderen.
Ich habe nie von Telefonieren gesprochen, sondern von Mobilfunkantennen in der Nähe von Liegenschaften und diese braucht es nur zum Handysieren und nicht zum Telefonieren mit dem Festnetz.
Tatsache ist, dass in Schwarzenburg bereits vor 2 Jahren ein Einfamilienhaus nicht verkauft werden konnte, weil sich in 120m Entfernung eine gut sichtbare Mobilfunkantenne befindet.
Tatsache ist, dass in Schwarzenburg zur Zeit ein Stück Bauland nicht verkauft werden kann, weil sich in weniger als 100m eine gut sichtbare Mobilfunkantenne befindet.
Tatsache ist,dass in der Gemeinde Guggisberg zur Zeit ein Ferienchalet nicht verkauft werden kann, weil sich in 80m Entfernung eine gut sichtbare Mobilfunkantenne befindet.
Tatsache ist, dass in der TV-Sendung Kassensturz vom 20.5.03 Bankfachleute in Interviews bestätigten, dass zur Zeit landesweit, überall dort, wo sich Mobilfunkantennen in der Nähe befinden, Wertverluste zwischen 10% und 40%, oder sogar bis zur Unverkäuflichkeit festzustellen seien.
Die betroffenen Objekte im Schwarzenburgerland und deren Eigentümer sind mir bekannt, weil sie sich bei mir gemeldet haben. Wer mir diese Beispiele noch ergänzen möchte, ist dazu freundlich eingeladen. Diskretion ist zugesichert.

Uebrigens spricht der bekannte Kommentator zum Bernischen Baugesetz, Dr. Aldo Zaugg, bereits von sogenannten „Schreckobjekten“ die weder stinken noch lärmen, noch strahlen müssen, um einen Käufer abzuhalten. Oft würde schon der rein optische Eindruck genügen, um eine Wertverminderung herbeizuführen.

einen früherern Beitrag dazu finden Sie hier:

Sendernahe Immobilien mit erheblichen Wertverlusten (unter Aufrufe und Aktionen)

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Aktuelle Lage am 24.7.03

veranrwortlich für die Redaktion: Hans-U. Jakob

Eine Anlage ist zumutbar, wenn weniger als 10% der Bevölkerung in ihrem Wohlbefinden gestört sind. Und eine Anlage muss erst dann saniert werden, wenn mehr als 25% der Bevölkerung im Wohlbefinden gestört sind.
Und Schlafstörungen gelten nicht als Störung im Wohlbefinden, sondern lediglich als eine Art Belästigung. 1)


Solch menschenverachtende Sprüche liess das kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) im Sommer 1997 los, als es darum ging, die Sendeleistung des Kurzwellensenders Schwarzenburg um Faktor 6 zu verstärken und der Bevölkerung das Ausbauprojekt gleichzeitig als „Sanierung“ zu verkaufen.

Ergo musste versucht werden, die Anzahl Gesundheits-Gefährdeter in der Umgebung des Senders, unter diese 10% Marke zu bringen.
Weil die Leistung des Senders gegeben war, musste man die Sache so anpacken, dass im Umweltverträglichkeitsbericht einfach gewisse Senderichtungen „vergessen“ gingen, und für andere Senderichtungen auf der Karte die Abstrahlrichtungen falsch eingezeichnet wurden. Auch sehr viel anderes musste entweder verdreht oder weggelassen werden.
So auch zahlreiche Messdaten des bestehenden Senders.
Wer etwa glaubt, ein Umweltverträglichkeitsbericht sei das Produkt einer unabhängigen staatlichen Prüfinstanz, täuscht sich fürchterlich. Umweltverträglichkeitsberichte kann man sich kaufen wie ein Auto.

Anstatt zum Garagisten, geht man dann zu einem Planungsbüro mit irgend einem Zusatz wie „Oeko“…. oder „Umwelt“…. im Namen. Und anstatt Fr. 20’000 für ein gutes Auto, zahlt man dann etwa 2 Millionen für einen „guten“ Umweltverträglichkeitsbericht.
Für den Umweltverträglichkeitsbericht über das Ausbauprojekt „Kurzwellensender“ zeichnete das Büro Dr. Graf AG in Gerlafingen verantwortlich, im Speziellen ein Dr. Martin von Allmen.

