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Mobilfunkstrahlung sichtbar gemacht

So strahlen Mobilfunkantennen

von Hans-U. Jakob
Schwarzenburg, 5.6.2014

Die nachfolgenden Bilder waren lange Zeit verschollen und konnten erst kürzlich auf einer alten Festplatte aufgefunden und wiederhergestellt werden.
Erstellt haben diese Grafiken das Bundesamt für Kommunikation (Schweiz) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut METAS anlässlich einer Forschungsarbeit in der Stadt Salzburg vor ca. 10 Jahren. Damals ging es darum, dass österreichische Mobilfunkanbieter mit dem Land Salzburg ein Abkommen abgeschlossen hatten, in welchem Grenzwerte von 0.6V/m vereinbart worden sind. Wie zu erwarten war, futierten sich die Mobilfunkgesellschaften um die Einhaltung dieses Abkommens, was mit dieser Arbeit zu beweisen war.
Die Bilder sind zwar alt, haben jedoch immer noch volle Gültigkeit, da anhand neuester Baueingaben für Mobilfunksender mühelos festgestellt werden kann, dass die Sendeleistungen gegenüber früher nicht im Geringsten reduziert worden sind. Mit der Einführung zusätzlicher Funkdienste wie UMTS und LTE ist das Gegenteil eingetreten. Die Behauptung je mehr Antennen, desto weniger Gesamtbelastung für die Bevölkerung ist folglich aus dem Märchenbuch. Beweise finden Sie unter https://www.gigaherz.ch/einstein-mogelt/

Farbskala zu den nachfolgenden 3D-Bildern
dunkelrot: über 9V/m
orange: bis 5V/m
grün-gelb: bis 3V/m
weiss: bis 1V/m
hellblau: bis 0.5V/m
dunkelblau: bis 0.1v/m

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Bild 1 oben: Strahlungsbild eines Mobilfunksenders in unüberbautem Gebiet.
Mobilfunkstrahlung hat eine Ausbreitungscharakteristik wie Scheinwerferlicht. Normalerweise hängen 3 solcher „Scheinwerfer“, richtigerweise Sektorstrahler genannt, an einem Sendemast. Das heisst von oben gesehen schön verteilt in 3 Himmelsrichtungen.
Die Sektorstrahler sind so gerichtet, dass ihr Strahlenkegel nach 150-250m Bodenberührung bekommt. Zum Vergrössern bitte Bild anklicken.
Im obigen Bild kommen die stark nach unten gerichteten Nebenkeulen zu wenig zur Geltung. Informationen dazu gibt es unter https://www.gigaherz.ch/nebenkeulen/

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Bild 2 oben: Ein Mobilfunksender steht auf dem Winkelgebäude in der Mitte der oberen Bildhälfte. Die dargestellten Strahlungsrichtungen gehen einmal nach rechts in Richtung 4Uhr und einmal in nach links in Richtung 8Uhr. Verharmloser messen mit Vorliebe unten auf dem Platz, in der hellblauen Zone, wo die Strahlung weniger als 0.5V/m beträgt, Pech haben die Anwohner im 4. oder 5. Stockwerk im orangen Bereich mit bis zu 5V/m.

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Bild 3 oben:
Der Mobilfunksender befindet sich auf dem Flachdach am oberen Bildrand etwas links der Mitte des Bildes und ist in Richtung 4Uhr gerichtet. Mit dem Dosimeter im Rucksack durch die schwach bestrahlten 2 Strassen links im Bild zu wandern, wo 0.1 bis höchstens 0.5V/m herrschen, während auf der Strasse rechts bis 3V/m zu messen wären, darf nicht toleriert werden. So werden in einem Monitoring Durchschnittswerte generiert die schlichtweg als Betrug an der Bevölkerung zu werten sind. Anzumerken ist, dass wenn der Dosimeterträger mit dem Messgerät im Rucksack auf den Sender zugeht, die Strahlung durch den Körper des Trägers bereits um das 7-Fache abgeschirmt wird. Sehen Sie dazu unbedingt nach unter https://www.gigaherz.ch/so-falsch-messen-dosimeter-die-bilder/ Werte in V/m beachten.

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Bild 4 oben: Der mittelstarke Mobilfunksender befindet sich auf dem Flachdach am rechten Bildrand in der unteren Hälfte des Bildes und strahlt in Richtung 10Uhr. Mobilfunk-Gesundbeter bevorzugen Messungen mit dem Dosimeter anlässlich von Wanderungen, möglichst in den dunkelblauen Zonen, unten auf der Strasse mit Werten unterhalb 0.1V/m während in den oberen Stockwerken (im Bild oben links) ohne weiteres Werte von 3V/m anzutreffen wären. Das heisst 30mal mehr.

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Bild 5 oben: Zwecks Ausleuchtung von schwach bestrahlten Stellen oder Laubengängen in der Altstadt, werden häufig Mikrozellen mit weniger Sendeleistung als 6Watt ERP montiert. Weil diese ganz knapp über den Köpfen der Fussgänger angebracht sind, gibt es trotz der geringen Sendeleistung, oft beachtlich honen Feldstärken. Werte von 5V/m (orange Zone) beschränken sich jedoch auf den Ort, an welchem die Antennen befestigt sind. Gigaherz hat direkt unterhalb solchen, meist versteckt angebrachten Antennen, an den Köpfen der Passanten schon bis zu 11V/m gemessen. Einen Beitrag zu Mikrozellen finden Sie unter https://www.gigaherz.ch/nachttischlaempchen-fuer-ahnungslose/

Fazit 2014: Die 3D-Grafiken zeigen sehr schön, dass auch im Ausland die Schweizer Grenzwerte von 5V/m nicht überschritten werden. Die Behauptung der Mobilfunkbetreiber, im Ausland seien die Strahlungswerte 10 mal höher als in der Schweiz, stammen ebenfalls aus dem Märchenbuch.

Noch schöner lautet der Untersuchungsbericht darüber, ob Messungen mit dem falschen Gerät am falschen Ort, als wissenschaftlicher Betrug zu werten seien. Nein sicher nicht, heisst es darin, das falle unter die wissenschaftliche Freiheit. Die Wissenschaftler hätten ja angegeben mit welchem Gerät und wo und wie sie ihre Daten erhoben hätten. Diese seien weder erfunden noch gefälscht gewesen.
Faziz: Die Bevölkerung ist selber schuld, wenn sie nicht merkt, dass sie für dumm verkauft wird. Vorgeschichte unter https://www.gigaherz.ch/erneute-fehlmessungen-der-uni-basel/ und https://www.gigaherz.ch/so-falsch-messen-dosimeter-die-bilder/
Näheres dazu demnächst auf dieser Seite

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Von Hans-U. Jakob

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