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40 Monate Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener

40 Monate Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener

Die Gruppe Hans-U. Jakob, Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener, arbeitet seit 3 ½ Jahren mit Hochdruck im Interesse aller durch die Auswirkungen der nichtionisierenden Strahlung Betroffener oder Bedrohter, wie durch Mobilfunkantennen, Handys, DECT-Telefone, Trafostationen, Hochspannungsleitungen und andere Stromversorgungsanlagen. In Wirklichkeit hat die Arbeit sogar schon 2 ½ Jahre früher begonnen, als Verein existieren wir seit dem Januar 2000.
Andere Vereine halten nach 40 Jahren Rückschau. Uns bleibt nicht mehr so viel Zeit, deshalb tun wir das bereits nach 40 Monaten.

Von Evi Gaigg, Leiterin des Sekretariates und Vorstandsmitglied

Niemals hätten wir uns eine solche Vielfalt von Tätigkeiten träumen lassen, aber die Umstände haben uns dazu gezwungen, uns nach vielen Seiten auszurichten. Hier nur stichwortartig einiges aus unserer Vereinstätigkeit:

Vereinsarbeit:

Wir verfügen über die hauptamtliche Ombudsstelle „Mobilfunk und Gesundheit“ und eine hauptamtliche NIS-Fachstelle, wo derzeit 250 Dossiers zur Bearbeitung liegen. In der Hautpsache geht es darum, bei Baueingaben für Antennen auf den Standortdatenblättern der Mobilfunkbetreiber Mogeleien und fehlerhafte Angaben aufzudecken, die von den Bauämtern mangels einschlägiger Kenntnisse nicht bemerkt worden wären, Messungen durchzuführen und Gutachten zu erstellen. Auf diese Weise wurden bereits einige Anlagen verhindert, unzählige verzögert oder mussten zur Überarbeitung zurück gewiesen werden.

Der Präsident unseres Vereins blickt auf einen 15-jährigen und erfolgreichen abgeschlossenen Senderkampf (1998 abgeschalteter Schwarzenburger Kurzwellensender) zurück und besitzt ein grosses Mass an Erfahrungen. Er verfügt über die besten und modernsten professionellen Messgeräte und hat in einem Messwettbewerb, der anlässlich eines Workshops des Bundesamtes für Metrologie (früher Masse und Gewichte) von 11 z.T. akkreditierten Messbüros bei diesem am besten von allen Teilnehmern abgeschnitten. Dass er sich nicht akkreditieren liess, hängt damit zusammen, dass er hätte unterschreiben müssen, niemals die Resultate eines anderen akkreditierten Messbüros anzuzweifeln. Diesen Maulkorb liess er sich nicht verpassen, besteht ein Teil seiner Tätigkeit doch gerade darin, zweifelhafte Messresultate von Akkreditierten zu überprüfen. Mit dem Verzicht auf eine Akkreditierung hat er sich die dazu nötige Unabhängigkeit bewahrt. Er führt sehr genaue Messungen durch, und zwar zu einem Stundenansatz, bei dem ein Handwerker nicht einmal einen Schraubenzieher in die Hand nähme und ein akkreditiertes Messbüro nicht einmal das einfachste Messgerät einschalten würde. Seine Messergebnisse liegen immer Schwarz auf Weiss vor und lassen sich jederzeit überprüfen.

Mit dieser Erfahrung und der Fachkompetenz hat sich der Präsident Respekt und Ansehen nicht nur im eigenen Land erworben, sondern wurde von der Liechtensteinischen Regierung in eine einschlägige Arbeitsgruppe zur Schaffung eines Liechtensteinisches Gesetzes über nichtionisierende Strahlung berufen.

Ein hauptamtliches Sekretariat führt die gesamte Korrespondenz und hat bisher 30 Rundbriefe mit den stets aktuellen und gezielten Nachrichten für Mitglieder, Freunde und Gönner heraus gegeben. Die stets mit Spannung erwarteten 10-seitigen Rundbriefe dienen der Information derer, die über keinen Internetzugang verfügen. Die Rundbriefe werden oft dutzendweise kopiert und an weitere Interessenten weitergegeben.

Vermittlung von Informationen
Unser Verein hat bisher an mehreren einschlägigen nationalen und internationalen Kongressen mit jeweils 2-3 Vertretern teilgenommen und konnte dort jeweils sehr wichtige Kontakte zu erstklassigen international bekannten Wissenschaftern aus aller Welt knüpfen, die heute noch gepflegt werden. Diese Informationen sind für uns unentbehrlich.