Den Kurzwellensender gibt es nicht mehr, weil es damals dem Verein SchoK (Schwarzenburg ohne Kurzwellensender) gelang, die obgenannten massiven Mogeleien rechtzeitig aufzudecken und die Bevölkerung zu warnen.
Das KIGA heisst heute BECO und die Dr.Graf AG heisst jetzt Neosys AG.
Geblieben sind jedoch die himmeltraurige Mentalität und leider auch die verantwortlichen Datenjongleure und Messwertschieber.

Es tönt wie blanker Hohn, aber es ist so.
Mit Schreiben vom 17. Juni (uns leider erst am 20.Juli zur Kenntnis gebracht) schlägt das BECO (vormals KIGA) dem Gemeinderat von Wahlern doch tatsächlich vor, als sogenannt „vertrauensbildende Massnahme“ die Firma Neosys, (vormals Dr. Graf AG.-) im Speziellen Herrn Dr. Martin von Allmen beizuziehen, sobald die projektierten neuen Mobilfunksender auf der Gilgen AG.- und dem Landi-Silo in Betrieb seien. Dr. von Allmen würde dann mit Hilfe der Mobilfunkbetreiber der Bevölkerung regelmässig Messdaten und sachliche Informationen vermitteln.
Mit Ausdrücken wie „sachlich“, „objektiv“, „verständlich“ und „bürgernah“ schlägt das EX-KIGA, heute BECO nur so um sich.

Bleibt zu hoffen, dass die Bevölkerung von Schwarzenburg die sachlichen, objektiven, verständlichen und bürgernahen Informationen der beiden Institutionen aus dem Umweltverträglichkeitsbericht von 1997 zum Kurzwellensender noch in gebührender Erinnerung hat.
Dieser Bericht, ein phantastisches Lügengebilde von 90 Seiten, über welches die Fachwelt noch heute erschauert, ist in meinem Archiv gut verwahrt und kann Interssenten zugänglich gemacht werden.

Die Firma Neosys ist übrigens heute auch als Standorthändler, das heisst Handel mit baubewilligten Senderstandorten und als Standortplaner im Auftrag der Swisscom, sowie als Vermieter von provisorischen Mobilfunksendern in mehreren von 250 Antennendossiers bei uns aufgeführt. Eine Firma, die finanziell dermassen an die Mobilfunkbetreiber angebunden ist, wirkt doch sehr „vertrauensbildend“. Oder etwa nicht?

1) Nachzulesen sind diese menschenverachtenden Sprüche auch direkt im erwähnten
Umweltverträglichkeitsbericht auf Seiten 16 und 17.
Diese wurden 1999 vollumfänglich in die NIS-Verordnug des Bundesrates übernommen.
Der Vernehmlassungstext ist als Beweismittel bei uns vorhanden.
Fazit:
Die Planungswerte bei Mobilfunksendeanlagen betragen demnach von Grund auf 10% Gesundheitsgeschädigte in der Bevölkerung. Einschreiten müssen oder dürfen die Behörden aber erst, wenn mindestens 25% krank sind. Die Beweislast liegt jedoch bei der Bevölkerung und nicht etwa bei den Mobilfunkbetreibern. Sendeanlagen müssen dann nicht etwa abgebrochen, sondern „saniert“ werden. Die Sanierungsfrist beträgt insgesamt 7.5 Jahre. (Art.8 NISV)

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Aktuelle Lage am 27.8.03:

Gemeinderat von Wahlern (Schwarzenburg) lässt Bevölkerung schmählich und feige im Stich

An der öffentlichen Orientierungsversammlung vom 11.6.03 in der Pöschenhalle versprach der Gemeinderat der erbosten Bevölkerung die beiden Antennenprojekte bei KABA-Gilgen und auf dem Siloturm der Landi nicht zu akzeptieren. (Wir berichteten darüber)
Unterdessen hat man mit den Umweltverstrahlern paktiert und kollaboriert, sämtliche Versprechungen gebrochen und die Bevölkerung aufs gröbste hintergangen.
Das erste Projekt bei KABA-Gilgen wurde bewilligt. Hätte nicht der Baurechtgeber, auf dessen Land die 2.Antenne zu stehen kommen sollte, sein Einverständnis verweigert, wäre auch dieses Projekt bewilligt worden.

