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Konzerne schiessen nicht! Konzerne kaufen und mobben!

Finnische Strahlenschutzbehörde schliesst das Forschungsinstitut von Dariusz Leszczynski.

Von Hans-U. Jakob, 17.1.2013

Ein Auszug aus /wenn-sie-nicht-schiessen-dann-kaufen-sie/ lautete:

(In Anlehnung eines Zitates des Schriftstellers John le Caré)

In der Realität sind es keine Romanfiguren, welche von der Funk- oder Strom-Maffia aus ihren Lehrstühlen katapultiert und durch Arschkriecher ersetzt werden oder deren Hochschulinstitute das Geld wegorganisiert wird, wenn deren Forschungsergebnisse nicht industrieverträglich sind.

Es sind keine Romanfiguren, sondern verantwortungsbewusste, grundehrliche Wissenschaftler die von speziellen PR-Instituten nach allen Regeln der Kunst in den Medien gemobbt und lächerlich gemacht werden.

Dies notabene von Zeitungsverlagen die mittels gigantischen Inseratenaufträgen gekauft worden sind oder von arbeitslosen Revolverjournalisten, die sich einträgliche Auftrags-Storys aus den Fingern saugen. Ende des Auszuges.

Dariusz Leszczynski von der finnischen Strahlenschutzbehörde, derzeit Gastprofessor an der australischen Swinburne Universität für Technologie, ist nun das nächste Opfer in diesem traurigen Reigen.

Irrtümlich von uns als ICNIRP-Mitglied bezeichnet, wurden wir kürzlich von ihm persönlich darauf aufmerksam gemacht, dass er nie Mitglied dieses Privatclubs gewesen sei, was wir natürlich mit Freude zur Kenntnis genommen und uns für dieses Versehen entschuldigt haben. Siehe unter /ein-echo-vom-monte-silenzio/

Angenehm aufgefallen ist uns Dariusz Leszczynski, weil er letzten Herbst praktisch als Einziger vom Monte Verità-Kongress berichtete, wo offensichtlich gegenüber den Medien Stillschweigen vereinbart wurde, weil dieser Schuss das Ziel der Veranstalter völlig verfehlt, und praktisch nach hinten losgegangen ist.

Überraschend sei eine Aussage von Wolfgang Kainz (USA) gewesen: „EMF könne sich auf biologische Systeme bei nicht-thermischem Level auswirken“.

Einige Referenten bezweifelten das bisherige Vorgehen in der EMF-Forschung. Dariusz Leszczynski von der finnischen Strahlenschutzbehörde, stellte am Schluss sogar die bisherigen Sicherheitsstandards für EMF in Frage.

Siehe unter /vom-monte-verita-zum-monte-silenzio/ Vom Monte Verità zum Monte Silenzio.

Das war nun offenbar zuviel des Guten! Die Lobby straft sofort.

In einer Mitteilung von Prof. Franz Adlkofer von der Stiftung Pandora ist folgendes zu lesen:

Das staatliche Amt für Strahlung und nukleare Sicherheit in Finnland (STUK) trennt sich von einem Wissenschaftler, der Ethik und Moral über sein berufliches Fortkommen stellte1

Von Franz Adlkofer

„Dariusz, es dauerte viel länger als ich erwartete, bis STUK die Geduld mit Ihnen verlor und Ihre Forschungsabteilung schloss. Man räumte Ihnen mehr als genug Zeit ein, damit Sie Ihre Forschung an den Interessen der Mobilfunkindustrie und deren Politik ausrichten. Sie weigerten sich jedoch, dies zu tun. Entweder verkannten Sie die Hindernisse, die einer wissenschaftlichen Karriere bei der Erforschung biologischer Wirkungen der Mobilfunkstrahlung im Wege stehen, oder Sie ignorierten sie. Sie publizierten Forschungsergebnisse, die die Zuverlässigkeit der bestehenden Grenzwerte für die Mobilfunkstrahlung in Frage stellten und – am schlimmsten von allen – Sie taten dies als Wissenschaftler an einem staatlichen Forschungsinstitut in Finnland. Ihre Forschungsergebnisse entsprachen niemals den Erwartungen der Mobilfunkindustrie und nur deshalb wurden Sie gefeuert. Seien Sie stolz darauf.

Die Mobilfunkindustrie nimmt seit Jahrzehnten massiven Einfluss auf die Entscheidungen von staatlichen Behörden, wenn es um den Strahlenschutz der Bevölkerung geht. Die dafür erforderlichen Voraussetzungen hat sie sich geschaffen, indem sie dafür sorgte, dass möglichst viele willfährige ‚Experten’ in die Beratungsgremien nationaler Regierungen und internationaler Organisationen berufen wurden. Von dort aus setzen sie sich mit Nachdruck dafür ein, dass die Wünsche der Mobilfunkindustrie möglichst ohne Abstriche umgesetzt werden. Diese sind, dass 1) die gegenwertigen Grenzwerte auf keinen Fall gesenkt werden, obwohl sie bereits seit Jahrzehnten als unsinnig erkannt sind; 2) auf die Einführung eines Vorsorgekonzepts, wie es von unabhängigen Wissenschaftlern ebenso lange gefordert wird, auf jeden Fall verzichtet wird, 3) die Förderung von Forschungsvorhaben unabhängiger Wissenschaftler mit allen Mitteln – bis hin zur Verleumdung ihrer Forschungsergebnisse als gefälscht – verhindert wird.

An diese ‚Experten’ werden als Belohnung für ihren Verrat an der Wissenschaft die knapp gewordenen Fördermittel vergeben, damit sie ihre Pseudoforschung fortsetzen können. Dies ist der wahre Grund dafür, warum der wissenschaftliche Fortschritt in den letzten Jahrzehnten so dürftig ausgefallen ist. Wenn Industrie und Politik jetzt daraus den Schluss ziehen, dass für die menschliche Gesundheit die Mobilfunkstrahlung harmlos und eine Fortsetzung der Forschung deshalb Geldverschwendung ist, ist dies an Zynismus kaum zu überbieten. Dariusz, es ist die institutionelle Korruption, die Fortschritte beim Strahlenschutz verhindert 2. Sie sind das Opfer dieser institutionellen Korruption, weil Sie sich geweigert haben, ein ‚Experte’ zu werden, der nicht davor zurückschreckt, die Wissenschaft im Interesse der Mobilfunkindustrie und natürlich auch im eigenen Interesse zu pervertieren.

Ich bin zuversichtlich, Dariusz, dass die besseren Zeiten noch vor Ihnen liegen. Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr für Sie und Ihre Familie!“

http://betweenrockandhardplace.wordpress.com/

http://www.stiftung-pandora.eu/downloads/pandora_doku_vortrag-harvard-erweitert-2012.pdf

© Pandora – Stiftung für unabhängige Forschung 2013

Von Hans-U. Jakob

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