Zwei NIS-Seminare (Schwarzenburg und Teufen) für alle Interessierten, vornehmlich Verantwortliche in Gemeinden und Bauämtern, haben wir im letzten Jahr organisiert.

Zwei sehr gut besuchte Messkurse haben unter der Leitung des Präsidenten in Schwarzenburg stattgefunden.

Berichte über gesundheitliche Schäden durch den Mobilfunk werden von einer speziellen Arbeitsgruppe erfasst, gesammelt und ausgewertet, damit im Bedarfsfall Beweismaterial zur Verfügung steht.

Fälle von Wertverminderungen an Liegenschaften und/oder deren Unverkäuflichkeit in Antennennähe bzw. Berichte von durch Mobilfunk geschädigte Landwirte werden ebenfalls durch eine Arbeitsgruppe gegenwärtig zum genau gleichen Zweck, wie oben beschrieben, zusammen getragen.

Unser Verein hilft den Betroffenen, zu ihrem Recht zu kommen. So haben wir bereits einige Fälle bis zum Bundesgericht durchfechten geholfen, einer liegt sogar beim Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg.

Kontakte nach allen Richtungen
Die Entscheidungen über die Vorschriften und Verordnungen werden durch die Politik getroffen, leider stets zu Gunsten der Industrie und gegen die Interessen des Volkes. Darum haben wir uns im Laufe der letzten 3 ½ Jahre in ungezählten Briefen an die Bundesräte Leuenberger, Metzler, Dreifuss, Villiger und an verschiedene Bundesämter, wie BUWAL, BAG, BAKOM und andere Amtsstellen gewandt. Vom BUWAL wurde im letzten Jahr unser gesamter Vorstand zu einer Besprechung nach Bern eingeladen, wo wir Gelegenheit hatten, unsere Anliegen vorzutragen.

Ungezählte Stellen, wie die Schweizer Krebsliga, Pro Senectute, das Schweizer Fernsehen, Krankenkassen, Verkehrsbetriebe, Lehrmittelverlage, den Hauseigentümerverband, Grossverteiler, die Bischofskonferenz und sogar den Papst u.v. a. m. haben wir angeschrieben, Aktionen durchgeführt, wie Informationen und Aufrufe an alle Schweizer Schulvorstände und Spitäler, wobei wir erfreulicherweise auf die Mithilfe von Mitgliedern und Freunden zählen durften, die unsere informativen Flugblätter und Kopien unserer Rundbriefe bei Bekannten und an Informationsabenden verteilten.

Grosse Arbeitslast, viel Idealismus und Fleiss
In unserem Verein finden sich Leute, die Fachartikel, Briefe, Zeitungsberichte und sogar Studien aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Spanischen übersetzen und umgekehrt. So sind wir stets auf dem Laufenden, auch darüber, was international geschieht, wobei uns das Internet und die elektronische Post zu Hilfe kommt.

Unsere Internetseite www.gigaherz.ch , betreut von engagierten Mitarbeitern, wird jede Woche durchschnittlich mit 3 Beiträgen aktualisiert und täglich zwischen 1´000 und 3’000 mal aufgerufen, und zwar aus praktisch allen Ländern der Erde. Bis heute waren es 1,7 Millionen Zugriffe. Dies beweisen auch die zahlreichen Reaktionen aus aller Welt.

Unsere Referenten: Wir verfügen in den eigenen Reihen über sehr gefragte und kompetente Referenten, die an Informationsabenden die Bevölkerung über technische, rechtliche und gesundheitliche Fragen wahrheitsgemäss aufklären, so dass die Information immer öfter nicht einseitig durch die Betreiberfirmen stattfindet. Aber auch Ärzte und Wissenschafter stellen sich für diesen Dienst zur Verfügung.

Unsere Inserate: Wir konnten dank grosszügiger Spenden aufklärende Inserate in den grössten Schweizer Tageszeitungen und in Landwirtezeitungen platzieren, um möglichst zu verhindern, dass ahnungslose oder durch die Industrie falsch informierte Liegenschaftsbesitzer ihr Eigentum für einen Antennenbau zur Verfügung stellen.