Hans-U. Jakob, 28.8.03

Obschon die juristischen Möglichkeiten, die massive Hochrüstung der Antennen um Faktor 10 zu verhindern, von Fachleuten der Einsprecher in einzelnen Einsprachen klar aufgezeigt worden sind, hat es der Gemeinderat vorgezogen, auf die milliardenschweren Umweltverstrahler zu hören und deren Desinformationen für bare Münze genommen.

Per Pressemitteilung lässt der Gemeinderat der Bevölkerung Folgendes mitteilen (alle Zitate in Kursivschrift) :

Der Bau der Antenne an allfälligen Alternativstandorten wäre für die Swisscom technisch und baurechtlich nicht machbar gewesen, dies habe die Firma glaubhaft darlegen können.
Andere Lösungen wie etwa sogenannte Mikrozellen seien aus technischen Gründen nicht machbar gewesen.

Da im Gemeinderat kein einziger Fachmann sitzt und auch kein externer kritischer Berater angefragt wurde, kann man über eine solch sagenhafte Gutgläubigkeit und Naivität nur noch staunen.

Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung würden eingehalten, seien also nicht anfechtbar. Erfüllt eine Anlage die einschlägigen Vorschriften vollumfänglich, muss diese bewilligt werden.

Es gibt in ganz Westeuropa keinen einzigen Gemeinderat, der so gut weiss, dass die Grenzwerte elektromagnetischer Strahlung nicht das Papier wert sind, auf welchen diese gedruckt sind, wie der Gemeinderat von Wahlern (Schwarzenburg).
Hat dieser doch während Jahrzehnten zusehen können, wie die Bevölkerung rund um den Kurzwellensender von Schweizer Radio-International bei eingehaltenen Grenzwerten buchstäblich zu Grunde gerichtet wurde.
Die Bevölkerung wird sich auf diese Weise kaum verkaufen lassen und den Verrat durch Gemeinderat und Baukommission hoffentlich mit dem nächsten Wahlzettel quittieren.

Die Swisscom habe sich bereit erklärt, ausser an den 3 vorgeschriebenen Messorten nach Aufrüstung der Antennen zusätzliche Messungen an 5 von der Gemeinde zu bestimmenden Punkten vornehmen zu lassen. Dieses Entgegenkommen werde als Auflage in die Baubewilligung aufgenommen.

Da bleibt dem Betrachter nun wirklich die Luft weg. Messungen sollen von Umweltverseuchern selber vorgenommen werden und die Gemeinderäte als blutige Laien auf diesem Fachgebiet, dürfen dann bestimmen wo.
Frage an den Gemeinderat: „Haltet Ihr die Bevölkerung wirklich für so dumm, dass diese euch auch noch diesen Schwindel abkauft?“

Weiter schreibt der Gemeinderat:

Würde die Bewilligung verweigert, würde aller Voraussicht nach Beschwerde geführt und die nächste Instanz (Kanton) gegen die Gemeinde entscheiden müssen und die Gemeinde dürfte dann die Verfahrenskosten bezahlen.

Solche Vorsicht, das 5-Millonenbudget der Gemeinde nicht mit zusätzlichen 1500Franken zu beladen, ist zu Tränen rührend. Die Gemeinde Wahlern, hat schon für wesentlich dümmere Sachen das 10-fache ausgegeben.
Selbst ein Bundesgerichtsurteil würde die Gemeinde nicht über 15’000 Franken kosten, falls sie sich einigermassen intelligent verhält und entsprechend vertreten lässt. Aber nein, die Gemeinde übernimmt dann lieber die sozialen Folgekosten von Strahlengeschädigten, welche gut und gerne das 20 bis 50-Fache (pro Jahr) betragen könnten.

Gemeinderat und Baukommission hielten es nicht für nötig, die von technisch versierten Einsprechern vorgebrachten Argumente zu studieren und zwecks Verweigerung der Baubewilligung zu verwenden. Es wären darin mindestens 3 neue gute Gründe gestanden, welche den Gang nach Lausanne problemlos ermöglicht hätten. Die Verfasser dieser detaillierten Einsprachen fragen sich heute ernsthaft, ob man ihre Zeilen überhaupt zur Kenntnis genommen hat und wenn ja, ob man davon überhaupt nur einen kleinen Teil begriffen hat?
Es bleibt nun an den 800 Einsprechern hängen, das Geld für den Gang bis nach Lausanne aufzubringen und selber für ihre verfassungsmässigen Rechte zu sorgen.
Baubeschwerden haben aufschiebende Wirkung. Der Baubeginn ist damit auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Geldsammlung ist unterdessen angelaufen. Das Bankkoto für Spendewillige wird demnächst auf dieser Seite angegeben.

