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Azapft is !

Was für ein Aufschrei ging doch da letzte Woche durch den Blätterwald und über die Bildschirme. Die Genfer Konferenz zum Abbau des Iranischen Atomprogramms sei von A-Z abgehört worden.

von Hans-U. Jakob
Schwarzenburg, 13.6.2015

Laut Tagesschau vom 11.6.habe die Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen Unbekannt eröffnet und im Konferenzhotel sämtliche Computer beschlagnahmt um festzustellen ob irgendwelche Spionagesoftware eingehackt worden sei. Falsch sagt Gigaherz, das geht vermutlich viel einfacher. Es sollte vielmehr folgender schwerwiegender Vermutung nachgegangen werden:

Die Schweiz hat doch das sicherste Mobilfunknetz der Welt. Nirgendwo wird so sicher abgehört wie bei uns

Senderdichte-Genf<<<Bild links: Dichte der Mobilfunkantennen in Zentrum von Genf. Jede Dritte wird von der Chinesischen Firma HUAWEI betrieben (zur Vergrösserung Bild bitte anklicken)

Seit dem 1. September 2012, dem Datum an welchem SUNRISE Schweiz den Bau, den Betrieb, die Wartung, die Steuerung und die Überwachung ihres Mobilfunknetzes dem chinesischen Technologiekonzern HUAWEI übertragen hat, besitzen die Chinesen in Form von 5000 Mobilfunkantennen (Basisstationen) in der Schweiz ein flächendeckendes, qualitativ hochwertiges, preisgünstiges Spionagesystem, welches alle bisherigen Nachrichtenbeschaffungssysteme punkto Preis und Qualität weit in den Schatten stellt.
Mit ihren 5000 über die ganze Schweiz verteilten Mobilkfunkantennen, könnten die Chinesen nicht nur den gesamten Gesprächs- und Datenverkehr von Sunrise-Kunden überwachen, resp. mitschneiden, sondern denjenigen aller Schweizer Mobilfunkanbieter.
Bei Weitem nicht nur das. Alles was im Frequenzbereich von 800 bis 2700 Megahertz durch die Schweizer Luft gejagt wird, könnte in der Parteizentrale von Peking mitgehört resp. mitgeschnitten und archiviert werden.
Und das sind nicht nur die Handy Daten und Gespräche über Schnurlos-Telefone, sondern schlichtweg alles was mit dem ganzen Drahtlos-Wahn zu tun hat, wie sämtliche WLAN-Verbindungen, auch diejenige zu Druckern, und Lautsprecheranlagen und was wohl das Allerbequemste ist, auch zu den Simultan-Übersetzungsanlagen.
Da kann die Bundesanwaltschaft noch lange nach Schadware suchen.
Siehe auch https://www.gigaherz.ch/spionage-frei-dank-huawei/

Gigaherz hat den obersten Sicherheitschef der Schweiz, Bundesrat Ueli Maurer mit persönlichem Brief schon im September 2012 darauf aufmerksam gemacht, dass nun sämtliche Rüstungsbetriebe, Waffenplätze, Grossbanken und viele weitere spionageanfällige Betriebe der Schweiz, wie etwa Forschungsstätten und Labors, von Chinesischen Antennen direkt umzingelt seien und die Schweiz nun das sicherste Mobilfunknetz der Welt habe, denn nirgendwo würde ab jetzt so sicher abgehört wie bei uns.

Eine Antwort erwarteten wir allerdings nicht. Umso überraschter waren wir, als uns Ueli Maurer per e-mail ausrichten liess, dass man im Militärdepartement an Mutmassungen, Unterstellungen und Spekulationen kein Interesse habe….

Dagegen haben wir doch ein abhörsicheres Glasfaser-Kabelnetz.
Wer da glaubt, wenigstens die Festnetzverbindungen könnten nicht direkt an die Parteizentrale in Peking übermittelt und dort fein säuberlich decodiert und mitgeschnitten werden, irrt gewaltig.
Swisscom lässt nämlich seit Februar 13 ihr Glasfasernetz von den Festnetz-Zentralen bis in die Strasse vor jedem Haus (Fibre to the Street, FTTS) ebenfalls von der chinesischen Firma HUAWEI und ihren Unterakkordanten bauen und unterhalten. Dies berichtet zumindest die Basler Zeitung online vom 12.2.2013.
https://www.gigaherz.ch/swisscom-festnetz-wird-chinesisch/
Vielleicht sogar mit Standleitungen via Satellit nach Peking. Das ginge nochmals wesentlich einfacher als das Abhören über die Mobilfunkantennen.

Im April 2013 teilte Bundesrat Ueli Maurer, Chef des Militärdepartementes und oberster Verantwortlicher für die Sicherheit unseres Landes der Bevölkerung mit, sein Geheimdienst (nicht etwa Gigaherz, red) habe festgestellt, dass unsere Mobilfunknetze nicht immer abhörsicher seien, und die Armee daher ein eigenes Netz von Handysendern benötige. Eine entsprechende Vorlage werde ausgearbeitet und baldmöglichst dem Parlament unterbreitet.
Kommentar Gigaherz:
Da die Submissionsverordnung des Bundes vorschreibt, dass Aufträge dieser Grössenordnung international ausgeschrieben und an den billigsten Anbieter vergeben werden müssen, welcher im Stande ist diese Arbeiten auch auszuführen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dereinst die Chinesen dieses Netz bauen werden. In der Offerte sicher nicht enthalten sein werden die Standleitungen in das Hauptquartier der Volksarmee in Peking.

Sollen wir jetzt lachen oder weinen?
In der Tagesschau vom 11.6.15 spielt Bundesrat Maurer die Spionageaffäre um den Genfer Abhörskandal schauspielerisch gekonnt hinunter. Solche Vorkomnisse seien internationaler Usus. Denkt er dabei etwa an das eigene riesige Abhörzentrum auf dem Längenberg bei Zimmerwald. Was da abgehört wird? Doch nicht etwa der Botschaftsfunk aus der nahe gelegenen Hauptstadt. Nein das sind wiederum reine Unterstellungen von Gigaherz. So etwas macht die Schweiz doch nicht!

Von Hans-U. Jakob

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