Skandale aufgedeckt:

Aufgedeckt wurde der Schweizer Grenzwertschwindel mit den angeblich vorbildlichen und sicheren Schweizer Grenzwerten, was nicht nur national sondern international grosse Beachtung fand. Denn auch im Ausland weiss man unterdessen, bestätigt durch namhafte Fachleute, dass die Schweizer Grenzwerte um kein Jota besser als die eigenen und daher nicht nachahmenswert sind. Die Mobilfunkbetreiber-Gesellschaften wissen dies dort ganz genau, denn sie haben gegen die Einführung der Schweizer Grenzwerte nicht opponiert, weil diese für sie völlig gratis, ohne jegliche Einschränkung zu haben sind.

Die Petition an den UNO Generalsekretär Kofi Annan mit Unterzeichnern aus 26 Ländern, darunter 263 Wissenschaftern und 265 Organisationen war eine weitere Grossaktion, organisiert durch unseren Verein. Dies hat bewirkt, dass die unwahren Behauptungen, die ICNIRP (Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung) sei eine Unterorganisation der WHO und damit der UNO, ans Tageslicht kamen. Uns wurde von Dr. Ann Kern, Direktorin bei der WHO bestätigt, dass es sich bei der ICNIRP um eine NGO (Nichtregierungsorganisation) handelt, die nicht der WHO und somit auch nicht der UNO untersteht. Weiterhin wurde klar, was wir ohnehin längst aus dem Munde und aus den Publikationen namhafter Wissenschafter schon wussten, dass diese Organisation von der Industrie unterwandert ist und sie ihre Mitglieder selbst wählt oder absetzt.

Der Industrie auf die Finger geschaut:

Heute wissen wir, dass die Industrie nach deren eigenem Bekunden mit dem Aufbau des Netzes sehr ins Hintertreffen geraten ist und jeder Antennenbau um mindestens ein Jahr verzögert oder überhaupt verhindert wird. Das Plansoll von 20’000 zusätzlichen Antennen, welches bis Ende 2002 laut Konzessionsbestimmungen hätte erfüllt sein müssen, konnte nur gerade zu 25% realisiert werden, so dass der Bundesrat die Bestimmungen lockern, und eine Fristverlängerung bis Ende 2004 gewähren musste. Wir hoffen, auch diese Verlängerung zunichte machen zu können.

Der Propagandakrieg: Wie nötig unsere Arbeit ist, zeigt der exorbitante finanzielle Aufwand von Betreiberseite für Desinformations- und Propagandakampagnen, z. B. mit der Gründung eines „ForumMobil“, einer Ombudsstelle „Mobilfunk und Umwelt“ und der „Stiftung Risiko-Dialog St. Gallen“ – alles, nur um dem Volk Sand in die Augen zu streuen. Wären wir nicht mit unseren Argusaugen überall und sofort zur Stelle, wo sich nicht Lupenreines anbahnt, so wären diese Gründungen mit diesem millionenschweren Grossaufwand niemals nötig geworden.

Unsere Ziele, unsere Wünsche:

In der Schweizerischen Interessenmeinschaft Elektrosmog-Betroffener arbeiten eine Reihe von Leuten ehrenamtlich und mit viel Engagement mit, setzen sich für alle, ungeachtet der politischen, religiösen oder weltanschaulichen Ausrichtung der Betroffenen ein, die bei uns Hilfe suchen. Sie suchen sie nämlich dort, wo sie auf Grund der Erfahrung, die durch nichts zu ersetzen ist, solche finden. Hilfesuchende, die sich an uns wenden kommen aus allen Teilen der Schweiz, vom Bodensee bis zum Genfersee, von Basel bis Chiasso. Wir denken also, dass wir mit Taten aufwarten können, keinesfalls mit leeren Worten. Bei uns geht es nicht ums Geld oder um ein Geschäft, nicht um Ruhm und Ehre, nicht um Profilierungssucht oder Ähnliches, sondern einzig allein um den Schutz der Gesundheit von Mensch und Natur, um den Schutz eines gesunden Lebensraumes und den Werterhalt von Wohneigentum. Dafür braucht es ein rechtes Mass an Idealismus, an Ausdauer, an Fleiss, auch an fachlichem Wissen und Können und daneben noch eine Portion Mut. Logisch, werden wir von gewissen Kreisen deswegen mit scheelen Augen angesehen, aber das ficht uns nicht an, denn es ist nicht unser Ziel, ein Beliebtheitsverein zu sein. Wo gehobelt wird, da fallen eben Späne.

Wir stehen auf eigenen, sehr festen Füssen. Wir kennen den Weg und das Ziel. Wer dies anerkennt, möge sich uns anschliessen. Wer denkt, er schaffe es allein oder anderswo, dem möchten wir selbstverständlich, nicht im Wege stehen.

Von Hans-U. Jakob

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