Für Aussenstehende sei angemerkt, dass die projektierte Aufrüstung der Mobilfunkantennen den Bewohnern des Dorfes Schwarzenburg eine grössere Strahlenbelastung bringt, als seinerzeit der Kurzwellensender den dortigen Anwohnern gebracht hat. Der Kurzwellensender strahlte wohl mit der 15-fachen Leistung der aufgerüsteten Mobilfunkantennen, aber dieser stand, immer in den 5 Haupstrahlrichtungen gesehen, mindestens 750 m hinter den ersten bewohnten Häusern und zudem waren die Strahlenkeulen leicht aufwärts gerichtet und wurden bereits in einer Höhe zwischen 60 und 120m über Grund abgegeben und überquerten die Dachfirste in 100 bis 150m Höhe. Die Mobilfunkantennen dagegen befinden sich lediglich 20 bis 25m über Grund, stehen inmitten von Wohnhäusern und die Strahlenkeulen sind leicht abwärts geneigt und leuchten direkt in die Wohnungen hinein.
Deshalb sei nochmals erwähnt, dass der aus gesundheitlichen Gründen 1998 abgebrochene Kurzwellensender die Bevölkerung nicht stärker belastete, als die nun hochgerüsteten Mobilfunkantennen, welche im Dorf aufgestellt werden sollen. Die Zustände in den vom Kurzwellensender bestrahlten Zonen waren laut Untersuchungsbericht der UNI Bern von 1995:
5 mal mehr Schlafstörungen
4 mal mehr Depressionen
3 mal mehr Krebserkrankungen
2 mal mehr Zuckerkranke
als in den unbestrahlten Zonen von Schwarzenburg.

Als 1998 der Kurzwellensender Schwarzenburg aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden musste, war das ein Hoffnungsschimmer für Tausende wenn nicht gar für Millionen Elektrosmoggeschädigter auf der ganzen Welt. Schwarzenburg wurde international zum Symbol des Widerstandes gegen eine allmächtige Verstrahlungslobby. Auch wenn der damals amtierende Gemeinderat dabei nicht gerade einen besonders guten Eindruck hinterliess, blieb doch zu hoffen, dass zum Mindesten seine Amtsnachfolger den Namen Schwarzenburg hochhalten würden. Jetzt schaut die Welt wieder nach Schwarzenburg und was ist zu sehen? Eine Anzahl anatomischer Wunder, das heisst Behördenmitglieder ohne Rückgrat.

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Aktuelle Lage am 28.8.03

Aufruf von Erich Laager, Schwarzenburg

Liebe Einsprecher

Swisscom-Antennen / Kaba-Gilgen:
Die Hochbaukommission hat die Baubewilligung erteilt.

An der gestrigen Einsprecher-Versammlung waren 20 Personen anwesend.
12 Personen haben sich entschuldigt.
Die Anwesenden haben beschlossen, gegen den Bau-Entscheid eine Beschwerde
beim Kanton einzureichen (wo wir wohl «abblitzen» werden) und die Sache ans
Bundesgericht weiter zu ziehen.

Hansueli Jakob: Es gibt neue Argumente, wir haben eine gute Chance. Wir
können ohne Anwalt klagen. Kosten total ca. Fr. 4000.-.

Eine Aktionsgruppe wird das Verfahren an die Hand nehmen. Sie trifft sich am
Samstag, 30. August um 20 Uhr zur Besprechung des Vorgehens. Wer hier noch mitmachen möchte melde sich bitte an meiner Adresse. Tel. 031 731 09 88

Aufruf:
Wer Geld spenden kann und will, melde sich bitte möglichst umgehend bei mir
Es wäre für die Aktionsgruppe von Vorteil, bereits am Samstag einen ersten Überblick über
die Finanzierbarkeit zu haben. Wir benötigen etwa 5000.- Franken!

Sunrise-Antenne / Landi:
Die fehlende Zustimmung (Unterschrift) des Landbesitzers Gerhard Remund
verzögert das Bewilligungsverfahren. Es besteht die Hoffnung, dass deswegen
die Baubewilligung nicht erteilt wird.

Weitere Informationen folgen!

Besten Dank fürs Mitmachen und Mitspenden.

Von Hans-U. Jakob

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