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CEFALO-Studie

Wie Verharmloser, Gesundbeter und Ablassverkäufer arbeiten

von Hans-U. Jakob, 4.8.2011




Handykopf.JPGMeldung in der Tagespresse und in der Tagesschau vom 28.7.2011


„Telefonieren mit dem Handy führt bei Kindern und Jugendlichen nicht zu einem signifikant höheren Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken. Dies zeigt eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts.“

Geht man der Sache auf den Grund ergibt sich jedoch sehr rasch ein gegenteiliges Bild

Beim Lesen solcher Entwarnungsstudien sollt man immer am Schluss beginnen. Dort wo steht wer die „Sensation“ finanziert hat. Da wird auch hier sofort klar, weshalb die Autoren zu einem solchen Schluss gekommen sind.

Finanziert wurde der Schweizer Teil der Studie durch die Forschungsstiftung Mobilkommunikation, welche ihrerseits vollständig von der Mobilfunkindustrie und der Stromlobby finanziert wird und seit Jahren Industriegelder zuverlässig in unverdächtige Forschungsgelder wäscht. Siehe unter http://www.mobile-research.ethz.ch/sponsoring.htm Sowie vom Bundesamt für Gesundheit, welches sich im Auftrag der Landesregierung seit Jahren gegen Elektrosmog-Betroffene einsetzt. Siehe unter /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-1/ , /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-2/   und /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-3/ Und vom Schweizerischen Nationalfonds, welcher die Originalarbeiten zum Nationalen Forschungsprogramm NFP-57 immer noch unter Verschluss hält, um die kommende Versteigerung neuer,  zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen nicht zu gefährden. Siehe unter /die-schweizer-luft-dem-meistbietenden/

Zitat aus der verwässerten Pressemitteilung des Tropen-Instituts

Das Risiko ist auch fünf Jahre nach der ersten Handynutzung nicht erhöht. …….Einzig in einer Untergruppe von Studienteilnehmenden, bei denen von den Mobilfunkbetreibern aufgezeichnete Daten zu ihrem Handygebrauch zur Verfügung standen, konnten vereinzelte Zusammenhänge beobachtet werden. Insgesamt lässt das Muster der Resultate jedoch nicht auf einen ursächlichen Zusammenhang mit der Mikrowellenstrahlung schliessen.

Und aus dem Originaltext der wissenschaftlichen Publikation

Das auffälligste Resultat der CEFALO-Studie ist der statistisch signifikante Zusammenhang zwischen der Dauer der seit dem ersten Mobiltelefonabonnement und dem Auftreten von Hirntumoren bei der kleinen Gruppe von Teilnehmern, für die objektive Daten der Netzbetreiber verfügbar waren.

Quelle: http://www.mobile-research.ethz.ch/var/cefalo_schluss_d.pdf

Kommentar Gigaherz:

Hier wird in der Pressemitteilung nicht nur verwässert, sondern faustdick gelogen.

Dort wo die Rechnungsdaten der Mobilfunkbetreiber unwiderlegbar Auskunft über den intensiven Handygebrauch der Kinder geben, ist der statistisch signifikante Zusammenhang zwischen Handy und Hirntumor einwandfrei nachgewiesen. In der Pressemitteilung dagegen, wird dieser dann „als vereinzelte Zusammenhänge“ herabgemindert , die keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Mikrowellenstrahlung der Handys hätten.

Und übrigens was soll der Unsinn mit „Das Risiko ist auch fünf Jahre nach der ersten Handynutzung nicht erhöht.“ ?

Die Latenzzeit eines Hirntumors, das ist die Zeit zwischen der ersten Zellschädigung bis zur Diagnose, dauert in der Regel 5-10 Jahre.

Man hat also, um nichts finden zu müssen, von Beginn weg eine falsche Probandengruppe gewählt. Einen Strich durch die Rechnung gemacht hat  den Verharmlosern dann allerdings die relativ kleine Gruppe derjenigen, die ihren Handygebrauch mit Telecom-Rechnungsdaten unterlegen konnten.

Wer waren die Andern?

Zitat Röösli aus dem geschriebenen Text der Tagesschau vom 28.7.2011:

„Zudem gaben 75 Prozent der Hirntumor-Patienten an, vor der Diagnose Hirntumor mehr als 20 Mal mit dem Handy telefoniert zu haben, während es bei den Kontrollpersonen 72 Prozent waren.“

Frage: Was soll der Unsinn mit „20 mal mit dem Handy telefoniert zu haben“? Davon bekommt NIEMAND einen Hirntumor! Um solche Zellschädigungen zu generieren braucht es mindestens 5000 Handy-Telefonate

Basis der Studie bildet die internationale Fall-Kontrollstudie CEFALO, die Kinder und Erwachsene mit Gehirntumor in Dänemark, Norwegen, Schweden und der Schweiz erfasst. Von den vier Ländern wurden 352 Kinder und Jugendliche in die Studie eingeschlossen, bei denen zwischen 2004 und 2008 ein Hirntumor diagnostiziert worden war. Der Handygebrauch der Patienten vor der Diagnose wurde mit 646 zufällig ausgewählten Kontrollpersonen gleichen Alters, Geschlechts und Wohnregion verglichen.

Und wer ist der Studienleiter namens Röösli?

Röösli ist hierzulande als Verharmlosungsbeauftragter des Bundesrates (Landesregierung) bekannt und wird für diesen Dauerauftrag auch entsprechend honoriert.

Seine Ausbildung ist Primarschullehrer mit Nachstudium als Statistiker.  Kraft seines Amtes hat er praktisch unlimitierten Zugang zu den besten Sendezeiten im Staatsfernsehen und zu den Frontseiten der grossen Tageszeitungen.

Ähnlicher Fall unter /vorsicht-blindgaenger-/

Von Hans-U. Jakob

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